Millionen-Förderung für Open Source: Prototype Fund startet in die nächste Runde

Die Förderung von Open-Source-Projekten wird deutlich ausgebaut. Der Prototype Fund erhöht die möglichen Fördersummen. In der nächsten Förderrunde liegt der Fokus auf Datensicherheit und Software-Infrastruktur.

Menschen stehen in einem Konferenzraum
Teilnehmende einer Veranstaltung des Prototype Funds – Alle Rechte vorbehalten Prototype Fund

Der Prototype Fund wird die Förderung von Freier und Open-Source-Software (FOSS) in Deutschland weitere vier weitere Jahre fortsetzen und die Fördersummen noch einmal kräftig ausbauen. Seit acht Jahren läuft das Programm, es hat bald 400 unterschiedliche Projekte gefördert, das Geld kommt vorrangig vom Bildungsministerium.

Der Startschuss für die nächste Förderphase fällt am 11. November 2024 mit dem Bewerbungsstart für den sogenannten Jahrgang 01. In diesem werden laut Mitteilung des Prototype Funds 25 bis 30 Open-Source-Softwareprojekte von Einzelentwickler:innen und kleinen Teams unterstützt.

Mit der Neuauflage möchte sich der Prototype Fund an die Bedürfnisse der Entwickler:innen anpassen. Das Programm ermögliche mit einer Verdopplung der Fördersumme für Teams die Entwicklung aufwändigerer FOSS-Projekte als bisher, heißt es in der Pressemitteilung. Zu der sechsmonatigen Entwicklungsphase, in denen die Projekte finanzielle Förderung, Coachings und Beratungsangebote erhalten, kommt eine mögliche Anschlussförderung von vier Monaten hinzu. In dieser „Second Stage“ liegt der Fokus auf der Nutzbarkeit und Bekanntmachung der Softwareprojekte.

Insgesamt liegt der maximale Förderbetrag bei 158.000 Euro in zehn Monaten. Kleine Teams profitieren von höheren Förderbeträgen und der Möglichkeit, auch EU-weit zu arbeiten. Bislang waren die Projekte auf Deutschland festgelegt.

Förderung bestehender Ökosysteme

Mit einem thematischen Fokus auf Datensicherheit und Software-Infrastruktur werden nun vorrangig Projekte unterstützt, die sich in bestehende FOSS-Ökosysteme in Deutschland und der EU einbetten und so einen Beitrag zu deren Stärkung leisten. Solche Projekte bieten laut dem Prototype Fund  einen direkten Mehrwert für die Gesellschaft, indem sie das Fundament unseres (digitalen) Zusammenlebens absichern und weiterentwickeln und die Menschen zu einem souveränen und selbstbestimmten Umgang mit technologischen Mitteln befähigen.

„Open-Source-Projekte werden oft auch ehrenamtlich entwickelt“, sagt Henriette Litta, Geschäftsführerin der Open Knowledge Foundation Deutschland. Der Prototype Fund sei ein zentraler Baustein im Ökosystem Open Source, da er viele Projektideen überhaupt erst realisierbar mache. „Wir können die Community dabei unterstützen, nachhaltig zugängliche, frei nutz- und anpassbare Software zu schaffen, die die Bedürfnisse der Nutzer:innen in den Mittelpunkt stellt“, so Litta weiter. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stelle mit der Förderzusage klar, dass Open Source ein Grundpfeiler unserer digitalen Gesellschaft sei, der anerkannt und gefördert werden sollte.

Offenlegung: Unsere Co-Chefredakteurin Anna Biselli war in den letzten Jahren ehrenamtliches Mitglied der Jury des Prototype Funds.


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