Einen geradezu unfassbaren Verdacht untersucht derzeit die niederländische Polizei: Ob nicht jene bisher vermissten Fußballfans als Geisel genommen wurden, und zwar wohl von arabischen Migranten auf dem Staatsgebiet der bisher so liberalen und migrationsfreundlichen Niederlande.
Selbst der israelische Premier Netanjahu rief den niederländischen Ministerpräsidenten an, welcher sich in Budapest auf dem EU-Gipfel aufhielt, um ihn um eine Erklärung für den Anschlag zu bitten.
Wie bereits bekannt, wurden israelische Fußballfans in der Nacht zum Donnerstag in Amsterdam von arabischen Horden angegriffen, wodurch zehn Menschen verletzt wurden. Und: Mindestens drei israelische Staatsbürger sind verschwunden. Laut Amsterdamer Polizei untersuche sie „die Möglichkeit einer Geiselnahme“ im Fall der vermissten Israelis.
Zwar gäbe es noch keine spezifischen Informationen darüber hätten, ob die Fans als Geiseln genommen worden seien, aber die Möglichkeit bestehe – wie die israelische Nachrichtenagentur „Ynet“ unter Berufung auf „Reuters“ mitteilte.
Die israelische Regierung ließ mittlerweile ihre Bürger mit zwei Maschinen sicher nach Hause zu bringen. Benjamin Netanjahu forderte die niederländischen Behörden umgehend auf, schnell und entschlossen gegen die Randalierer vorzugehen.
Netanjahu führte auch Gespräche mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schooff, der sich derzeit auf dem informellen Gipfel des Europäischen Rates in Budapest aufhält. Mehrere israelische Zeitungen sprachen sogar von einem antisemitischen „Pogrom“.
Pogrom nach Fußballspiel
Der Angriff ereignete sich nach dem Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv in der Europa League. Mindestens fünf Fans wurden mit Messern angegriffen und weitere von einem Auto angefahren. Nun durchsucht das israelische Konsulat immer noch Krankenhäuser und sichere Verstecke, um Verletzte und weitere Opfer zu finden. Der Verbleib einiger Fans ist allerdings bisher nicht klar.
Und selbst der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet hat angeboten, ein Spezialkommando nach Amsterdam zu schicken, um nach vermissten Fans zu suchen.
Laut niederländischen Medien sollen – in Bezugnahme auf israelische Medien – die Angreifer Arabisch gesprochen und an mehreren Orten pro-palästinensische Parolen skandiert haben. Mittlerweil habe sich aber laut Polizeiangaben die Situation bis Freitagmorgen stabilisiert, und siebenundfünfzig Menschen seien festgenommen worden.
Medien berichten zudem, dass aber auch von israelischen Fans antipalästinensische Slogans gerufen worden wären.
Nach dem schweren Vorfall hat die israelische Armee allen im Militärdienst stehenden Israelis verboten, in die Niederlande zu reisen, und die Anordnung gilt auch für Reservesoldaten, die derzeit im aktiven Dienst sind.
Große jüdische Gemeinde in Amsterdam
Amsterdam hat eine jüdische Gemeinde von etwa 30.000 Mitgliedern. Außenminister Gideon Saar ist bereits in Amsterdam angekommen, um seinen niederländischen Amtskollegen und Mitglieder der örtlichen jüdischen Gemeinde zu treffen. Es ist Saars erste Auslandsreise nach seiner Ernennung durch die Knesset am Donnerstag.
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