Ob an Gesicht, Bauchnabel, Brust – Piercings sind vermutlich so alt wie die Menschheit, allerdings nicht ganz ungefährlich. An bestimmten Punkten des Körpers können sie laut Traditioneller Chinesischen Medizin die Energieflussbahnen des Körpers unterbrechen und zu Störungen führen. Jo Conrad von Bewusst TV unterhält sich über dieses Thema mit Lebens- und Gesundheitsberater Norbert Heuser. Von Frank Schwede
Piercen ist eine uralte Tradition, vermutlich so alt wie die Menschheit, und wird seit Jahrtausenden von zahlreichen Kulturen auf der ganze Welt praktiziert.
Piercings als Modeschmuck sind dagegen eine Neuerscheinung der späten 1990er Jahre und sind vor allem vom weiblichen Geschlecht beliebt. Laut Schätzung tragen rund dreißig Prozent der Bevölkerung ein Piercing.
Allerdings gilt es darauf zu achten, wo man sich das Piercing setzen lässt. Laut Traditioneller Chinesischen Medizin (TCM) können Piercings die Energieflussbahnen, sogenannte Meridiane, des Körpers unterbrechen und zu Störungen und Erkrankungen wie Migräne, Allergien, Schmerzen, unter Umständen sogar zu Unfruchtbarkeit führen.
Lebens- und Gesundheitsberater Norbert Heuser erklärt in einem Gespräch mit Jo Conrad von Bewusst TV welche Bedeutung die Energieflussbahnen für unsere Gesundheit haben und was passiert, wenn sie blockiert oder sogar unterbrochen werden:
„Wir haben einen natürlichen elektromagnetischen Fluss im Körper, ohne den wir nicht leben könnten. Herz und Gehirn basieren auf elektromagnetische Ströme, die in Mikrowatt pro Quadratmeter gemessen werden, so wie wir die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs in Stundenkilometern messen, und die sollte nicht mehr als die Kennzahl 80 haben.
Mehr als 100 ist bedenklich, mehr als 120 ist schädlich, 1000 sogar katastrophal. Ein Elektroauto hat rund 6000 bis 10.000, ein Mobiltelefon rund 3000. Wenn wir elektromagnetische Strahlung ins uns haben, dann fließen durch die Hautschichten feinste elektrische Ströme.
Durch Piercings werden diese elektrischen Ströme unterbrochen. Ebenso durch Wunden oder Narben. Auch die unterbrechen den Fluss des natürlichen Stromverlaufs in den Hautschichten.“
Jede Blockade und Unterbrechung des Stromflusses kann gesundheitliche Störungen zur Folge haben. Da beim Piercen ein Loch in die Haut gebohrt wird, durch das der Ring oder ein anderes Schmuckstück geführt wird, kann das im ungünstigsten Fall zu einer Blockade des Energieflusses führen.
Oft werden nur die Symptome behandelt
Oft ist das selbst Ärzten nicht bewusst, wenn Patienten mit unklaren Beschwerden zu ihnen in die Praxis kommen und sie sehen, dass der Patient ein Piercing trägt, sagt Norbert Heuser.
Deshalb werden oft über einen langen Zeitraum nur die Symptome einer möglichen Erkrankung behandelt, während die Ursache weiter unentdeckt bleibt. Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder Erkrankung oder Beschwerde eine Ursache zugrunde liegt, die nur dann erfolgreich behandelt werden kann, wenn sie erkannt wird.
Leider ist das in der modernen Medizin nur selten der Fall, weil die Schulmedizin nicht auf die Lehre der ganzheitlichen Medizin beruht, welche die Natur und den kranken Menschen in umfassenden Zusammenhängen betrachtet und behandelt.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin spielt der Energiefluss durch die Meridiane eine sehr wichtige Rolle. Sie sind eine Art Stromkabel unseres Körpers, oder wie Norbert Heuser es formuliert, Energieautobahnen. Heuser erklärt:
„Es gibt zwölf Hauptmeridiane und acht Nebenmeridiane, die in einer endlosen Schlange miteinander laufen. Entlang dieser Meridianpunkte haben wir ungefähr vierhundert Akkupunkturpunkte.
In der chinesischen Medizin heißt es, wenn der Fluss der Energie reduziert oder geblockt wird, hat das Krankheit zur Folge. Wenn bei einer Akkupunkturbehandlung der Energiefluss wieder freigesetzt wird, ist die Folge Gesundung oder Selbstheilung.“
Wenn der Energiefluss gestört oder unterbrochen ist, kann das zu einer Vielzahl von Beschwerden führen, oft sogar zu einem Energiestau, der sich durch Muskelhartspann, Migräne, hohen Blutdruck, Herzrasen oder Unterbauchschmerzen, äußern kann.
In der Regel werden die meisten organischen Beschwerden von Ärzten nicht mit dem Energiefluss in Verbindung gebracht, obwohl die meisten Beschwerden darauf zurückzuführen sind.
Norbert Heuser nennt ein Beispiel. Oft sind Patienten, die unter einer Erkrankung an den Augen leiden, an der Leber erkrankt, weil sich Augen und Leber auf derselben Energiebahn befinden.
Wird die Energiebahn etwa durch ein Piercing gestört oder unterbrochen, kann das zu entsprechenden Beschwerden an Augen und Leber führen, die meistens nicht miteinander in Verbindung gebracht werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass beim Piercen Energiebahnen gestört oder unterbrochen werden, ist nach Aussage von Heuser sehr groß.
Nabelpiercings führen zu einer Vielzahl von Beschwerden
Der Gesundheitsberater hat im Laufe seiner beruflichen Praxis sehr viele Frauen zu Gesicht bekommen, die sich ein Piercing im Bauchnabel haben setzten lassen. Dass ist laut Heuser das Schlimmste, was man tun kann.
Akupunkteuren ist bekannt, dass ein Nabelpiercing eine wichtige Energielinie unterbricht, die genau in der Körpermitte von unten nach oben bis zur Schädeldecke verläuft.
Diese Linie läuft am Hinterkopf und über den Rücken wieder herunter. Eine Unterversorgung mit Energie auf diesem Meridian kann sich äußern als Blasenentzündung, Rückenschmerzen, Leistungsabfall, Erkältungen und Kieferhöhlenentzündungen.
Das Entfernen eines Piercings bei Beschwerden und Entzündungen, führt meistens nicht sofort zu einer Linderung. Auch das Metall eines Piercing kann zu erheblichen Beschwerden führen, vor allem wenn es sich in unmittelbarer Nähe zu einem Meridian befindet, berichtet Norbert Heuser:
„Ich kenne eine Frau, die hat ihr Nabelpiercing sich vor sechzehn Jahren wegmachen lassen und hat heute immer noch Schmerzen. Es ist normal, dass du nach einem Piercing Entzündungen bekommst, weil der Körper darauf reagiert und das Metall als ein Fremdstoff erkennt. Eine direkte Folge sind häufig Entzündungen und eitriger Ausfluss.“
Das Problem ist, dass Piercing ein bislang unlizensiertes Gewerbe ist. Es gibt also keine anerkannte Ausbildung. Ein großer Teil der Piercer lernt durch Zusehen und mit Hilfe von Lehrvideos.
Da kann es schon mal zu Fehlern kommen. Oft mit fatalen Folgen für die Betroffenen. Häufig kommt es nach so einem Eingriff zu Entzündungen, weil der behandelte Bereich nicht ausreichend desinfiziert wurde.
Auch Narbengewebe, das sich oft nach einem Eingriff bildet, kann sich nachteilig auswirken, weil es ebenfalls den Energiefluss stören oder unterbrechen kann.
Und noch ein weiteres oft über lange Zeit nicht erkanntes Problem kann durch das Piercen eintreten. Norbert Heuser:
„Wenn ich mit dem Piercing einen Akkupunkturpunkt treffe, dann kann es passieren, dass statt einer kurzfristigen Belebung des Akkupunkturpunktes eine permanente Stimulierung des Akkupunkturpunktes erfolgt, was natürlich nach hinten losgeht, weil eine Akkupunktur kurzfristig ist und lediglich der Stimulation dient.
Hier aber torpediere ich mich dauerhaft selbst und meine eigene Gesundheit, indem ich diesen Punkt über Monate oder gar Jahre stimuliere, was schließlich zu einer Überstimulation führt. Das führt natürlich zu keinem positiven Effekt.“
Mikrokosmos Ohr
Die sensibelste Körperregion ist das Ohr, sagt Norbert Heuser. Seit über sechzig Jahren ist bekannt, dass die Oberfläche des Ohrs den gesamten Körper abbildet. Das ist mittlerweile sogar wissenschaftlich bewiesen.
Wenn irgendwo im Körper etwas nicht in Ordnung ist, verändert sich jener Bereich am Ohr, der diesen Teil des Körpers abbildet. Er wird elektrisch aktiv. Das kann man sogar messen. Heuser:
„Das Ohr ist ein Mikrokosmos des gesamten Akkupunktursystems. Das heißt, die regulären Akkupunkturpunkte, die sich über den Körper verteilt befinden, sind fast alle noch einmal im Ohr vorhanden.
Wenn ich mir jetzt einen Ohrring setzen lassen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich einen Akkupunkturpunkt treffe. Wenn ich Glück habe, wird keiner dieser Punkte getroffen, trotzdem spiele ich mit meiner Gesundheit.“
Wird ein Akkupunkturpunkt getroffen, der beispielsweise in Verbindung zur Leber steht, wird mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit kein Arzt auf die Idee kommen, dass die Lebererkrankung in Zusammenhang mit dem Ohrring steht.
Abschließend betont Norbert Heuser, dass Gesundheit und Krankheit kein Zufall sind, sondern das Krankheiten und andere gesundheitliche Störungen in den meisten Fällen durch unwissendes Handeln oder durch Leichtsinn entstehen.
Das betrifft vor allem das Tragen von Köperschmuck in Form von Piercings und Tattoos. Norbert Heuser hat im Rahmen seiner Tätigkeit als Lebens- und Gesundheitsberater über viele Jahre beobachten können. dass viele Menschen geradezu einen Zwang entwickelt haben, ihren Körper aufzuwerten. (Gesundheit: Tattoos – Zeitbomben unter der Haut? (Video))
Heuser:
„Bei denen hapert es meistens im mentalen und seelischen Bereich. Meistens leiden diese Menschen an Minderwertigkeitsgefühlen. Jeder Mensch ist einzigartig hat besondere Fähigkeiten, die er entdecken muss. Wichtig ist Körper und Geist in Harmonie zu bringen, um gesund zu bleiben.
Wenn ich Eltern und Kinder auf der Straße beobachte, fällt mir sofort auf, wie Eltern ihre Kinder oft mit Worte misshandeln. Kein Wunder, dass diese Kinder im Laufe ihrer Entwicklung Störungen entwickeln, vor allem aber ein mangels Selbstwertgefühl.“
Piercings sind also nicht nur ein Modetrend, dem viele Menschen, vor allem junge Menschen, folgen, sondern sie dienen häufig auch dazu, um das eigene Ansehen in der Öffentlichkeit aufzuwerten.
In der Fachzeitschrift PiD Psychotherapie im Dialog kommen Psychologen der Medical School Hamburg zu dem Schluss, dass sich sogenannte Körpermodifikation wie Tattoos oder Piercings auf die Psyche und damit auch auf die seelische Gesundheit gerade von Heranwachsenden positiv auswirkt.
Wer zu dem Entschluss gekommen ist, sein Piercing zu entfernen, um seinen Energiefluss zu regenerieren, sollte die betroffene Stelle mit Weizenkeimöl behandeln, empfiehlt Norbert Heuser.
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Quellen: PublicDomain/Frank Schwede für PRAVDA TV am 23.10.2024
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