USA ändern F-16-Ausbildung für ukrainische Piloten: Kadetten ohne Flugerfahrung integriert

Die USA haben das Ausbildungsprogramm für ukrainische F-16-Piloten geändert. Nun werden auch Kadetten ohne Flugerfahrung in das Ausbildungsprogramm aufgenommen. Dies werde den Ausbildungsprozess um mehrere Monate verzögern und es der Ukraine nicht ermöglichen, vor Sommer 2025 40 ausgebildete Piloten und 20 Flugzeuge zu erhalten. Dies berichtet die Zeitung The Wall Street Journal unter Bezugnahme auf Quellen.

"Die USA konzentrieren sich bei der Ausbildung ukrainischer F-16-Piloten auf jüngere Kadetten und nicht mehr auf erfahrenes Luftwaffenpersonal. Diese Entscheidung könnte die Zeit bis zur vollständigen Lieferung eines einsatzbereiten westlichen Geschwaders an Kiew um viele Monate verlängern."

Laut Angaben von US-Vertretern haben erfahrene Anwärter bei der Ausbildung Probleme mit der englischen Sprache. Außerdem hätten sie Schwierigkeiten, die "US-amerikanischen Ausbildungsmethoden" zu verstehen. Einige Piloten, die ihre Ausbildung in Dänemark begonnen hätten, seien gescheitert, so die Gesprächspartner der Zeitung. 

Überdies stellten die US-Ausbilder fest, dass die ukrainischen Piloten der ersten Ausbildungsgruppen, die bereits MIG-Kampfflugzeuge geflogen hatten und aus einem Kampfgebiet stammten, für die US-Ausbildungsmethoden nicht empfänglich waren.

Als Folge geht man in den USA davon aus, dass es den jungen Soldaten unter diesen Umständen leichter fallen werde, die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren, da sie westliche Lehrmethoden gegenüber offener seien. Außerdem hätten sie bessere Englischkenntnisse als die erfahrenen ukrainischen Piloten. Die Zeitung zitiert einen Pentagon-Mitarbeiter mit den Worten:

"Es ist eine Mischung. Einige sind erfahrene Piloten. Es kommen immer wieder erfahrene Piloten zu uns. Aber es gibt auch solche, die keine Flugausbildung und keine Erfahrung haben."

Ferner hebt das Blatt hervor, dass die Ausbildung von Kadetten von Grund auf im Westen in der Regel Jahre in Anspruch nehmen kann. Die Ausbildung von Piloten der US-Luftwaffe dauert in der Regel etwa zwei Jahre. Darauf folgen oft Monate mit Trainingsflügen.

Wie es heißt, bringen erfahrene Piloten einen zeitlichen Vorteil, da sie die Grundausbildung überspringen können. Unerfahrene Kadetten müssen stattdessen mindestens ein Jahr lang in Großbritannien oder Frankreich die Grundfertigkeiten erlernen. Erst danach können sie an einer praxisbezogenen Ausbildung an F-16 in den USA oder Rumänien teilnehmen.

Infolgedessen werden sich die Ausbildungszeiträume, wie das WSJ schreibt, "um viele Monate" verlängern. Und das, obwohl die USA die Ausbildung der Piloten auf sechs bis neun Monate beschleunigt haben und sich dabei auf die am dringendsten benötigten Fähigkeiten konzentrieren. Direkt nach der Ausbildung werden die ukrainischen Piloten in das Konfliktgebiet entsandt.

Weiter wird berichtet, dass acht ukrainische Piloten ihre Ausbildung an F-16-Kampfflugzeugen im US-Bundesstaat Arizona abschließen und Anfang 2025 in die Ukraine zurückkehren werden. Weitere acht Piloten haben den Angaben zufolge im vergangenen Monat ihre F-16-Ausbildung in Rumänien begonnen. Darüber hinaus werden mehrere Piloten, deren genaue Zahl nicht genannt wird, in Frankreich und Großbritannien in grundlegenden Flugkenntnissen ausgebildet.

In der Ukraine befinden sich insgesamt elf bereits ausgebildete F-16-Piloten. Die Zeitung erinnert daran, dass die US-Regierung plant, die Pilotenausbildung bis 2025 auf die USA und Rumänien auszuweiten. Die Zahl der auszubildenden Piloten soll von zwölf auf 18 erhöht werden.

Zuvor hatte das Wall Street Journal berichtet, dass eine kleine Zahl ukrainischer Piloten weiterhin in den USA, Rumänien und Dänemark ausgebildet wird. Wie viele Piloten an diesen Stützpunkten ausgebildet werden, wurde nicht mitgeteilt.

Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, hatte diesbezüglich erklärt, die F-16-Kampfflugzeuge seien keine Wunderwaffe, die den Verlauf der Kämpfe beeinflussen könne. Die Jets würden "von den russischen Streitkräften systematisch zerstört".

Mehr zum Thema – Russland hat in Syrien gelernt, wie man die Raketen der F-16-Jets bekämpft

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