Moskau bereit für Neustart der Beziehungen zu Tiflis

Es ist nicht die russische Seite gewesen, die die diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und Georgien abgebrochen hat, betont der stellvertretende russische Außenminister Michail Galusin in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Dafür sei Georgiens Regime unter dem Präsidenten Michail Saakaschwili verantwortlich gewesen, das im August 2008 einen Angriffskrieg gegen Südossetien und Russland entfesselt habe, erklärt er.

In dem Interview vom Montag führt Galusin aus:

"Wir bleiben bereit, in der Normalisierung der Beziehungen so weit zu gehen, wie das offizielle Tiflis dafür bereit ist."

Hinsichtlich der russisch-georgischen Beziehungen stellt der Diplomat fest, dass Moskau immer auf eine "pragmatische Entwicklung auf der Grundlage des gegenseitigen Vorteils und unter Berücksichtigung beiderseitiger Interessen" gesetzt habe.  

Angesprochen darauf, wie Moskau die Präsidentenwahl in Georgien wie auch die Tatsache einschätze, dass Michail Kawelaschwili neuer Präsident im Land wird, meint Russlands Vizeaußenminister, dass sich die russische Seite nicht in innere Angelegenheiten Georgiens einmische. Und weiter:

"Wir versuchen, keine Schätzungen über interne Ereignisse in souveränen Staaten abgeben."

Anfang August 2008 hat das georgische Militär auf Anordnung des damaligen Präsidenten Saakaschwili Südossetien angegriffen. In den ersten Stunden des Kriegs wurden bei Artilleriebeschuss durch georgische Soldaten 15 russische Friedenssoldaten getötet, die sich laut UN-Mandat in der Hauptstadt Zchinwal befanden. Russland reagierte mit einem Angriff der 58. Armee. Der Aggressor wurde innerhalb von fünf Tagen zum Frieden gezwungen und sein rüstungsindustrielles Potenzial vollständig zerschlagen.

Am 26. August 2008 hat Russland Südossetien und Abchasien, die ehemals zu Georgien gehörten, als souveräne Staaten anerkannt. Moskau erklärt wiederholt, dass diese Tatsache die bestehende Realität widerspiegelt und keiner Revision unterliegt. Georgien betrachtet die beiden Regionen als eigene Landesteile.

Als Reaktion darauf brach Georgien am 2. September 2008 die diplomatischen Beziehungen zu Russland ab. Seit Oktober 2008 vertritt die Schweiz diplomatische Interessen Russlands in Georgien und Georgiens diplomatischen Interessen in Russland. Im März 2009 nahmen Delegationen aus Georgien und Russland an den Schweizerischen Vertretungen in Moskau und Tiflis ihre Arbeit auf.

Mehr zum Thema - Jahrestag des Südossetien-Konflikts: Moskau fordert Abkommen über Gewaltverzicht

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