Die finanzielle Belastung für Mieter nimmt weiter zu. Laut einem Bericht des Springerblattes Bild fallen die Nebenkostenabrechnungen für das Jahr 2023 deutlich höher aus als die für 2022. Das Blatt zitiert Chris Möller, den Geschäftsführer der Onlineplattform Mineko, mit der Aussage:
"Die aktuellen Nebenkostenabrechnungen für 2023 verdeutlichen, dass die finanziellen Belastungen für Mieter stark zugenommen haben. Trotz bewusster Anstrengungen zur Reduzierung des Energieverbrauchs sind die Kosten aufgrund hoher Grundpreise unaufhaltsam gestiegen."
Demnach seien die Betriebskosten um 10,6 Prozent gestiegen, die Heizkosten sogar um 24,9 Prozent. Im Schnitt müssten Mieter 757 Euro nachzahlen. Im Vorjahr lag der Mittelwert noch bei 587 Euro. Die aktuellen Zahlen basieren auf 34.591 Nebenkostenabrechnungen, die Mineko vorliegen.
Die Heizkosten stiegen demnach von 15,19 Euro auf 18,97 Euro je Quadratmeter. Hauptgrund für diesen Anstieg sei die Verteuerung der verbrauchsunabhängigen Grundkosten. Als weiteren Grund nennt die Plattform den zunehmenden Einsatz von Wärmepumpen, die Mietern anders als erwartet "kaum spürbare Vorteile" brächten.
Die Betriebskosten sind von 20,31 auf jetzt 22,47 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Als Gründe für den Anstieg werden gestiegene Kosten für technische Wartung, Hausmeisterdienste und Reinigung sowie die Inflation angegeben.
Mineko-Chef Möller resümiert:
"Insgesamt zahlen Mieter im Jahr 2023 86 Milliarden Euro an Nebenkosten, was einer Steigerung von 12 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht."
Damit steigen die Nebenkosten für Mieter im Durchschnitt schneller an als die reguläre Kaltmiete. Das Portal weist noch darauf hin, dass zahlreiche Abrechnungen fehlerhaft seien. Mieter sollten sie in jedem Fall gründlich prüfen.
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