Slowakei lehnt Sanktionen gegen russische Atomenergiebranche ab

Die Slowakei wird mögliche EU-Sanktionen gegen die russische Atomenergiebranche blockieren. Dies hat der Ministerpräsident des Landes, Robert Fico, am Freitag am Rande des EU-Gipfeltreffens in Brüssel erklärt. Seine Stellung begründete der Regierungschef damit, dass die slowakischen Atomkraftwerke "russischen Ursprungs" seien. Die Zusammenarbeit in diesem Bereich sei von einer langen Tradition geprägt. Mögliche Sanktionen würden das nukleare Programm der Slowakei gefährden.

Aktuell gibt es in der Slowakei die Atomkraftwerke Bohunice und Mochovce. Die beiden Anlagen wurden unter der Beteiligung der Sowjetunion und später Russlands konzipiert, errichtet und in Betrieb genommen.

Bisher hatte sich auch Ungarn wiederholt gegen Einschränkungen des russischen Nuklearsektors ausgesprochen. Ministerpräsident Viktor Orbán betonte bereits im Januar 2023, er würde solche Entscheidungen der Europäischen Union blockieren. Ihm zufolge könnten mögliche Sanktionen den Energiepreis und damit die Inflation in Ungarn weiterhin in die Höhe treiben. Außerdem habe Budapest stets seine Entscheidung verteidigt, ein Atomkraftwerk im Land unter Kooperation des russischen Atomkonzerns Rosatom auszubauen.

Die Zeitung Politico berichtete, dass sich neben Ungarn auch Frankreich skeptisch gegenüber solchen Sanktionen zeige. Das Wirtschaftsministerium des Landes verwies darauf, dass in mehreren AKW im Land Kernbrennstoff aus Russland Verwendung finde.

Mehr zum Thema – Dorn im Auge: EU-Sanktionen gegen Russlands Nuklearsektor können auf Ungarn stoßen

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