In einem Interview mit der türkischen Zeitung Hürriyet hat Sergei Lawrow die Türkei wegen ihrer anhaltenden Waffenlieferungen an die Ukraine scharf kritisiert. Diese Lieferungen würden von den ukrainischen Streitkräften genutzt, um russische Soldaten und Zivilisten zu töten.
"Leider setzt Ankara seine militärtechnische Zusammenarbeit mit dem Regime in Kiew fort. Türkische Waffen werden von den ukrainischen Streitkräften eingesetzt, um russische Soldaten und Zivilisten zu töten. Angesichts der Erklärungen der türkischen Führung über ihre Bereitschaft, Vermittlungsdienste zu leisten, kann dies nur Verwunderung hervorrufen."
Der Minister fügte hinzu, dass in einer Situation, in der der Westen Kiew helfe und in der Ukraine noch immer ein Dekret in Kraft sei, das Verhandlungen mit Moskau verbiete, die "Vermittlungsbemühungen aller Länder, einschließlich der Türkei, wahrscheinlich nicht erfolgreich sein werden".
Gleichzeitig brachte Lawrow seine Wertschätzung für Ankaras Bemühungen zur Lösung der Ukraine-Krise zum Ausdruck und erinnerte an die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul im Jahr 2022. Er begrüßte auch Ankaras Interesse an einer Annäherung an die BRICS-Staaten.
Moskau sei offen für eine politische Lösung der Krise, aber dazu müssten die Ursachen beseitigt werden, so Lawrow. Dazu zählen ihm zufolge die NATO-Osterweiterung, die Bedrohung der Sicherheitsinteressen Russlands und die Verletzung der Rechte der russischsprachigen Bevölkerung der Ukraine.
Die türkische Regierung verfolgt in der aktuellen Situation eine zweigleisige Strategie. Während sie sich als neutraler Vermittler positioniert, stellt sie gleichzeitig militärische Unterstützung für die Ukraine bereit. Insbesondere setzen die ukrainischen Streitkräfte auf Drohnen vom Typ Bayraktar TB2 aus türkischer Produktion. Im Sommer vergangenen Jahres wurde in der Ukraine mit dem Bau einer Produktionsstätte für diese Drohnen begonnen.
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