Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Dienstag die Beglaubigungsschreiben von 28 neu angekommenen Botschaftern ausländischer Staaten entgegengenommen. Die Zeremonie fand im Alexandersaal des Großen Kremlpalastes statt. Dies geht aus einer auf der Webseite des Kremls veröffentlichten Mitteilung hervor. "Wir sind aufrichtig daran interessiert, dass Ihre Tätigkeit erfolgreich ist", betonte Putin in seiner Ansprache.
Er versicherte den Botschaftern, dass sie auf die Unterstützung der russischen Führung, Behörden und Ministerien sowie auf die konstruktive Haltung der russischen Geschäftswelt, Politik und Öffentlichkeit zählen könnten.
Mit Blick auf den Konflikt in der Ukraine stellte Putin fest, er habe wiederholt Russlands Bereitschaft zu Verhandlungen bekräftigt. Und zu einem bestimmten Zeitpunkt, ganz am Anfang dieses Konflikts, habe Moskau mit Kiew auch Gespräche geführt. Es sei sogar ein für beide Seiten akzeptables Abkommen entworfen worden, das von der ukrainischen Seite paraphiert worden sei, so der russische Staatschef.
"Allerdings lehnte die ukrainische Seite – auf Anraten von außen, das erklärten ukrainische Beamte – diese Vereinbarung ab."
Mehrere westliche Staaten verfolgten einen grundsätzlich feindseligen Kurs zur Eskalation und Verlängerung des Ukraine-Konflikts, stellte der russische Präsident klar. Eine derartige Politik, die darauf abziele, Russland eine "strategische Niederlage" zuzufügen, sei zutiefst falsch. Putin sagte wörtlich:
"Solche illusorischen Berechnungen können nur diejenigen anstellen, die die Geschichte Russlands nicht kennen und nicht kennen wollen und die Einheit, Stärke und Zusammenhalt des russischen Volkes nicht berücksichtigen."
Russland sei offen für eine wechselseitig vorteilhafte Zusammenarbeit mit allen Staaten, "gemäß den Grundsätzen der Gleichberechtigung, der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten und der strikten Einhaltung des Völkerrechts", stellte Putin fest. Moskau stehe für die Gestaltung eines gerechten Systems globaler Wirtschaftsbeziehungen, welche frei von unlauterem Wettbewerb, einseitigen Sanktionen und politisch motivierten Restriktionen seien.
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