Bis zu dem Zeitpunkt, als das russische Militär die neueste ballistische Mittelstrecken-Hyperschallrakete Oreschnik auf ein Ziel in der Ukraine abgefeuert hat, hat der Inlandsgeheimdienst FSB effektiv für die nötige Geheimhaltung gesorgt. Igor Korottschenko, einer der führenden Militäranalysten in Russland, äußerte sich dazu in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Laut dem Experten sei es eine herausragende Leistung des FSB. Dessen Abteilung für militärische Spionageabwehr sowie des Dienstes für Wirtschaftssicherheit habe den Westen mit der Neuheit völlig überrascht. Korottschenko, der unter anderem als Chefredakteur der russischen Zeitschrift Nationalnaja Oborona (dt.: Nationale Verteidigung) tätig ist, führt dazu aus:
"Kritisch wichtige Entwicklungen sollten dem Gegner nicht früher bekannt werden, als dies von der höchsten militärisch-politischen Führung des Landes als angemessen erachtet wird."
In den Botschaften unfreundlicher Staaten in Russland agierten vollwertige Außenstellen des Geheimdienstes, so der Militäranalyst weiter. Unter dem Deckmantel der Diplomatie betrieben ausländische Geheimdienstoffiziere ihre Aktivitäten, was auch für den Stab des Militärattachés gelte. Die Beschaffung von Informationen über die fortgeschrittenen militärisch-technischen Entwicklungen Russlands, vor allem im Bereich der Raketentechnik, habe für sie die höchste Priorität. Der Experte sagt wörtlich:
"Daher haben wir jetzt das Recht, über einen neuen bedingungslosen Erfolg der FSB-Mitarbeiter zu sprechen, der besonders wertvoll ist, weil er unter den Bedingungen der Spezialoperation erzielt wurde."
In diesem Zusammenhang betont Korottschenko, dass die operative Situation aktuell insgesamt komplex sei. Und Russlands Sicherheitsbehörden stünden vor vielen unterschiedlichen Aufgaben.
Am Donnerstag hat der russische Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache bekannt gegeben, dass bei der militärischen Spezialoperation in der Ukraine die neueste ballistische Mittelstreckenrakete Oreschnik erfolgreich getestet wurde. Russlands Streitkräfte haben dabei einen seit der Sowjetzeit bekannten größeren Industriekomplex in der Stadt Dnjepropetrowsk getroffen, der unter anderem Raketentechnik herstellt. Am Freitag bestätigte das russische Verteidigungsministerium, dass alle Sprengköpfe ihr Ziel erreicht hätten.
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