Über das folgenschwere „Schweigen des RKI“

Viele Ärzte und Pflegekräfte von Intensivstationen erinnern sich noch immer mit Schrecken daran, wie manche „Corona“-Patienten nach mehreren Tagen milder Erkrankung scheinbar aus dem Nichts heraus eine schwere Atemnot entwickelten.

Selbige führte schlussendlich zur ärztlich angeordneten Intubation und Beatmung.  Trotz oder eben neuen Erkenntnissen zu Folge, handelte es sich doch vermeintlich wie kolportiert, um ein neues „Killervirus“ verstarb ein Großteil der Betroffenen daraufhin., die Lungen hatten schlichtweg versagt.

Die Rolle des RKI

Dank der offengelegten Besprechungsprotokolle des RKI stellt sich nunmehr allerdings eine drängende Frage, könnten viele dieser Menschen noch leben, wenn das RKI seine Erkenntnisse vom 10.02.2020 veröffentlicht hätte und die „Risikobewertung“ mit einem deutlichen Warnhinweis auf eine Besonderheit des Virus sofort veröffentlicht hätte, anstatt dies vom Minister im Gesundheitsausschuss „einschätzen“ zu lassen, wie eine  vom Fachautorenteam der MWGFD (Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie) Anfang Oktober veröffentlichte Stellungnahme, wie folgt, zu analysieren versuchte.

Diese „lebensrettende Erkenntnis“, die eben nicht veröffentlicht wurde, findet sich unauffällig unter dem Punkt 2 des RKI-Protokolls (Erkenntnisse über den Erreger) und lautet wie folgt.

„Deutsche Erkenntnisse, zwei der deutschen Patienten hatten Lungenentzündungen im Zuge einer sekundären Verschlechterung, typisch für SARS und Mers-CoV: beidseitige Pneumonie T-Zellen-vermittelte hyperallergische Reaktion an Tag 7-10, “ 

Diese harmlos klingende Passage bedeutet jedoch schlicht und ergreifend, dass die Experten vom RKI bereits am 10.02.2020 entscheidende wichtige Informationen zur Verfügung hatten, welche die oben beschriebenen dramatischen Bilder und Verläufe vermutlich Großteils verhindern hätten können.

Dies  bedeute somit explizit, eine „sekundäre Verschlechterung“ der Erkrankung kann nach etwas über einer Woche „an Tag 7-10“ auftreten (die Südafrikaner nannten das laut Dr. Shankara Chetty daher „Tag 8 Krankheit“. Eben genau das sei somit „typisch für SARS und Mers-CoV“, also zwei bereits bekannt gewesene Corona-Viren, mit denen das neue Virus eng verwandt war (wie die Experten zu diesem Zeitpunkt ebenfalls wissen hätte müssen). Folglich war spätestens nach den ersten beiden hier im Protokoll beschriebenen Fällen klar, dass diese „Tag 7-10“ Problematik, der eigentlich lebensbedrohlichen Fälle, zu erwarten, ja sogar „typisch“ gewesen war.

Experten mussten „Bescheid gewusst haben“

Von ganz entscheidender Wichtigkeit dabei ist, dass der Pathomechanismus, also die eigentliche Ursache, dieser Lungenentzündung und damit die Ursache des Erstickens der Betroffenen, auch erwähnt wurde, nämlich „T-Zellen-vermittelte hyperallergische Reaktion“. Hätte man das sofort allen medizinischen Einrichtungen (Arztpraxen, Kliniken) mitgeteilt, dann hätte auch jeder Mediziner sofort gewusst, was das bedeutet. Nämlich nichts anderes als eine Art schwere Allergie mit Atemnot, die auch bei anderen Allergien auftreten und unbehandelt zum Ersticken führen kann. Jeder Mediziner hätte also sofort gewusst, was hierbei therapeutisch zu machen ist. Dr. Chetty in Südafrika, wie auch Ärzte in Guatemala  hatten gewusst, dass man diese schweren Fälle durch die sofortige Gabe von Antihistaminika und Glucocorticoiden, also einer herkömmlichen Allergietherapie, effektiv behandeln und so die schweren oder sogar tödlichen Atemprobleme verhindern konnte. Auch  jeder europäische Arzt hätte dies sofort gewusst.

Man hätte dies sodann in die Leitlinien  eingearbeitet, wo ebenfalls erwähnt wird, dass „Die Zeitdauer vom Beginn der Symptome bis zur Aufnahme auf die Intensivstation ca. 10 Tage“  beträgt, also auch hier ist der Zeitraum 7-10 Tage festgehalten, allerdings ohne das Wissen um den Pathomechanimus der hyperallergischen Reaktion.

Ministerium statt „Experten“ übernahm Risikoeinschätzung

Im Lichte dieser extrem wichtigen Erkenntnis muss man sich also zwangsläufig fragen, „warum musste die daraus resultierende Risikoeinstufung erst mit dem Ministerium besprochen werden, anstatt sofort überall die Warnung auszugeben, „Achtung, dieses neue Corona-Virus kann eine hyperallergische Pneumonie auslösen, die 7-10 Tage nach Beginn der Infektion schlagartig auftritt. Halten Sie genug Antihistaminika und Cortison-Präparate für Ihre Patienten bereit, und reagieren Sie in solchen Fällen schnell, damit Sie Leben retten können!“

Warum also wurde diese Erkenntnis nicht spätestens nach der Besprechung mit dem Ministerium für Gesundheit großflächig publiziert? Wäre hier nicht sogar seitens des Ministeriums und RKI eine Pressekonferenz das Gebot der Stunde gewesen?

Wie viele Patienten mussten also sterben, weil das RKI und der Minister beharrlich geschwiegen hatten?



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