Am Dienstag haben die USA neue Sanktionen gegen die bereits in den Fokus geratene Cybergruppe Evil Corp beschlossen. In Kooperation mit Großbritannien und Australien wurden sieben Einzelpersonen sowie zwei Unternehmen, die mit Evil Corp in Verbindung stehen, in die Sanktionsliste aufgenommen. Einige Namen, die mit der Gruppe in Verbindung stehen sollen, wurden dabei zum ersten Mal veröffentlicht.
Darüber hinaus hat das US-Justizministerium eine Anklage gegen ein Mitglied von Evil Corp veröffentlicht, weil es die Software BitPaymer zur Erpressung von US-Bürgern eingesetzt haben soll.
Bradley Smith, der amtierende Unterstaatssekretär für die Abteilung Terrorismus und Finanzaufklärung des Finanzministeriums, erklärte:
"Die Vereinigten Staaten werden in enger Abstimmung mit unseren Verbündeten und Partnern, unter anderem im Rahmen der Counter Ransomware Initiative, weiterhin die kriminellen Netzwerke aufdecken und stören, die aus dem Schmerz und dem Leid ihrer Opfer persönlichen Profit schlagen wollen."
Nach Angaben der US-Behörde hat die Gruppe ihren Sitz in Russland und ist an der Entwicklung und Verbreitung der Schadsoftware Dridex beteiligt, mit der Hacker auf die Daten von Banken und anderen Finanzinstituten im Ausland zugreifen. "Diese Aktivitäten führten zu Verlusten und Schäden in Höhe von mehr als 100 Millionen Dollar für US-amerikanische und internationale Finanzinstitute und deren Kunden", heißt es in der Pressemitteilung.
Bereits 2019 hatte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen die Evil Corp sowie deren Gründer Maxim Jakubez und seine Komplizen verhängt. Ihm werden Straftaten wie Hacking und Bankbetrug vorgeworfen. Moskau hatte Washington damals geholfen, den mutmaßlichen Hacker anhand seiner E-Mails ausfindig zu machen.
Im Rahmen des Programms zur Bekämpfung transnationaler organisierter Kriminalität wurde eine Belohnung von bis zu 5 Millionen US-Dollar für Informationen ausgeschrieben, die zu seiner Festnahme oder Verurteilung führen.
London hat zeitgleich 16 Einzelpersonen sanktioniert, die ebenfalls in Verbindung mit Evil Corp stehen. Das britische Außenministerium beschuldigt die Gruppe, mit den russischen Behörden zusammenzuarbeiten und ihre "kriminellen Aktivitäten zu koordinieren". Die Restriktionen beinhalten ein Einreiseverbot und das Einfrieren von Vermögenswerten, falls sie entdeckt werden.
"Maxim Jakubez und seine Evil-Corp-Bande lebten jahrelang den Lebensstil typischer russischer Playboy-Hacker, die von den Strafverfolgungsbehörden nicht angefasst werden können. Heute haben wir ihnen gezeigt, dass wir sie immer noch beobachten, nachforschen und entschlossen sind, ihnen das Handwerk zu legen und sie vor Gericht zu stellen", sagte Will Lyne, Leiter der Abteilung Cyber Intelligence bei der britischen Kriminalpolizei.
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