Buchanan: Die USA sind für die Weltherrschaft zum Atomkrieg bereit

Buchanan: Die USA sind für die Weltherrschaft zum Atomkrieg bereit

Wichtiger Kommandant der USA (STRATCOM), Konteradmiral Thomas Buchanan äußert sich entsprechend

Jürgen Meyer

IZ vom 21.11.2024

n/a

Quelle Navy.mil

Director, Plans and Policy, J5, U.S. Strategic Command, Rear Admiral Thomas R. “TR” Buchanan
 
Das United States Strategic Command (USSTRATCOM, deutsch Strategisches Kommando der Vereinigten Staaten) ist eins der elf Unified Combatant Commands des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums und ist verantwortlich für die Führung, Ausbildung, Ausrüstung, Verwaltung und Planung sämtlicher Atomstreitkräfte aller Teilstreitkräfte der Vereinigten Staaten. Wikipedia
 

Ein hochrangiger Militär der US-Streitkräfte antwortet auf die neue russische Atomdoktrin, die USA und Nato Aggressionen auch von offiziell neutralen Staaten wie der Ukraine aus mit Nato-Raketen als Kriegsgrund betrachtet, er zum Einsatz der Atombombe durch Russland bei existenzieller Bedrohung führen könne.

Moskau und Peking kritisieren US-Erklärung zu Voraussetzungen für nuklearen Schlagabtausch scharf

Russland und China verurteilen die Erklärung der USA über einen möglichen Einsatz von Atomwaffen. Einem Vertreter des US-Verteidigungsministeriums zufolge sei das Land zu einem nuklearen Schlagabtausch unter der Bedingung bereit, dass es seine globale Dominanz beibehalte.
 
Gleichzeitig relativierte er seine Aussage und deutete an, dass ja eigentlich niemand einen Atomkrieg wolle.

Wie der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, erklärt hat, nehme Russland eine verantwortungsvolle Position mit Blick auf die Verhinderung eines Atomkriegs ein und rate anderen Ländern, keine provokativen Erklärungen diesbezüglich abzugeben. Der Kreml-Sprecher wörtlich:

"Sie wissen, wir haben bezüglich unserer Nukleardoktrin betont, dass Russland eine verantwortungsvolle Position einnimmt, indem es maximale Anstrengungen unternimmt, um einen solchen Konflikt zu verhindern. Wir erwarten, dass andere Länder die gleiche verantwortungsvolle Haltung einnehmen und sich nicht auf provokative Aktionen einlassen."

Damit kommentierte Peskow die jüngste Äußerung des Vertreters des Strategischen Kommandos der USA (STRATCOM), Konteradmiral Thomas Buchanan, der behauptet hatte, die USA seien, falls nötig, zu einem nuklearen Schlagabtausch bereit, und die Bedingungen für den Einsatz nuklearer Waffen würden beinhalten, dass die Vereinigten Staaten "weiterhin die Welt führen".

Buchanans Äußerung wurde zuvor auch vom chinesischen Außenministerium kommentiert, das sie als "Ausdruck eines überholten Denkens der USA" bezeichnete. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, sagte wörtlich:

"Die entsprechenden Erklärungen von US-Beamten spiegeln das überholte Denken der USA wider, das nach Hegemonie und absoluter strategischer Überlegenheit strebt."

Er erinnerte daran, dass Washington in den letzten Jahren die nukleare Triade modernisiert und die Rolle von Atomwaffen in der nationalen Sicherheitspolitik gestärkt habe. Dadurch hätten die Vereinigten Staaten "das globale strategische Gleichgewicht und die Stabilität ernsthaft untergraben, den militärischen Wettbewerb und die Konfrontation verschärft und die nuklearen Risiken erhöht", so Lin Jian.

China ist eines von zwei Ländern, die offiziell versichern, dass sie Atomwaffen "zu keiner Zeit und unter keinen Umständen" im Rahmen eines Erstschlags einsetzen würden (dieselbe Position vertritt Indien). In diesem Jahr hat Peking eine Initiative eingeleitet, um die atomar bewaffneten Staaten dazu zu bewegen, einen No-First-Use-Vertrag abschließen.

Das russische Außenministerium erklärte in seiner Antwort, dass Russland Chinas Initiativen respektiere und mit besonderer Aufmerksamkeit behandele, gleichzeitig aber der Ansicht sei, dass alle Vorschläge im Bereich der internationalen Sicherheit "im allgemeinen Kontext der militärischen und politischen Realitäten" und unter Berücksichtigung anderer Faktoren geprüft werden sollten.

 

Der russische Präsident Wladimir Putin gab infolge des Einsatzes westlicher präzisionsgelenkter Langstreckenwaffen gegen russisches Territorium eine Erklärung ab. Er bestätigte den Angriff mittels US-amerikanischer ATACMS- und HIMARS-Raketen sowie britischer "Storm Shadows" auf russische Militäreinrichtungen in den Gebieten Brjansk und Kursk.

"Von diesem Zeitpunkt an hat der regionale Konflikt in der Ukraine, der zuvor vom Westen provoziert worden war, Elemente globalen Ausmaßes angenommen, wie wir wiederholt betont haben", sagte Putin. 

Darauf habe Russland mit dem Einsatz einer Mittelstreckenrakete vom Typ "Oreschnik" gegen eine Anlage der ukrainischen Rüstungsindustrie in der Stadt Dnjepropetrowsk reagiert, so Putin. Der Angriff erfolgte am Donnerstag, als "Probeeinsatz unter Gefechtsbedingungen". 

Er wies darauf hin, dass die eingesetzte Waffe eine ballistische, nicht atomar bestückte Rakete mit Hyperschallausstattung sei. Gegen die neuesten "Oreschnik"-Raketen gebe es bislang keine Mittel. "Ihre Geschwindigkeit beträgt 10 Mach (zwei bis drei Kilometer pro Sekunde). Die Luftverteidigungssysteme, einschließlich der US-amerikanischen in Europa, werden nicht in der Lage sein, solche Raketen abzufangen", betonte er.

"Bis heute gibt es keine Mittel, solchen Waffen entgegenzuwirken", so Putin. 

Putin kam in seiner Ansprache auch auf den Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag zu sprechen. Er bezeichnete dies als Fehler. "Wir entwickeln Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen als Antwort auf die Pläne der Vereinigten Staaten, Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum zu produzieren und zu stationieren. Wir sind der Meinung, dass die USA einen Fehler gemacht haben, als sie den Vertrag über die Abschaffung von Kurzstreckenraketen im Jahr 2019 unter fadenscheinigen Vorwänden einseitig aufkündigten", sagte er.  

Nicht Russland, sondern die Vereinigten Staaten hätten das internationale Sicherheitssystem zerstört, betonte Putin. "Und indem sie weiter kämpfen und an ihrer Hegemonie festhalten, treiben sie die ganze Welt in einen globalen Konflikt." Russland sei nach wie vor bereit, alle strittigen Fragen mit friedlichen Mitteln zu lösen, aber auch auf jede Entwicklung der Ereignisse gefasst.

"Es wird immer eine Antwort geben", sagte Putin und bekräftigte die Entschlossenheit Russlands, die Kampfhandlungen notfalls auch auf den NATO-Raum aufzuweiten. Er machte deutlich:

"Wir halten uns für berechtigt, unsere Waffen gegen die militärischen Einrichtungen derjenigen Länder einzusetzen, die den Einsatz ihrer Waffen gegen unsere Einrichtungen zulassen. Und im Falle einer Eskalation aggressiver Handlungen werden wir ebenso entschlossen und spiegelbildlich reagieren. Ich empfehle den herrschenden Eliten jener Länder, die Pläne für den Einsatz ihrer Militärkontingente gegen Russland ausbrüten, dies ernsthaft zu bedenken."

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