Egon W. Kreutzer
Robert Habeck möchte gerne nicht nur führen, sondern anführen, also kein Führer sein, sondern Anführer. Das ist ein Unterschied. Abgesehen davon, dass „Führer“ ein verbrannter Begriff ist, kennen wir Spätgeborenen immer noch die Fahrzeugführer aus der Straßenverkehrsordnung, die Lokomotivführer vom Fachkräftemangel und die Flugzeugführer von den Pilotenstreiks. Macht man die zu Anführern, schreit das Sprachgefühl schmerzhaft auf: Fahrzeuganführer, Lokomotivanführer und Flugzeuganführer? Wohin soll das führen? Wie klingt das, wie fühlt sich das an? Klingt „Anführer“ nach Seriosität, Legalität und Verantwortlichkeit, oder eher nach Abenteuer, Regelverletzung und Risiko?
Man bedenke: Dem Anführer folgen die Angeführten, und angeführt worden zu sein, führt semantisch durchaus auch in Richtung Betrug und Verrat.
Versucht man der Sehnsucht des Robert Habeck vorsilbengegensätzlich
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