„Erschütternde“ Aussagen eines britischen Chirurgen nach einem Monat in Gaza: „Kinder wurden von Drohnen niedergemäht“

Ein britischer Chirurg, der einen Monat im Gazastreifen arbeitete, berichtete am Dienstag, dass Kinder mit Kopfschusswunden eingeliefert wurden – laut ihm gezielte Angriffe durch israelische Scharfschützen.

Nizam Mamode war von Mitte August bis Mitte September im Nasser-Krankenhaus in Gaza tätig. Laut seiner Aussage vor dem britischen Unterhausausschuss für internationale Entwicklung handelte es sich in 60 bis 70 Prozent der Fälle um Frauen und Kinder.

„Wir sahen zahlreiche Kinder, die von Scharfschützen direkt in den Kopf geschossen wurden – ohne andere Verletzungen. Es war offensichtlich, dass israelische Scharfschützen sie gezielt angegriffen hatten. Und ja, das geschah täglich.“

Mamode, der bereits in anderen Konfliktgebieten gearbeitet hat, erklärte weiter: „Was ich in Gaza erlebt habe, ist beispiellos. Ich war beim Völkermord in Ruanda dabei, doch so etwas habe ich noch nie gesehen.“

Er berichtete von fehlender medizinischer Hilfe, zurückgewiesenen Hilfslieferungen, Bombardierungen von Krankenhäusern, Angriffen auf Krankenwagen und Tötungen von medizinischem Personal. „Ohne diese Hindernisse hätten Zehntausende Leben gerettet werden können,“ sagte Mamode.

Kinder durch Drohnen getötet

Die meisten Opfer kamen aus der Grünen Zone, die eigentlich als sicher galt. Mit Tränen in den Augen schilderte der Chirurg, wie Bomben auf Zeltlager abgeworfen wurden, nur um dann durch Drohnen alle überlebenden Kinder gezielt zu erschießen.

Kinder berichteten ihm, dass sie nach Bombenangriffen aus nächster Nähe von Drohnen beschossen wurden. Zivilisten seien dabei gezielt angegriffen worden, es komme täglich zu ein bis zwei Massenunfällen.

Sarah Champion, Vorsitzende des Ausschusses, nannte Mamodes Berichte „sehr erschreckend“ und sprach von „schockierenden Beweisen.“ Sie betonte, Großbritannien müsse ernsthaft prüfen, ob in Gaza gegen das humanitäre Völkerrecht schwer verstoßen worden sei und kündigte an, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um diesen Stimmen Gehör zu verschaffen.

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