Die „erloschene Ampel“ war noch nicht erkaltet, da hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock mehreren nahestehenden Mitarbeitern, eben noch kurz vor den Neuwahlen, Beförderungen zukommen lassen.
Einen diesbezüglichen ursächlichen Zusammenhang streitet man seitens des Ministeriums freilich ab.
„Beförderungsliste“ vorgelegt
Man „musste“ offenbar rasch reagieren. Knapp eine Woche nach dem Ampel-Aus hatte Außenministerin Annalena Baerbock also „vorsorglich“ mehrere ihrer engsten Mitarbeiter und Vertrauten befördert. Dazu hatte Baerbock dem Kabinett am 13. November eine Liste vorgelegt. Informationen des Spiegels zu Folge steht darauf unter anderem ihre engste Vertraute, die Büroleiterin und Leiterin des Leitungsstabs im Auswärtigen Amt, Katharina Ahrendts.
Ahrendts hatte die Außenministerin bei nahezu allen Terminen, Auslandsreisen und vertraulichen Gesprächen begleitet. Auch über die Themen und Termine Baerbocks hatte die Büroleiterin die „ultimative“ Kontrolle. Nun hatte Baerbock Ahrendts, die seit dem Amtsantritt 2021 der Außenministerin ihre engste Beraterin geworden war, also am 13. November durch das Kabinett von der Besoldungsstufe B6 auf B9 hochstufen lassen. Das Grundgehalt Ahrendts erhöht sich dadurch von 11.372,63 Euro auf 13.294,99 Euro.
Weitere Getreue noch rasch befördert
Neben Ahrendts hatten noch einige weitere enge Mitarbeiter Baerbocks eine Beförderung erhalten. Unter anderem werden Frank Hartmann, der erst seit Mai dieses Jahres Asien-Abteilungsleiter ist, und Christoph Wolfrum, der seit Juni dieses Jahres im Amt des Leiters der Europaabteilung ist, auf die B9-Stufe befördert. Überdies hatte auch Jens Hanefeld, designierter Botschafter in Äthiopien, auf Baerbocks Liste gestanden.
Das Auswärtige Amt ist nunmehr eifrigst bemüht, den Verdacht einer gezielten Beförderung so kurz vor dem Regierungswechsel freilich abzublocken. Gegenüber dem Spiegel gab die Behörde an, die Beförderung von Ahrendts sei bereits vor dem Ampel-Aus eingeleitet worden. Außerdem sei es „geübte Praxis, dass die Leiterinnen und Leiter von Ministerbüros ihre Positionen im Regelfall zum Ende der Legislaturperiode verlassen“, so ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.
Meist kommentiert