Blinken reist unangekündigt nach Kiew: Befürchtet der Westen die Kapitulation?

Der US-Außenminister Antony Blinken ist am Dienstag zu einem Überraschungsbesuch nach Kiew gereist, während zur gleichen Zeit die russischen Streitkräfte in der Nähe von Charkow weiter Boden gutmachen. Laut Medienberichten hat Blinken den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij darüber informiert, dass die seit langem erwartete Militärhilfe aus Washington nun "auf dem Weg" sei und einen "echten Unterschied" machen werde.

Blinkens vierter Besuch in der Ukraine folgte auf die Entscheidung des US-Kongresses im vergangenen Monat, das vom US-Präsidenten Joe Biden wärmstens empfohlene 61 Milliarden Dollar schwere Militärhilfepaket für die Ukraine zu billigen. Als von offizieller Seite noch gar keine Erklärungen zum Treffen zwischen Blinken und Selenskij veröffentlicht worden waren, gab es bereits Berichte von Associated Press und Reuters.

Demnach habe der US-Außenminister dem ukrainischen Staatschef gesagt, dass "die Hilfe in naher Zukunft auf dem Weg ist, ein Teil davon ist bereits eingetroffen und ein weiterer Teil wird noch eintreffen". Diese Hilfe werde "einen echten Unterschied gegen die anhaltende russische Aggression auf dem Schlachtfeld machen". Der BBC-Korrespondent Tom Bateman begleitete Blinken bei dem Treffen. Laut seinem Bericht habe Selenskij während des Treffens betont, dass die ukrainischen Truppen eine "harte Zeit" durchgemacht hätten, insbesondere im Osten. Der ukrainische Präsident habe dem US-Außenminister für das "entscheidende Paket" an militärischer Unterstützung gedankt.

Weitere Medien berichteten, der ukrainische Staatschef habe explizit betont, wie wichtig es sei, die US-Waffen so schnell wie möglich zu erhalten. Darüber hinaus habe er seine Forderung nach zusätzlichen Luftabwehrsystemen bekräftigt. In der Ukraine herrsche ein ständiges Defizit an derartiger Munition, insbesondere in der Gegend von Charkow als der zweitgrößten Stadt der Ukraine, wo die russischen Streitkräfte rasch an Boden gewonnen hätten, erklärte Selenskij.

Ein mitreisender US-Beamter teilte gegenüber Reportern mit, das Ziel des Besuchs des US-Außenministers in der Ukraine bestehe darin, "ein starkes Signal der Beruhigung an die Ukrainer zu senden, die sich offensichtlich in einer sehr schwierigen Situation befinden", und darzulegen, wie die US-Hilfe den Streitkräften von Kiew helfen werde, "die Initiative auf dem Schlachtfeld zurückzuerobern".

Der ukrainische Generalstab räumte am Montag ein, dass die russischen Streitkräfte in der Region Charkow die Oberhand gewonnen haben. Zuvor hätte das russische Militär am Wochenende mehrere Städte und Dörfer in dem Gebiet eingenommen. Der russische Erfolg auf dem Schlachtfeld habe die Ukraine bereits veranlasst, einen Teil ihrer Streitkräfte von der Donbass-Front nach Charkow zu verlegen. Unterdessen befürchteten westliche Analysten, dass sich die russische Offensive als "Albtraum für Kiew" entpuppen und das Land zu Friedensverhandlungen mit Moskau drängen könnte.

Mehr zum Thema - "Das Spiel muss weitergehen": Weitere US-Militärhilfe für Kiew trotz aussichtsloser Lage

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