Habeck: "Ich möchte Deutschland anführen"

Der Kanzlerkandidat der Grünen und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat seinen Anspruch bekräftigt, nicht nur in seiner Partei die Richtung zu bestimmen, sondern das ganze Land anführen zu wollen – und das trotz der gegenwärtig eher bescheidenen Umfragewerte. Im Interview mit dem Springerblatt Bild am Sonntag (BamS)Bild-Chefredakteurin Marion Horn hatte den Kinderbuchautor dazu in ihre Küche eingeladen – antwortete er auf die Frage, ob er wirklich Kanzler werden wolle:

"Ja, das will ich! Das Kanzleramt muss man wirklich wollen, und zwar mit Haut und Haaren. Das ist nicht irgendwie so eine Art Reiseerfahrung, die man mal sammelt. Und wenn’s schlecht ist, dann reise ich wieder ab. Das habe ich jetzt aus der Nähe gesehen. Ich habe selber die Erfahrungen im Amt ja ähnlich sammeln dürfen. Das fordert unfassbar viel. Das muss man wirklich wollen. Und man muss sich vorher sehr gut geprüft haben, ob man es wollen kann, den Preis dafür zahlt. Das habe ich für mich getan, das will ich und damit will ich auch Kanzler werden."

Der Kandidat räumte zwar ein, in der Ampel Vertrauen eingebüßt zu haben, aber dieses komme bereits zurück. Und er sei nicht mehr eitel:

"Ich habe das natürlich gesehen, dass wir Vertrauen verloren haben. Nicht nur die Politik oder die Regierung, sondern auch meine Person. Und das kommt zurück, so scheint es mir. Ich bin jetzt ungefähr 20 Jahre Berufspolitiker und habe nicht mehr das Gefühl, dass ich mir oder meiner Partei was beweisen muss. Alles, was so ein bisschen in den Eitelkeitswinkel geht, das brauche ich nicht mehr. Da bin ich durch. Ich habe auch dank Ihrer Hilfe gelernt, wie viel man tragen und aushalten kann, wie man mit Kritik umgeht, wie man auch gehärtet wird in der Kritik."

Er wolle, so Habeck in typischem Habeck-Sprech, mit seiner "gewachsenen Erfahrung" das Land "ein bisschen besser machen". Dabei wolle er anführen, nicht nur führen:

"Jetzt kann ich meine gewachsene Erfahrung, auch die Lernschritte aus der letzten Legislaturperiode, kombinieren mit dem, was mich irgendwann mal in die Politik gebracht hat. Nämlich anzubieten, die Probleme zu lösen und das Land ein bisschen besser zu machen. Das bringt mich halt jetzt zu dieser, in der Tat ein bisschen aus der Underdog-Position formulierten, aber dann doch selbstbewusst vorgetragenen Aussage, dass ich Deutschland gerne nicht nur führen, sondern auch anführen möchte."

Der BamS-Leser erfährt in dem wohlwollend geführten Interview auch noch, dass der Kinderbuchautor ein neues Buch verfasst hat ("in den Sommerferien geschrieben"). Aktuelle Umfragen sehen die Grünen derzeit bei elf Prozent, deutlich hinter Union, AfD und SPD. Trotz einer teuren und aufwendigen Werbekampagne ist seit der Wahl Habecks zum Kandidaten kein Aufwärtstrend erkennbar.

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