1. RBB wehrt sich juristisch gegen Rundfunkstaatsvertrag
(dwdl.de, Alexander Krei)
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) wolle Verfassungsbeschwerde gegen den Rundfunkstaatsvertrag Berlin-Brandenburg einlegen. Der Sender sehe die Rundfunkfreiheit durch Regelungen wie die erweiterte Regionalberichterstattung und die politisch festgelegte Anzahl von Regionalbüros gefährdet. Zudem kritisiere der RBB eine aus seiner Sicht verstärkte Einflussnahme der Politik auf Personalentscheidungen, die unter anderem den Rundfunkrat beträfen.
2. Nur zu Besuch
(taz.de, Alexander Teske)
In seinem Essay kritisiert Alexander Teske die Vergabe des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises an westdeutsche Journalisten und Journalistinnen für Reportagen über Ostdeutschland: “Alle Preisträger eint: Sie haben Filme über Ostdeutschland gedreht. Und: Alle vier sind Westdeutsche. Den Filmen sieht man das an. Sie zeichnen ein einseitiges Bild und zeigen nur einen kleinen Ausschnitt der Realität. Der Jury unter dem Vorsitz von Sandra Maischberger fiel das nicht auf. Vielleicht, weil unter 43 Mitgliedern nur eine Ostdeutsche ist.”
3. Zieht euch warm an
(djv.de, Gina Schad)
Gina Schad, Pressesprecherin des Deutschen Journalisten-Verbands, kommentiert die Wahl Donald Trumps und mögliche ähnliche Entwicklungen in Deutschland: “Wir dürfen nicht zulassen, dass dieser Mann die Medien in Europa und Deutschland vor sich hertreibt. Bei uns werden in einer vorgezogenen Bundestagswahl die Karten bald neu gemischt. Die AfD steht schon in den Startlöchern. Vielleicht ist die Antwort auf die Wahl von Trump ein Kodex, wie wir als Medienschaffende mit der AfD umgehen sollten. Jetzt können wir noch etwas ändern, bevor es in ein paar Jahren auch bei uns heißt: Alle vier Jahre grüßt das Murmeltier.”
4. Ein Babystrampler, der sich aus Belgrad meldet
(journalist.de, Sonja Peteranderl)
Sonja Peteranderl beschreibt, wie Journalistinnen und Journalisten mithilfe von Trackern illegale Praktiken wie Elektroschrottentsorgung oder Steuervermeidung aufdecken. Ihr Text beleuchtet auch die Herausforderungen der Technologie, den Missbrauch durch Stalking sowie technische Einschränkungen solcher Recherchen.
5. #eXit: Twitter ist leider kaputt
(arminwolf.at)
In seinem Blog beschreibt der Journalist Armin Wolf seine 16-jährige Beziehung zu Twitter, die er nun aufgrund der negativen Entwicklungen unter Eigentümer Elon Musk beenden wolle. Wolf kritisiert die Plattform für die Förderung von Hassrede, Propaganda und algorithmischer Verzerrung, die den einstigen Nutzen für Journalismus und Diskurs verdrängt habe. Als Alternative empfiehlt er die Plattform Bluesky.
Weiterer Lesetipp: Bluesky verzeichnet in Woche nach US-Wahl eine Million neue Nutzer: “Die Social-Media-Plattform hat in der Woche nach der US-Wahl eine Million neue Nutzerinnen und Nutzer gewonnen. Das hat auch mit neuen Nutzungsbedingungen von X zu tun.” (zeit.de)
6. Abschied aus der hypermoralisierten Mediengesellschaft
(matthiaszehnder.ch)
Matthias Zehnder thematisiert die zunehmende Moralisierung in Medien und Politik, die dringliche Appelle und moralischen Alarmismus zur Aufmerksamkeitserzeugung nutze. Er argumentiert, dass diese Kommunikationsweise Misstrauen und Demoralisierung auslöse, sowohl in Unternehmen als auch in der Gesellschaft, da sie sachliche Debatten und formale Rahmenbedingungen untergrabe. Sein Appell: “Versuchen Sie, weniger zu verurteilen und mehr zu beurteilen. Natürlich wünsche ich mir genau das von den Medien und ihrer Berichterstattung. Auch da: Regen Sie sich nicht darüber auf. Ständiges Moralisieren ist kontraproduktiv.”
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