Telegram: Illegale Inhalte sollen schwerer auffindbar sein

Während gegen Pavel Durov in Frankreich Ermittlungen wegen mehrerer mutmaßlicher Straftaten laufen, kündigt der Telegram-Chef Änderungen an der Messaging-Plattform an. Dabei fällt auf, dass sich nur wenige davon auf Inhalte beziehen.

Sticker-Pack auf Telegram mit süßen Tieren
Nicht alle Inhalte auf Telegram sind süße Tierbildchen. – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com emojisprout.com

Vor rund einem Monat wurde Telegram-Chef Pavel Durov in Frankreich festgenommen. Zwar ist er gegen Zahlung einer millionenschweren Kaution wieder auf freiem Fuß, gegen ihn wird jedoch wegen zahlreicher mutmaßlicher Straftaten ermittelt. Viele der Vorwürfe beziehen sich auf Beihilfe zu Straftaten und darauf, dass Telegram nicht ausreichend mit Behörden kooperieren würde.

Nun hat sich Durov in seinem eigenen Telegram-Kanal gemeldet und Änderungen an der Messenger-Plattform angekündigt. „Die Suche auf Telegram ist mächtiger als bei anderen Messaging-Apps“, schreibt er. Das sei bedauerlicherweise von Menschen ausgenutzt worden, die gegen die Geschäftsbedingungen verstoßen und illegale Güter verkauft hätten.

Bots sollen’s richten

Moderator:innen hätten mit KI-Hilfe die Telegram-Suche sicherer gemacht und problematische Inhalte aus dem Suchergebnissen entfernt. Außerdem gibt es nun einen „Search Report Bot“ bei dem man Suchbegriffe melden kann, mit denen man auf illegale Inhalte stößt. Bei mutmaßlich illegalen Inhalten verweist der Bot auf die alten Mechanismen, bei denen man in der Meldung etwa zwischen „Gewalt“, „Spam“ und anderem auswählen kann.

Durov schreibt außerdem: „Wir haben klargestellt, dass IP-Adressen und Telefonnummern von Nutzenden, die gegen unsere Regeln verstoßen haben, aufgrund gültiger rechtlicher Anfragen an entsprechende Behörden weitergegeben werden könnten.“ Das spiegelt sich auch in den aktuellen Geschäftsbedingungen wieder. Ein Telegram-Bot soll Nutzende künftig über die Anzahl beantworteter Anfragen informieren. Bei Nutzung der Funktion gibt dieser bisher nur die Auskunft, er werde aktualisiert und man solle in einigen Tagen wiederkommen.

Auffällig ist, dass sich die Änderungsankündigungen abgesehen von der Datenweitergabe vor allem auf die Suchfunktion beziehen. Zu einer etwaigen strengeren Moderation äußert sich Durov nicht.


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