US-Geheimdienstchefin warnt vor russischen "Durchbrüchen entlang der Frontlinien"

Die russischen Streitkräfte würden im Ukraine-Konflikt immer weiter vorrücken, erklärte die oberste Direktorin der nationalen Nachrichtendienste der USA (Director of National Intelligence), Avril Haines, vor Senatoren. Zudem beschuldigte sie China, Russland mit Komponenten mit doppeltem Verwendungszweck zu versorgen, was "das Momentum auf dem Schlachtfeld zu Moskaus Gunsten verändert" habe.

Bei einer Anhörung vor dem Ausschuss für globale Bedrohungen des US-Senats sagte die ehemalige stellvertretende CIA-Direktorin am Donnerstag, Russland mache "schrittweise Fortschritte auf dem Schlachtfeld mit dem Potenzial für taktische Durchbrüche entlang der Frontlinien in Gebieten wie Donezk und Charkow".

Der Geheimdienstchefin fügte hinzu, dass Moskaus wirtschaftliche Position und seine Aufrüstungsbemühungen den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu der Überzeugung gebracht haben, dass "die innenpolitischen und internationalen Trends zu seinen Gunsten" verliefen.

"Putin hat monatelang seine Bereitschaft signalisiert, mit der Ukraine und den Vereinigten Staaten über die Zukunft der Ukraine zu sprechen, ohne jedoch zu erkennen zu geben, dass er zu bedeutenden Zugeständnissen bereit ist", so Haines weiter.

Sie behauptete zudem, dass die zunehmenden russischen Luftangriffe darauf abzielen, den Willen Kiews zu brechen und zu zeigen, dass es für die Ukraine keinen "plausiblen Weg zum Sieg" gebe.

Diese Strategie beeinträchtige auch Kiews militärische Logistik und die Kapazitäten der Verteidigungsindustrie, erklärte Haines und fügte hinzu, dass die Luftangriffe "wahrscheinlich weitergehen werden und der Krieg wahrscheinlich nicht so bald enden wird".

Die 54-Jährige erklärte den Senatoren, dass Putin die NATO-Erweiterung und die westliche Unterstützung für die Ukraine weiterhin als Beweis dafür betrachte, dass die USA und ihre europäischen Verbündeten "die russische Macht einschränken wollen". Diese Wahrnehmung führe angeblich zu einem ständig wachsenden Militärhaushalt Russlands. 

Im vergangenen Monat erklärte der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu, dass die Moskauer Streitkräfte die Initiative auf dem Schlachtfeld ergriffen und Gebietsgewinne im Donbass erzielt hätten.

Washington hatte vergangenen Monat ein neues Hilfspaket für die Ukraine in Höhe von 61 Milliarden US-Dollar genehmigt. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow betonte daraufhin, dass das Hilfspaket "die Dynamik an der Frontlinie nicht verändern" werde. Diese Auffassung wird sogar von vielen Verantwortlichen in Washington und Kiew geteilt

In einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit The Economist prognostizierte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR, Wadim Skibitzkij, dass Russland Ende Mai oder Anfang Juni eine Großoffensive starten werde. Er räumte auch ein, dass der Fall der Stadt Tschassow Jar, eine wichtige ukrainische Hochburg in der Region Donezk, nur eine Frage der Zeit sei.

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