„Die Linken hatten recht mit Musk“: Trump-Wähler geschockt

Manche Geschichten sind so vorhersehbar, dass es fast schon wehtut, zuzusehen. Aktuell zeigt sich das gerade an dem erstaunlich lauten und wütenden Aufschrei vieler Trump-Wähler gegen Elon Musk – ihren einst so heißgeliebten Tech-Oligarchen. In den rechtsextremen Gruppen heißt es erstaunt: Die Linken hatten Recht.

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Hatten sie Musk einst für seinen „Anti-Establishment“-Kurs bejubelt und geglaubt, bei ihren faschistischen Träumen von Massendeportationen wäre er mit an Bord, so sind sie nun völlig irritiert davon, dass er plötzlich ganz offen gegen ihre dezidiert fremdenfeindliche Linie schießt. Insbesondere Musks Verteidigung hoch qualifizierter Zuwanderung sowie seine harsche Beschimpfung radikaler Trump-Fans als „Vollidioten“ wirkt für sie wie ein Schlag ins Gesicht. Schließlich hatte man ihn als gottgleichen „Patrioten“ verehrt, der dem Mainstream mutig entgegentritt und genauso rassistisch sei wie sie.

Oligarchen hilft Rassismus an die Macht

Doch den Superreichen ging es nie um den Rassismus – nicht wirklich. Hier ging es darum, die leichtgläubigen Rassisten dafür auszunutzen, um sie an die Hebel der Macht zu bringen. Hier ging es um ihre eigenen Geldbeutel und wie sie sich auf unsere Kosten bereichern können. Für die naiven Rassisten hat auch nur Musk Verachtung übrig.

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Wir haben das ausgeführt: Rechte Wahlsiege führen sogar zu MEHR Migration.

Musk hält Trump Fans für Stimmvieh

Erschwerend hinzu kommt, dass Musk durch seine ungezügelten Twitter-Ausbrüche offenbart, wie wenig Respekt er für die treue Fanbasis im Trump-Umfeld tatsächlich übrig hat. Sein harscher Umgangston, seine willkürlichen Kontosperrungen und das offensichtliche Bestreben, unternehmerische Interessen über ideologische Gemeinsamkeiten zu stellen, sorgen dafür, dass sich viele Hardcore-Trumpisten abwenden. Im Endeffekt werden sie mit einer unangenehmen Wahrheit konfrontiert: Musk ist kein aufrichtiger „Held“ oder messianischer Retter, sondern schlicht ein mächtiger Oligarch mit eigenen Zielen – und diese decken sich offenkundig nicht mit den Vorstellungen derjenigen, die bislang blind zu ihm aufgeschaut haben. Und die er als „Stimmvieh“ benutzt hat.

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Und einige der Neonazis spekulieren schon, ob Musk auch ein „Jude“ sei, um das mit ihrem antisemitischen Weltbild zu erklären.

Musk macht Wahlkampf für die AfD

Die jüngsten Ereignisse rund um Elon Musk und die deutschen Rechtsradikalen sind ja wirklich kaum zu übersehen. Correctiv hat recherchiert, wie AfD-Abgeordnete sich mit gewaltbereiten Neonazi-Gruppen trafen, in denen munter von DNA-Tests, Massenabschiebungen und dem Entzug von Staatsbürgerschaften geträumt wird. Währenddessen durfte Musk – ein Mann, der unverhohlen die extreme Rechte unterstützt – in der WELT einen Gastbeitrag veröffentlichen, in dem er die AfD als „letzten Funken Hoffnung“ für Deutschland und damit unverblümt zur Wahl der Rechtsextremen aufruft.

Selbst in der eigenen Redaktion regt sich heftiger Widerstand: Die (ehemalige) Meinungschefin der WELT kündigte aus Protest, mehrere Mitarbeitende des Axel-Springer-Konzerns äußern offen ihren Unmut. Dabei sollte dieser Vorgang eigentlich niemanden überraschen. Der Herausgeber der WELT, Mathias Döpfner, ist bekannt dafür, die Berichterstattung seines Hauses mit „sanftem“ Druck in eine gewisse Richtung zu schieben – und schon vor Jahren mit Aussagen wie „Please stärke die FDP“ aufzufallen. Nun scheint er sich nach Einschätzung einiger Kritiker noch weiter nach rechts zu bewegen. Eine angebliche „Distanzierung“ gegen Musks Wahlwerbung für die AfD, wie sie die WELT gern anführt, kann kaum verschleiern, dass hier bewusst eine Plattform für Rechtsextremismus geboten wird.

Kritik war nie „parteipolitische Ideologie“

Jetzt, wo Trump-Fans Musk plötzlich als „Verräter“ oder „Volksverräter“ beschimpfen, merkt man: Sie sind erschüttert. Die, die jahrelang zuhörten, wenn Linke oder kritische Journalisten vor Musks autoritären Fantasien und seiner krassen Nähe zu Trump und Rechtsextremen warnten, wurden immer wieder als parteiische Ideologinnen hingestellt.

Doch es ging nie darum, dass Musk eine Partei supportet oder Twitter kauft – es ging um die Fakten: Musks Nähe zu Trump, seine Verachtung für alle demokratischen Werte, seine Willkür, seinen Antisemitismus, seine Lügen und seine Sympathien für rechtsextreme Positionen. Genau deshalb überraschen uns bei Volksverpetzer die jüngsten „Schockerkenntnisse“ der US-Rechten wenig. Wenn man permanent gegen Demokratie und Wissenschaft hetzt und seine eigene Anhängerschaft mit Verdrehungen und Lügen füttert, drückt man sich eben selbst irgendwann in die Arme von Leuten wie Elon Musk – nur um dann festzustellen, dass man von genau diesem Musk genauso belogen wurde.

Interner Rechtsaußen-Streit – und wir sagen nur: Wir haben euch gewarnt

Wir hatten sie gewarnt. Jahrelang. Aber niemand wollte hinhören. Und jetzt wütet ein „Krieg“ zwischen Musk und anderen radikalen Teilen der MAGA-Basis. Da fliegen in den USA inzwischen ordentlich die Fetzen. Musk beschimpft Trump-Fans als „Vollidioten“, während die ihn als „Globalisten“ oder „Lügner“ darstellen, der seine Macht auf Twitter ausnutzt, um Kritiker mundtot zu machen und seinen Willen durchzudrücken, egal, was seine einstigen Fans wollen.

Dass die das in ihrer Bubble bisher nicht so mitbekommen haben, ist natürlich Teil des Problems: So richtig ändert sich eben nichts, wenn man sich nur in der eigenen Filterblase bewegt. Und jede Kritik reflexartig als Lügen abtut und jede rechte Lüge sofort als Dogma annimmt. Schon jetzt lässt sich absehen, dass die extreme Rechte aus diesem hausgemachten Konflikt kaum etwas lernen wird. Stattdessen verbeißen sie sich nur tiefer in ihren Hass, radikalisieren sich weiter – und wir alle müssen mit den Konsequenzen leben.

Musk, die AfD und Axel Springer – eine gefährliche Allianz?

Besonders heikel ist dabei, dass Musk seinen Wahlaufruf für die rechtsextreme AfD in der WELT veröffentlichen konnte. Für viele Redakteure war da eine rote Linie überschritten: Man unterstützt hier eine Partei, die durch und durch rechtsextrem ist und unverhohlen Massenvertreibungen und die Erodierung unserer Demokratie mit Hass und Lügen vorhat.

Dass Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner, der den Musk-Text gegen den Willen seiner Zeitung durchbrachte, offen weiter an Musks Seite steht (zumindest bekommt man diesen Eindruck), obwohl das Ganze den angeblichen „Axel Springer-Werten“ zum Thema Antisemitismus und Rechtsextremismus diametral entgegensteht, zeigt die Doppelmoral – und irgendwie auch den Zustand unserer Medienlandschaft. Denn wenn Oligarchen wie Musk und Döpfner ihre Medienimperien für ihre privaten politischen Ziele missbrauchen – und das zur Not mit Desinformation und offenbar gegen demokratische Grundwerte -, wird es brandgefährlich für eine demokratische Öffentlichkeit.

Fazit: Warnungen in den Wind geschlagen

Für einige Trump-Wähler ist nun die Erkenntnis eingetreten, dass Musk ihnen Unsinn erzählt und seine eigenen, sehr speziellen Interessen verfolgt – und nicht ihre. Viele stehen erstmals konsterniert da. Doch gerade, wenn wir auf die deutsche Situation schauen, dürfen wir bezweifeln, dass die radikale Minderheit, die sich gegen Fakten immunisiert hat, irgendetwas daraus lernen wird. Support kriegt die AfD hierzulande auch von einigen Superreichen – Döpfners Medien sind nicht umsonst die beliebtesten bei der AfD. NIUS macht ebenfalls mindestens indirekt Werbung für die AfD – und wird von einem Multimillionär finanziert. Werden die AfD-Wähler hierzulande auch rechtzeitig merken, wie sie betrogen werden, bevor sie unsere Demokratie mit in den Abgrund reißen?

Und so bleibt uns als Gesellschaft nur, weiterhin aufzuklären, zu dokumentieren und zu warnen, während wir zuschauen müssen, wie ein kleiner, lauter und hasserfüllter Teil unsere Demokratie in Geiselhaft nimmt. Wir können nur hoffen, dass möglichst viele Menschen endlich erkennen, dass Kritik an autoritären Oligarchen wie Musk nicht bloß Parteigezänk ist, sondern faktenbasiert und überlebenswichtig. Doch die traurige Wahrheit ist wohl: Wir haben schon immer vor diesen Entwicklungen gewarnt – gehört haben uns leider viel zu wenige. Umso lauter müssen wir jetzt sein. Und diese Fakten verbreiten – das schaffen wir nur gemeinsam.

Artikelbild: Frederic Legrand – COMEO. Teile des Artikels wurden mit maschineller Hilfe erstellt.

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