Zwei Razzien haben in Mexiko mit der Verhaftung von mehr als 100 Polizeibeamten geendet. Die Ordnungshüter sollen in diverse Straftaten verwickelt sein. Die Festnahmen fanden am Montag in den Bundesstaaten Chiapas und Veracruz statt.
Allein in der Großstadt Comitán de Domínguez im südlichen Bundesstaat Chiapas an der Pazifikküste verhaftete die Staatspolizei 92 Angehörige der Gemeindepolizei. Die Beamten hätten einen Polizeieinsatz in einem Videoüberwachungszentrum behindert, indem sie Anwohner angestiftet hätten, die Straßen am Ort des Geschehens zu versperren, hieß es. Im östlichen Bundesstaat Veracruz an der Karibik-Küste wurden 13 Polizisten verhaftet, die Menschen gewaltsamen verschwinden gelassen haben sollen.
DETENIDOS POLICÍAS ESTATALES COMO PROBABLES RESPONSABLES DEL DELITO DE DESAPARICIÓN FORZADA DE PERSONAS. pic.twitter.com/pYB0eqaHnH
— FGE Veracruz (@FGE_Veracruz) December 16, 2024
Bei einer Pressekonferenz am Montag erklärte Óscar Alberto Aparicio Avendaño, der Sicherheitsminister von Chiapas, dass die verhafteten Polizeibeamten in der grenznahen Großstadt Comitán de Domínguez Mitarbeiter des Videoüberwachungszentrums angegriffen und Straßensperren organisiert hätten. Dabei hätten sie die Polizei daran gehindert, am Ort des Geschehens einzutreffen. Das sei nicht das einzige Mal gewesen, dass die örtliche Polizei die Bevölkerung zu Straßensperren anstifte, um straffrei davonzukommen. Jorge Luis Llaven Abarca, der Generalstaatsanwalt von Chiapas, teilte mit, dass seine Behörde hierfür Beweise habe.
Gouverneur Eduardo Ramírez Aguilar, der erst in der vergangenen Woche sein Amt angetreten hatte, rief die Bevölkerung dazu auf, sich von unehrlichen Polizeibeamten nicht einschüchtern zu lassen. Von den örtlichen Medien wurde er mit den Worten zitiert:
"Die Zeiten, wo man euch unter Druck gesetzt und befohlen hat, Straßen zu sperren oder den Streitkräften Widerstand zu leisten, sind vorbei."
Alle Verdächtigen befinden sich in nun in Untersuchungshaft wegen Amtsmissbrauchs und Meuterei. Nach diesen Verhaftungen hat die Staatspolizei 30 weitere Menschen festgenommen.
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