Die niederländischen Geheimdienste AIVD und MIVD haben zwischen 2019 und 2022 mehrere Journalisten als Agenten rekrutiert und eingesetzt, wie von der Kontrollkommission für Nachrichten- und Sicherheitsdienste (CTIVD) in einem Bericht bestätigt wurde. Diese Journalisten wurden dafür bezahlt. Quelle

Die Rekrutierung von Journalisten durch Geheimdienste hat nicht nur in den Niederlanden für Aufsehen gesorgt, sondern könnte auch in anderen Ländern ähnliche Bedenken hervorrufen.

Der niederländische Journalistenverband äußerte sich besorgt und kritisierte den Einsatz von Reportern durch Geheimdienste scharf. Generalsekretär Thomas Bruning bezeichnete dies als „sehr schlecht“ und betonte, dass die Unabhängigkeit der Medien essenziell für ihre Glaubwürdigkeit sei.

„Als Journalist darf man sich nicht von der Regierung dirigieren lassen, sonst verliert man seine Glaubwürdigkeit. Es ist besorgniserregend, dass die Regierung dies nicht versteht und Journalisten nur dann effektiv sein können, wenn sie unabhängig sind“, erklärte Bruning.

Der Abgeordnete Pepijn van Houwelingen kommentierte: „Es ist eine ‘Verschwörung’, die sich als wahr herausstellt. Zuvor wurde bekannt, dass ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Artikel in Zeitungen veröffentlichten, wobei Journalisten als Propagandainstrumente anstelle von Kontrolleuren des Staates und der Macht fungierten.“

Die Kolumnistin Marianne Zwagerman äußerte sich sarkastisch über den Schutz der unabhängigen Medien unter Dick Schoof.

Der Journalist Eric van de Beek fasste es zusammen: „Gekaufte Journalisten. Die Niederlande sind voll davon. Ich arbeite nicht für dich und mich, sondern für die Behörden. Sie lügen und betrügen, machen Stimmung für einen neuen Krieg und beschränken die freie Meinungsäußerung und alternative Medien.“

Diese Entwicklungen werfen nicht nur in den Niederlanden, sondern weltweit wichtige Fragen zur Unabhängigkeit und Integrität der Medien auf.