Wolodin: BRICS garantieren multipolare Welt

Die Länder in Europa fangen an, zu begreifen, dass BRICS eine globale Multipolarität sicherstellen können, ohne ihre Mitglieder zu erpressen, anders als die von den USA geführten G7 oder die EU, sagte der Vorsitzende der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin.

Der russische Spitzenabgeordnete kommentierte die serbischen Pläne, sich dieser Gruppe aufsteigender Volkswirtschaften anzuschließen anstelle der EU, wie es der stellvertretende Premierminister des Landes, Aleksandar Vulin, am Sonntag sagte.

Serbien beantragte den Beitritt zur EU 2009 und ist seit 2012 Anwärter auf die Mitgliedschaft. Brüssel jedoch hat immer weiter reichende Forderungen gestellt, aber, so Vulin, im Gegenzug keinen Fortschritt in Richtung Mitgliedschaft geboten. Er erklärte, dass Belgrad zwar die EU als Partner sehe, aber "wir sind uns nicht ganz sicher, ob die EU uns als Partner sieht".

"Serbien will den BRICS beitreten. Diese Option wird als Alternative zur Europäischen Union bewertet", schrieb Wolodin am Montag auf seinem Telegram-Kanal und fügte hinzu, dass "immer mehr Länder verstehen, dass BRICS eine multipolare Welt garantieren".

Wolodin wies darauf hin, dass Mitglieder von BRICS und Beobachter nicht "erpresst" oder ihnen "absurde Bedingungen für die Zusammenarbeit" gestellt würden. Auch in ihre "souveränen Angelegenheiten" würde man sich nicht einmischen, anders als die EU-Mitglieder, fügte er hinzu.

Laut Wolodin habe die Politik der Einmischung durch Washington und Brüssel genau das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung erreicht und geholfen, das schnelle Wachstum der BRICS-Wirtschaften zu erleichtern. Die Gruppe ist von einer Abkürzung zu einer informellen Allianz geworden, die die G7 in ihrem Anteil am Weltsozialprodukt überholt hat.

"Die Europäische Union stagniert: In Deutschland, Österreich, Finnland und Estland fällt das BIP und die Industrie erleidet bedeutende Verluste", erläuterte Wolodin.

BRICS stehe mit seinen heutigen Mitgliedern für 45 Prozent der weltweiten Bevölkerung, sagte er und fügte hinzu, die "Zeit für die Hegemonie von Washington und Brüssel läuft ab".

BRICS wurde ursprünglich 2006 von Brasilien, Russland, Indien und China gegründet, und Südafrika schloss sich 2011 an. In diesem Jahr wurden vier weitere Länder ‒ Ägypten, Iran, Äthiopien und die Vereinten Arabischen Emirate ‒ offiziell Mitglieder. Saudi-Arabien wurde ebenfalls eingeladen, sich der Gruppe anzuschließen, und nimmt an den BRICS-Treffen teil, hat sich aber nicht um volle Mitgliedschaft bemüht.

Ende des Monats wird Russland der Gastgeber für das jährliche Gipfeltreffen der Gruppe sein. Die Mitglieder werden voraussichtlich einen neuen Status bei der Gruppe schaffen ‒ den eines BRICS-Partnerlandes.

Mehr zum Thema ‒ BRICS – neues Gegengewicht zu G-7

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