Russland ist auch nach dem Rücktritt von Präsident Baschar al-Assad auf seinen Militärstützpunkten in Syrien präsent, berichtete Reuters unter Berufung auf Satellitenbilder.
Laut syrischen Militärquellen sowie Quellen bei den syrischen Sicherheitskräften, die mit der russischen Seite in Kontakt stehen, hat Moskau einen Teil seines Militärs auf syrisches Territorium verlegt. Die beiden russischen Militärstützpunkte seien davon jedoch nicht betroffen, hieß es. Russland habe derzeit keine Pläne, sein Militär von dort abzuziehen, teilten die Gesprächspartner der Nachrichtenagentur mit.
Ein hochrangiger Rebellenvertreter, der der neuen Übergangsregierung nahesteht, erklärte Reuters, dass die russische Militärpräsenz in Syrien und die Gültigkeit früherer Vereinbarungen zwischen der Assad-Regierung und Moskau nicht zur Diskussion stünden. Der Beamte sagte:
"Dies ist eine Angelegenheit für zukünftige Verhandlungen, und das syrische Volk wird das letzte Wort haben."
Er wies darauf hin, dass Moskau Kommunikationskanäle mit der neuen Regierung eingerichtet hat. Der Beamte fügte hinzu, dass seine Streitkräfte nun in unmittelbarer Nähe zu russischen Einrichtungen in Latakia stationiert seien, nannte aber keine weiteren Einzelheiten.
Bloomberg und TASS hatten zuvor unter Berufung auf Quellen berichtet, dass die russischen Behörden mit der neuen syrischen Führung über die Beibehaltung zweier Militärstützpunkte im Land verhandeln. Letzteren zufolge hat die russische Seite vorübergehende Sicherheitsgarantien erhalten, sodass die Militärstützpunkte "wie gewohnt funktionieren".
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass Moskau mit der neuen syrischen Führung eine informelle Vereinbarung getroffen habe, wonach russische Militärangehörige auf Militärstützpunkten bleiben können, berichtete Bloomberg. Die russische Quelle der Nachrichtenagentur merkte jedoch an, dass sich die Situation aufgrund der Instabilität in der Republik ändern könnte.
Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete die russische Militärpräsenz in Hmeimim und Tartus als Gegenstand eines "ernsthaften Gesprächs" mit den künftigen syrischen Behörden. Er sagte:
"Natürlich wird jetzt alles Notwendige und Mögliche getan, um mit denjenigen in Kontakt zu kommen, die sich um die Sicherheit kümmern können. Und natürlich trifft auch unser Militär alle notwendigen Vorkehrungen."
Das russische Außenministerium wies darauf hin, dass die Militärbasen in höchster Alarmbereitschaft seien, aber "es gibt keine ernsthafte Bedrohung für ihre Sicherheit".
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