Deutschland vervierfacht die Zahl der für Inder verfügbaren Visa

Deutschland wird seine jährliche Visaquote für Fachkräfte aus Indien von 20.000 auf 90.000 erhöhen, teilte Indiens Premierminister Narendra Modi mit. Bundeskanzler Scholz hat präzisiert, dass indische Arbeitskräfte insbesondere in medizinischer und Altenpflege, wie auch in der IT, besonders willkommen sind.

Scholz traf am Donnerstagabend in Begleitung mehrerer Minister und Wirtschaftsvertreter für einen dreitägigen Besuch in Neu-Delhi ein. Am folgenden Tag führte der deutsche Regierungschef ausführliche Gespräche mit seinem indischen Gegenstück und unterzeichnete eine Reihe von Übereinkünften.

Der Kanzler sagte, in Hinsicht auf die Anwerbung indischer Arbeitskräfte habe man "gute Fortschritte" gemacht, und Berlin ziele darauf ab, "noch mehr Fachkräfte aus Ihrem Land für Deutschland zu erwärmen".

Modi wiederum verkündete, dass das wirtschaftliche Zentrum Europas die Zahl der jährlich an indische Fachkräfte vergebenen Visa mehr als vervierfachen werde, von 20.000 auf 90.000.

Scholz sagte außerdem, er werde "insbesondere für ein ehrgeiziges Freihandelsabkommen zwischen Indien und der Europäischen Union Fürsprache leisten", das für beide Seiten sehr vorteilhaft wäre.

Unabhängig davon startete Israel vergangenen Monat ein Programm, das 10.000 indische Bauarbeiter ins Land locken soll, zusätzlich zur gleichen Zahl, die bereits im Land ist. Dieser Schritt erfolgte, nachdem Neu-Delhi und Westjerusalem im Mai 2023 ein Abkommen geschlossen hatten, mit dem insgesamt 42.000 Arbeitskräfte aus Indien eingeladen wurden, in Israels Bauwirtschaft und Gesundheitswesen zu arbeiten.

Eine Wirtschaftsvorhersage, die dem indischen Parlament im Juli vorgelegt wurde, deutete an, dass die Wirtschaft des Landes im laufenden Haushaltsjahr zwischen 6,5 und 7 Prozent wachsen werde, und um etwa 7 Prozent im kommenden. Diese Einschätzung stimmte weitgehend mit den Prognosen der meisten globalen Ratingagenturen überein.

Seitdem es Großbritannien in der Liste der größten weltweiten Volkswirtschaften 2022 überholt hat, ist Indien die fünftgrößte Wirtschaft der Welt und außerdem unter jenen mit dem schnellsten Wachstum. Es wird erwartet, dass es bis Ende des Jahrzehnts Deutschland und Japan hinter sich lassen wird, um zur drittgrößten Volkswirtschaft zu werden.

Trotz all dieser generell positiven Trends werden indische Arbeitskräfte von höherer Bezahlung in die Emigration gelockt, insbesondere in die Vereinigten Arabischen Emirate, westeuropäische Länder und die USA.

Ein weiteres größeres Problem, dem sich Indien gegenübersieht, ist die Tatsache, dass nur 51 Prozent der jungen Leute des Landes als für eine Beschäftigung geeignet gelten, weil den anderen, wie der Parlamentsbericht erklärte, die nötigen Fähigkeiten fehlten.

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