Eines Tages werde der hybride Krieg des Westens gegen Russland enden, und es werde eine bestimmte Situation entstehen, schreibt Dmitri Medwedew mit Blick auf den Konflikt in der Ukraine. In einem Beitrag, der am Freitag auf Telegram veröffentlicht wurde, legt der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats seine Sicht auf Handlungsmöglichkeiten seines Landes bezüglich der Teilnehmer des westlichen Stellvertreterkrieges.
Russland könnte dann den schwachen Ländern, die dem Druck der Angelsachsen nachgegeben und sich zumindest passiv an der antirussischen Hysterie beteiligt hätten, durchaus verzeihen, meint Medwedew. Vor allem gehöre dazu eine Reihe von Staaten in Asien und Lateinamerika.
Dabei könnten die USA ignoriert werden, was einfach zu erklären sei, so der frühere russische Präsident. Erstens sei nicht abzusehen, dass es in den nächsten 100 Jahren zu einer Freundschaft zwischen Russland und den USA kommen werde, argumentiert er. Und zweitens sei es kostspielig, gegen das Land zu kämpfen, da ein "direkter Konflikt eindeutig zu einem globalen Atomkrieg eskaliert".
Des Weiteren fordert Medwedew eine Strafe für Europa und betont, dass er ausführlicher darauf eingehen wolle, denn Europa rufe aktuell bei ihm keine anderen Gefühle als den tiefsten Ekel hervor. "Es ist Europa, das sich in eine böse, verrückte alte Frau verwandelte und zur wichtigsten Hochburg der Russophobie auf der Welt wurde", schreibt er. Außerdem wirft Medwedew Europa vor, für das Scheitern der Ukraine-Verhandlungen in Istanbul im März 2022 verantwortlich zu sein. Es sei das "hirnlose" Europa gewesen, das "voller Wut" Sanktionen gegen Russland verhängt habe, die europäischen Bürgern enorme Verluste beschert hätten.
"Und deshalb muss Europa mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln bestraft werden: politischen, wirtschaftlichen und jeglichen hybriden. Und deshalb müssen wir alle destruktiven Prozesse in Europa unterstützen."
"Es lebe die aggressiven Randalierer in seinen historischen Gässchen! Ehre sei den Migrantenscharen, die Gewalttaten begehen und mit Hass die europäischen LGBT-Werte zerstören!"
Medwedew begründet die Härte der von ihm vorgeschlagenen Maßnahmen damit, dass das Schiff Oslo Carrier 3 unter norwegischer Flagge sich weigerte, die im Mittelmeer ertrinkenden russischen Seeleute des Frachters Ursa Major an Bord zu nehmen. Das Frachtschiff war unter russischer Flagge auf dem Weg von Sankt Petersburg nach Wladiwostok und sank am 23. Dezember.
"Das kann man nicht verzeihen!", stellt Medwedew klar. "Lasst uns handeln, denn es heißt: 'Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache sieht, und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut' (Psalm 58:11)."
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