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In Russland und Skandinavien hat Eisbaden eine lange Tradition. Seit einigen Jahren wird das “eisige Körpertraining” auch bei uns immer beliebter. Wenn du wissen möchtest, welche gesundheitlichen Potenziale damit verbunden sind und wie du es am besten angehst, bist du hier genau richtig.
Wichtige Vorbereitungen
Um von der Wirkung des Eisbadens bestmöglich zu profitieren, solltest du dich auf das Ereignis ein bisschen vorbereiten.
- Vorbereitendes Kältetraining
Wenn du zu den Neulingen am Eisloch gehörst, empfiehlt es sich, schon einige Wochen vorher mit einem einfachen Kältetraining zu beginnen. Denn das kalte Duschen ist sehr viel sanfter als ein Bad in eiskaltem Wasser und damit die perfekte Vorbereitung auf die “nächste Stufe”. Auch das tiefe und gleichmäßige Atmen kannst du unter der Dusche üben. Dann wird es dir später beim Eisbaden leichter fallen. - Wichtige Utensilien
Statte dich mit einigen wichtigen Utensilien aus und halte sie während des Eisbadens griffbereit: Neben bequemer Badekleidung und Badelatschen gehören eine Mütze und Handschuhe dazu, die während des Eisbadens anbehalten werden. Um dich nach dem Eisbad zügig wieder aufzuwärmen, solltest du außerdem einen Bademantel, ein großes Handtuch oder eine Decke sowie wärmende Kleidung (insbesondere für den Rumpf) mitnehmen. Eine Thermoskanne mit heißem Tee ist ebenfalls empfehlenswert. - Sicherheit
Wähle ein Gewässer aus, das zum Eisbaden geeignet ist. Es sollte keine starke Strömung haben und gefahrlos betreten werden können. Bade niemals allein in Eiswasser. Besonders sicher ist es in der Gruppe oder unter Anleitung einer erfahrenen Person. Stelle außerdem immer sicher, dass du gesund bist und sich kein Infekt anbahnt. Bei bereits angeschlagener Gesundheit kann ein Eisbad den Körper zusätzlich schwächen.
Eisbaden: So geht es richtig!
Es ist so weit! Dein (erstes) Eisbaden steht bevor. Befolge dabei die folgenden Tipps:
Benötigte Zeit: 30 Minuten
- Aufwärmen
Bevor du mit dem Eisbaden beginnst, sorge durch warme Kleidung und ein paar einfache Übungen oder einen kurzen Spaziergang dafür, dass dein Körper aufgewärmt ist.
- Langsam Eintauchen
Betrete das Wasser langsam, um deinen Körper an die Kälte zu gewöhnen. Beginne mit den Füßen und arbeite dich bis zum Hals hoch. Versuche beim Eintauchen unbedingt weiterhin tief und gleichmäßig zu atmen. Der Kopf wird beim Eisbaden nicht untergetaucht.
- Aufenthalt im Eiswasser
Beginne mit wenigen Sekunden Aufenthaltszeit und versuche dich von Bad zu Bad zu steigern. Höre dabei unbedingt auf deinen Körper. Bei starkem Unwohlsein und Muskelzittern verkürze die Zeit. Geübte Eisbader können 10-15 Minuten im Eiswasser verbringen.
- Nach dem Eisbad
Steige vorsichtig aus dem Wasser und trockne dich zügig ab. Ziehe warme Kleidung an und sorge mit ein paar Aufwärmübungen und heißem Tee dafür, dass du dich schnell wieder erwärmst. Eine sofortige heiße Duschen ist nach dem Eisbaden nicht zu empfehlen, denn sie belastet den Kreislauf stark. Wenn du duschen möchtest, steigere die Temperatur deshalb besser allmählich.
Tipp: Wer auch im Sommer oder lieber Zuhause statt in einem öffentlichen Gewässer sein Eisbad nehmen möchte, findet im Netz zahlreiche Utensilien – zum Beispiel hier und hier. Mit einer Tonne oder einem Eisbadefass beispielsweise ist das Training auch im heimischen Garten möglich.
Die positive Wirkung des Eisbadens
Leistungsportler schwören auf das Bad in der Eistonne zur schnelleren Regeneration. Chronisch Kranke berichten über Linderung. Auch wenn noch nicht alle Aspekte wissenschaftlich untersucht und belegt sind (Quelle), werden dem regelmäßigem Bad in Eiswasser folgende Wirkungen zugeschrieben:
- Stärkung des Immunsystems
Es gibt viele Möglichkeiten, das Immunsystem zu stärken. Eine davon ist die Stimulation des Immunsystems durch kaltes Wasser. Darauf deuten unter anderem Studien mit Winter- bzw. Eisschwimmern hin. - Training für Gefäße und Herz-Kreislauf
Eisbaden trainiert die Gefäße und beschleunigt die Blutzirkulation. Denn durch die plötzliche Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen und weiten sich im Anschluss wieder. Bei regelmäßiger Anwendung wird so das gesamte Herz-Kreislauf-System gestärkt. - Verbesserte Regeneration
Durch das Bad in eisigem Wasser werden auch die Muskeln besser durchblutet. Das kann Muskelschmerzen nach einem intensiven Workout reduzieren und die muskuläre Erholung beschleunigen, indem Stoffwechselprodukte schneller abtransportiert werden. - Verringerung von Entzündungen
Der durch das Eisbaden auftretende Kältereiz soll sich zudem positiv auf Entzündungen auswirken. Patienten mit chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Multiples Sklerose oder Rhema berichten von einer Linderung ihrer Symptome und eine verbesserten Lebensqualität. - Stimmungsaufhellende Wirkung
Beim Eisbaden stößt der Körper vermehrt Adrenalin, aber auch Endorphine (sog. Glückshormone) aus. Studien deuten daraufhin, dass das Baden oder Schwimmen in kaltem Wasser auch bei depressiven Erkrankungen zu einer Verbesserung beitragen kann.
Vorsicht bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wenn du unter Vorerkrankungen leidest, lasse dich unbedingt vorab ärztlich beraten. Denn der extreme Kälteschock, der mit dem Eisbaden verbunden ist, birgt auch das Risiko von Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand. Für Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen kann Eisbaden deshalb ungeeignet sein. Auch für gesunde Menschen empfiehlt sich vor dem ersten Eisbaden aufgrund seiner intensiven Wirkung ein Gesundheitscheck.
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Hast du bereits Erfahrung im Eisbaden? Dann freuen wir uns sehr, wenn du den Beitrag mit deinen Gedanken und Tipps in einem Kommentar ergänzt!
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