Frachtflugzeug mit Russen an Bord über Sudan abgeschossen

Im drittgrößten Flächenstaat Afrikas ist am Montagabend ein Frachtflugzeug vom Typ Il-76 abgeschossen worden. Bei den Besatzungsmitgliedern soll es sich um mehrere russische Staatsbürger handeln. Die russische Botschaft kündigte an, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um das Schicksal ihrer Staatsbürger zu klären.

Inzwischen haben Angehörige eines Flugingenieurs aus Baschkirien dessen Tod gegenüber RT bestätigt. Wie viele weitere Personen an Bord waren, ist unklar. Die Maschine war in Kirgisistan registriert.

Berichten zufolge wurde das Flugzeug im umkämpften Gebiet Nord-Darfur abgeschossen. In sozialen Medien werden Videos und Fotos veröffentlicht, die die Absturzstelle zeigen. Unter den gefundenen Dokumenten befinden sich ein russischer Reisepass auf den Namen Anton S. und ein Ausweis eines Ingenieurs der Airline Transport Incorporation FZC, einem Unternehmen mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). In den Unterlagen ist auch ein weiterer Ingenieur namens Wiktor G. aufgeführt, dessen Ausweis das Logo des Manas International Airport, eines Flughafens in Kirgisistan, trägt.

Die Lage vor Ort ist aufgrund der anhaltenden Kämpfe äußerst kompliziert. Seit mehr als einem Jahr liefern sich die sudanesische Armee und die Rapid Support Forces (RSF) im Sudan erbitterte Kämpfe. Laut dem Portal Sudan War Monitor sollen die RSF-Kämpfer das Flugzeug fälschlicherweise für einen Militärbomber gehalten haben. Dort heißt es: "Die Beweise, auch nach der Analyse der Wrackteile, deuten darauf hin, dass das Flugzeug tatsächlich Teil einer von den Vereinigten Arabischen Emiraten gesponserten Luftbrücke zur Unterstützung von RSF war. Die jubelnden Kämpfer am Boden, die das Wrack beseitigten, schienen nicht begriffen zu haben, dass sie ein Frachtflugzeug abgeschossen hatten, das für ihren eigenen Nachschub und ihre Logistik eingesetzt worden war."

Die Folgen des Absturzes könnten weitreichende Auswirkungen auf die geopolitische Lage in der Region haben. In den vergangenen Monaten wurden die VAE wiederholt beschuldigt, verschiedene Konfliktparteien im Sudan militärisch zu unterstützen und den Konflikt durch Waffentransporte an paramilitärische Gruppen anzuheizen. Abu Dhabi hat diese Vorwürfe stets als unbegründet zurückgewiesen.

Russland unterstützt im Sudankrieg offiziell keine der Kriegsparteien. Seit Beginn des Konflikts hat Moskau die Notwendigkeit eines sofortigen Waffenstillstands im Sudan und einer Verhandlungslösung der strittigen Fragen betont.

Mehr zum Thema - Hoffnung im Sudan: Paramilitärische RSF stimmt Friedensgesprächen zu

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