Nach US-Verbot für Uranimporte aus Russland: IAEA-Chef Grossi stellt Ausnahmen in Aussicht

US-Präsident Joe Biden hat jüngst das Gesetz unterzeichnet, das ein Importverbot für Uranprodukte aus Russland vorsieht. Zuvor hatte sich der US-Senat einstimmig für das Verbot ausgesprochen. Rafael Grossi, der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), wurde in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti darauf angesprochen. Russland sei bekanntlich einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Lieferant von angereichertem Uran und Brennstoff, sagte Grossi. Und weiter:

"Und soweit ich weiß, wird dieses Gesetz sehr viele Ausnahmen enthalten, sodass seine anfänglichen Auswirkungen möglicherweise recht begrenzt sein würden. Wir müssen sehen, ob es zu dessen Umsetzung kommt, aber im Moment ist das nicht der Fall."

Es sei noch zu früh, um zu beurteilen, ob die US-Entscheidung zu Chaos auf dem globalen Atomenergiemarkt führen werde, sagte Grossi weiter. Allerdings schloss er Ausfälle bei der Uranversorgung der Kernkraftwerke weltweit nicht aus. Dies sei davon abhängig, wie weit das US-Verbot angewendet werde. Hierbei führte der IAEA-Chef aus:

"Derzeit ist es praktisch sehr schwierig, die von Russland bereitgestellten Kapazitäten an Brennstoff und angereichertem Uran zu ersetzen."

In dieser Hinsicht zeigte sich Grossi zuversichtlich, dass ein entsprechendes Potenzial in Zukunft entstehen werde.

Laut Grossi hätten die USA seine Behörde nicht darüber informiert, dass sie das Importverbot für eingereichertes Uran aus Russland verhängen wollten. Es handle sich um eine souveräne Entscheidung, meinte er.

Bis zum Inkrafttreten des Verbots gilt laut Medienberichten eine Übergangsfrist von 90 Tagen. Der Regierung sei jedoch erlaubt, Ausnahmen für Fälle zu erklären, in denen ohne Lieferungen aus Russland die Abschaltung von Reaktoren droht. Außerdem sollen rund 2,7 Milliarden US-Dollar zur Unterstützung von US-Uranverarbeitungsunternehmen bereitgestellt worden sein.

Mehr zum Thema - Russland: "Der Westen hat Mitschuld an ukrainischen Drohnenangriffen auf AKW Saporoschje eingeräumt"

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