Putin: "Russische Energiepläne trotz westlicher Sanktionen nicht aufzuhalten"

Die Pläne Russlands im Energiesektor werden zweifellos umgesetzt, trotz der Versuche von außen, dies zu verhindern. Russland bleibt trotz erheblicher Schwierigkeiten einer der führenden Akteure auf dem Weltenergiemarkt. Dies erklärt der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, in seiner Rede auf der Plenarsitzung der Russischen Energiewoche.

"Meine russischen Kollegen wissen, wovon ich spreche: Es werden viele Probleme geschaffen. Natürlich behindert das zum Teil die Umsetzung unserer Pläne, aber sie werden zweifellos realisiert. Trotz der objektiven Schwierigkeiten, die allen bekannt sind – in der Tat hat jeder seine eigenen großen Schwierigkeiten – bleibt Russland einer der führenden Akteure auf dem Weltenergiemarkt."

Putin bezeichnete die Russische Energiewoche als ideale Gelegenheit, "neue Kontakte zu knüpfen, Kooperationsvereinbarungen zu treffen und Meinungen über die langfristigen Perspektiven des Brennstoff- und Energiesektors auszutauschen":

"Mehr als 4.000 Teilnehmer aus über 50 Ländern sind zusammengekommen, um die wichtigsten Fragen der Energieagenda zu diskutieren."

Ferner hob der russische Staatschef hervor, dass im Saal Geschäftsleute anwesend seien, deren Arbeitsergebnisse großen Einfluss auf die Wirtschaft und damit auch auf die Politik hätten. Putin bedankte sich bei den ausländischen Teilnehmern, die trotz aller Umstände nach Russland gekommen seien. Er wandte sich an die Teilnehmer der Plenarsitzung: 

"Politik und Wirtschaft sind eng miteinander verbunden, insbesondere in so grundlegenden Bereichen wie der Energiewirtschaft. Die aktuellen weltpolitischen Ereignisse beeinflussen zwangsläufig auch Ihre Arbeit. Ich hoffe, dass Ihre Arbeit so unpolitisch und pragmatisch wie möglich sein wird."

Denn eine funktionierende und stabile Energieversorgung sei die Grundlage für die weltweite Entwicklung, betonte der russische Staatschef im Plenum:

"Die moderne Energieversorgung ist eine der Schlüsselbranchen und ein echtes Fundament der globalen Entwicklung – wenn sie stabil und nach transparenten und verständlichen Regeln funktioniert. Die Erschließung von Rohstoffvorkommen, die Verarbeitung von Ressourcen und die reibungslose Belieferung des Marktes schaffen eine solide Grundlage für wirtschaftliches Wachstum, soziale Entwicklung und die Verbesserung des Wohlstands der Bürger."

Putin bedauerte, dass "dieses allgemein anerkannte Prinzip zunehmend von denjenigen ignoriert wird, die illegale Sanktionsmechanismen eingeführt haben" – den westlichen Ländern, die glauben, sich durch diese Beschränkungen einen Vorteil verschaffen zu können. Es sei aber die Entscheidung des Westens, so Putin, auf die relativ billigen Energiequellen Russlands zugunsten teurerer Ressourcen zu verzichten:

"Wenn unsere früheren traditionellen Käufer beschlossen haben, auf unsere relativ günstigen Energieträger zu verzichten und auf teurere Ressourcen umzusteigen, nun, das ist ihre Wahl, sie können mit diesen teuren Ressourcen leben."

Putin kündigte auch an, dass Russland die Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern im Energiesektor in internationalen Formaten fortsetzen werde, einschließlich der Allianzen OPEC+ und GECF: 

"Das bedeutet, dass unsere Energieunternehmen, ihre Mitarbeiter und die gesamte Branche für viele, viele Jahre eine stabile und zuverlässige Arbeit haben werden."

Darüber hinaus betonte Putin, dass die Lieferungen von Energieressourcen aus Russland zum Gleichgewicht auf den Weltmärkten beitragen werden. Sie werden auch die Energiesicherheit und die wirtschaftliche Stabilität befreundeter Länder gewährleisten:

"Russland will nicht nur Energieressourcen verkaufen, sondern auch andere Länder bei der Entwicklung ihres eigenen Brennstoff- und Energiesektors unterstützen. Unser Ziel ist es, über den Verkauf von Ressourcen hinauszugehen. Russland ist bereit, die technologische Souveränität seiner Partner im Energiesektor durch den Aufbau vollwertiger Wissenschafts- und Produktionsketten zu stärken."

Laut Putin beträgt der Anteil befreundeter Staaten am russischen Energieexport über 90 Prozent:

"Früher machte der asiatisch-pazifische Raum etwa 39 Prozent unserer Energieexporte aus, aber im letzten Jahr ist dieser Anteil um das 1,5-fache gestiegen und liegt nun bei über 60 Prozent. Insgesamt gehen mehr als 90 Prozent der russischen Energieexporte in befreundete Länder. Der physische Umfang der Exporte, mit Ausnahme von Erdgas, ist fast auf dem Niveau von 2021 geblieben."

Überdies wies Putin darauf hin, dass die installierte Leistung der russischen Energiewirtschaft in den letzten anderthalb Jahrzehnten um 18 Prozent gestiegen sei und die Anlagen umfassend modernisiert worden seien, wodurch sie moderner, effizienter und umweltfreundlicher geworden seien. Die russische Energiewirtschaft gehöre damit zu den umweltfreundlichsten der Welt:

"Erdgas macht 48 Prozent des Energiehaushalts unseres Landes aus, und zusammen mit der Kernenergie und der Wasserkraft, die einen minimalen CO2-Fußabdruck haben, sind es mehr als 85 Prozent. Damit ist unser Energiehaushalt einer der grünsten der Welt."

Ferner hat der russische Staatschef Gazprom und die Regierung beauftragt, einen Zehnjahresplan für die Entwicklung des Unternehmens auszuarbeiten, einschließlich einer Neuverteilung der Lieferwege:

"Es geht nicht nur um eine Verlagerung der Exporte von West nach Ost, sondern auch um eine deutliche Erhöhung der Lieferungen an den heimischen Markt, insbesondere im Rahmen des Programms zur sozialen Gasversorgung, das bei uns im Jahr 2021 gestartet wurde und gut vorankommt."

Laut Putin hat der Energieverbrauch in Russland im Jahr 2023 wieder einen Rekordwert erreicht, der die Werte der Sowjetzeit übertrifft. Dies sei ein Zeichen für wirtschaftliches Wachstum und dieses Wachstum sei ein sicheres Zeichen für die wirtschaftliche Expansion. Er wies auch darauf hin, dass das russische Energiesystem eines der größten der Welt sei und nicht nur die steigende Nachfrage der Unternehmen, der Wirtschaft und des sozialen Sektors decke, sondern auch einen qualitativen Wandel durchlaufe.

Außerdem betonte er, dass Russland die Entwicklung von Technologien für verflüssigtes Erdgas (LNG), die Schaffung von Umschlagplätzen für Lagerung und Handel, den Ausbau der Kapazitäten der arktischen und östlichen Seehäfen sowie die Stärkung der Infrastruktur der Nordostpassage fortsetzen werde.

Nach Beginn der Militäroperation in der Ukraine haben die USA und die EU mehrere Sanktionspakete gegen Russland verhängt, darunter im Bereich LNG. So wurden im Juni die Projekte Arktik LNG-1 und Arktik LNG-3, Murmansk LNG, Gazprom Invest, RusGasDobytscha, Murmansk-Transgas und der Chemische Komplex Ob-Gas von den USA sanktioniert.

Washington erklärte, es wolle die russischen Einnahmen aus der Energiebranche begrenzen und die Entwicklung russischer Energieprojekte behindern. Zudem haben westliche Länder einen Preisdeckel für den Verkauf russischen Öls eingeführt.

Russland bezeichnet die internationalen Sanktionen als unrechtmäßig und unwirksam und fordert ihre Aufhebung. Der Kreml hat wiederholt betont, dass die Sanktionen den westlichen Ländern selbst schaden würden.

Mehr zum Thema – Die Ukraine reißt ganz Europa mit in ein schwarzes Energieloch

Es gibt neue Nachrichten auf friedliche-loesungen.org
:

Nur wer angemeldet ist, geniesst alle Vorteile:

  • Eigene Nachrichten-Merkliste
  • Eigener Nachrichtenstrom aus bevorzugten Quellen
  • Eigene Events in den Veranstaltungskalender stellen
M D M D F S S
 
 
 
 
1
 
2
 
3
 
4
 
5
 
6
 
7
 
8
 
9
 
10
 
11
 
12
 
13
 
14
 
15
 
16
 
17
 
18
 
19
 
20
 
21
 
22
 
23
 
24
 
25
 
26
 
27
 
28
 
29
 
30