Von Uli Gellermann
Bei den bundesweiten "Tafeln" wird nicht üppig getafelt. Die "Tafeln" sind jene verdienstvollen Organisationen, die versuchen, die Armut in Deutschland zu mindern. Sie sammeln Lebensmittel, um sie den Armen zu geben. Die "Tafeln" gibt es überall im Land. Sie lindern die ärgste Not. Rund zwei Millionen Menschen werden von ihnen versorgt. Jetzt müssen sie die milden Gaben rationieren: Es gibt mehr Arme, als sie versorgen können.
Armut in deutschen Straßen
Wer Augen hat, der sieht die Armut in den deutschen Straßen: Die wachsende Zahl der Bettler, die Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben, die Zerlumpten, die Verschämten, die Ausgestoßenen. Bei den "Tafeln" treffen sich rund zwei Millionen dieser Menschen. Ihre Zahl ist in den letzten Jahren immer weiter gewachsen. Das hat ursächlich mit der Profitwirtschaft zu tun.
1,6 Millionen Ukrainer hungern
Neben der üblichen Verteilungsbrutalität des Kapitalismus leisten sich die Herrschenden noch ein weiteres Hobby auf Kosten der Menschen unseres Landes: Bisher hat die Bundesregierung rund sechs Milliarden Militärhilfe für den Ukrainekrieg geleistet. Das mindert natürlich nicht die Armut in dem korrupten Land, das mehrt nur die Zahl der Toten, der Verstümmelten und der Hungernden. Die Zahl der Menschen in der Ukraine, die von "Nahrungsmittelknappheit" betroffen sind, liegt bei etwa 1,6 Millionen. Munition macht nicht satt.
Deutsche "Ernährungsarmut"
Die deutsche Statistik nennt Hunger "Ernährungsarmut".
Davon, sagt die Statistik, waren 2020 sechs Millionen Menschen betroffen. Das Bürgergeld sieht für Nahrung am Tag pro Person 5,60 Euro vor. Der Stückpreis für einen Schuss aus einer Leopard-Panzerkanone beginnt bei 9.000 Euro aufwärts.
Wenn einer dieser Schüsse Ukrainer trifft – das ist die eingebaute Absicht des Leopard-Panzers – sparen die deutschen Sozialkassen für eine alleinstehende, geflüchtete Person unter anderem: 563 Euro pro Monat und Zahlungen für Miete und Heizung. Der Tag ist nicht fern, an dem uns die deutschen Befürworter des Ukrainekriegs erklären werden, dass der Krieg uns viel Geld spart.
Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist. Seine Erfahrungen mit den öffentlich-rechtlichen Sendern begründen seine Medienkritik. Er ist Betreiber der Internetseite www.rationalgalerie.de.
Der Beitrag wurde zuerst am 13. Dezember 2024 auf www.rationalgalerie.de veröffentlicht.
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