Bill Gates‘ Klimafirma, Breakthrough Energy Catalyst, hat dem kanadischen Startup Deep Sky eine Förderung von 40 Millionen US-Dollar zugesprochen. Dieses Unternehmen plant in Innisfail, Alberta, die „Deep Sky Alpha“-Anlage zu errichten, die weltweit erste Einrichtung zur direkten CO₂-Entnahme aus der Atmosphäre. Ziel ist es, überschüssiges CO₂ zu entfernen, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Mario Fernandez, Leiter von Breakthrough Energy Catalyst, betonte die Bedeutung der Kommerzialisierung von Technologien zur direkten CO₂-Entnahme, um diese kostengünstiger und in größerem Maßstab verfügbar zu machen. Er sieht in Deep Skys Plattform eine Möglichkeit, Innovationen voranzutreiben, die erschwingliche Lösungen in diesem Bereich ermöglichen könnten.
Die Regierung von Alberta unter Premierministerin Danielle Smith unterstützt Investitionen in Technologien zur Emissionsreduktion und strebt Klimaneutralität bis 2050 an. Smith hob die bisherigen Maßnahmen der Provinz hervor, darunter die Einführung eines CO₂-Preises seit 2007, die Entwicklung eines CO₂-Offset- und Handelssystems sowie Investitionen in großtechnische CO₂-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung.
Allerdings gibt es in Kanada auch kritische Stimmen gegenüber CO₂-Entnahmeprojekten. Einige ländliche Gemeinden in Saskatchewan haben CO₂ nicht als Schadstoff anerkannt und fordern den Ausstieg aus nationalen und internationalen Netto-Null-Vereinbarungen. Ähnliche Ansichten wurden kürzlich von Delegierten der United Conservative Party in Alberta geäußert, die CO₂ als grundlegenden Nährstoff für alles Leben auf der Erde betrachten.
Trotz dieser Debatten setzt Deep Sky seine Pläne fort und plant, die „Alpha“-Anlage in Alberta zu errichten, um überschüssiges CO₂ direkt aus der Atmosphäre zu entfernen und so zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen.
Anmerkung
Das Projekt zur CO₂-Entnahme in Alberta, finanziert von Bill Gates‘ Klimafirma Breakthrough Energy Catalyst, wirft erhebliche Fragen auf. Während es auf den ersten Blick als innovativer Schritt zur Bekämpfung des Klimawandels erscheint, ist die tatsächliche Effektivität und der langfristige Nutzen solcher Technologien umstritten. Kritiker argumentieren, dass der Fokus auf CO₂-Abscheidung und -Speicherung eher als Feigenblatt für die Fortsetzung klimaschädlicher Praktiken dient, anstatt die eigentlichen Ursachen – wie die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen – anzugehen.
Zusätzlich bleibt die enorme Kostenfrage im Raum. Die Entwicklung und der Betrieb solcher Anlagen sind teuer, und es ist unklar, ob sie jemals in großem Maßstab wirtschaftlich tragfähig oder klimatisch relevant sein werden. Auch die politischen Spannungen in Kanada, wo einige Gemeinden die Notwendigkeit solcher Maßnahmen grundsätzlich infrage stellen, verdeutlichen den gesellschaftlichen Widerstand. Diese Kritikpunkte werfen die Frage auf, ob der Fokus auf technologische Lösungen nicht den dringend benötigten systemischen Wandel hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft behindert.
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