Trinitatis – das göttliche Geheimnis in Ent-Faltung

Foto: Dorothee Kanitz

Das Fest eines Gottes, der nicht allein bleibt, sondern sich ent-faltet – in die Dreiheit hinein. Auch ein eher unbekanntes – jedenfalls in unserer Zeit – kirchliches Fest, direkt am Sonntag nach Pfingsten.

Ein wichtiger Unterschied zu Judentum und Islam ist der christliche Gedanke, dass Gott einer und zugleich drei ist – der „dreieinige“ Gott. Für die einen ist das eine Abweichung vom Monotheismus, für andere ein Drei-Männer-Gott und wieder andere sehen darin „Gott in Beziehung“.

Das ist zwar eine Verkürzung, doch ein paar Gedanken dazu möchte ich teilen:
Der Gedanke von „drei Gött*innen in eine*r“ ist kein genuin christlicher Gedanke.
Die „alten Göttinnen“ kamen oft zu dritt – als Tochter, Mutter und Alte Weise / Todin.
Hier war der Gedanke wichtig, dass das Leben immer in Zyklen verläuft (wie in der Natur). So wurde die Lebenswirklichkeit in der Göttin abgebildet.
Später dann gab es oft die Mutter (und den Vater) mit dem Kind (Sohn) – vor allem die Statuen von Isis mit Horus aus dem ägyptischen Umfeld sind mit Darstellungen von Maria mit Jesus durchaus zu verwechseln.

Schließlich blieb nur noch der (männliche) Gott übrig, nicht mehr Eltern und Kind, sondern Vater, Sohn und Geist.
(Was leider die – weibliche – Hälfte der Lebenswirklichkeit vollkommen ausblendet.)

Dennoch ist die göttliche Dreieinigkeit eine bedeutende „Erkenntnis“ Gottes.
Die lebendige Gottheit ist nicht einsam und sich selbst genug, sie ent-faltet sich hinein in Beziehung.
Nicht als Drei-Männer-Gott, sondern als Gott / Göttin in dynamischer Bewegung, in lebendigem Austausch mit sich und der Welt.

Und, fast noch wichtiger: als Geheimnis.

Wie in der Dreiheit des Menschen – oft gefasst als „Körper, Seele und Geist“ – das Geheimnisvolle menschlichen Lebens ausgedrückt ist, so ist in der Dreieinigkeit das Geheimnisvolle der göttlichen Kraft zum Ausdruck gebracht und gewahrt.
Das ist – bei aller Vereinnahmung Gottes durch menschliche Erklärungen – doch wundervoll.

Feiern wir also (wieder) Trinitatis – die Entfaltung des Lebens in Mensch und Gott – im Leben eben.

Dorothee Kanitz

www.meditation-spirit-ritual.de

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