Jan Rosenow spricht viel mit Politikern und kennt die Fakten zum Klimawandel. Hier beschreibt er, warum er Energiewende-Optimist ist. Der Beitrag erschien zuerst auf englisch, hier auf Deutsch übersetzt für euch.
1993 schalteten die großen deutschen Energieversorger eine ganzseitige Anzeige in nationalen Zeitungen und behaupteten, erneuerbare Energien könnten maximal 4 % zur deutschen Stromversorgung beitragen. Springen wir ins Jahr 2023, und fast 60 % des deutschen Stroms stammen aus erneuerbaren Energien, hauptsächlich aus Wind- und Solarenergie. Weltweit stammen inzwischen 30 % der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen, und in manchen Ländern sind es sogar über 90 %. Diese Anekdote zeigt exemplarisch, wie sich der Energiesektor verändert hat und wie Irrtümer überwunden werden. Was einst unmöglich schien, wurde Realität – und genau deshalb bin ich ein Optimist in Sachen Energiewende.
Doch wir sind noch lange nicht von fossilen Brennstoffen losgekommen. Der Verbrauch fossiler Energie bleibt hartnäckig hoch, weil die weltweite Energienachfrage steigt. Dennoch könnten die CO₂-Emissionen aus fossilen Brennstoffen laut neuen Daten der IEA erstmals seit der Industrialisierung ein Plateau erreichen.
Das sind gute Nachrichten für das Klima. Aber ein Plateau reicht nicht – wir brauchen einen drastischen Rückgang des Verbrauchs fossiler Energien, um die Emissionen zu senken. Während die Stromerzeugung große Fortschritte gemacht hat, ist der Anteil sauberer Energie in Industrie, Gebäuden und Verkehr kaum gestiegen. Skeptiker weisen auf den globalen Primärenergieverbrauch hin und behaupten, es sei unmöglich, diesen vollständig durch erneuerbare Energie zu ersetzen. Doch das ist auch gar nicht nötig.
Fossile Energie wird größtenteils verschwendet
Der kanadische Energieanalyst Paul Martin prägte den Begriff der Primärenergie-Irrtümer. Dieser besagt, dass alle fossile Primärenergie durch eine gleichwertige Menge erneuerbarer Energie ersetzt werden müsste. Das ist jedoch nicht notwendig, denn über zwei Drittel der Primärenergie gehen als Abwärme verloren, z. B. in Motoren oder Heizkesseln. Elektrifizierung erhöht die Effizienz enorm: Wärmepumpen liefern dieselbe Wärme wie ein Gasheizkessel, benötigen dabei aber 3–5 Mal weniger Energie. Elektroautos sind mit einer Effizienz von 90 % deutlich effizienter als Verbrennungsmotoren mit etwa 20 %.
Durch Elektrifizierung können wir also die Effizienz unseres Energiesystems drastisch verbessern und Energieverluste reduzieren. Neue Analysen zeigen, dass die Elektrifizierung allein den globalen Endenergiebedarf um etwa 40 % senken könnte. Damit ist der verbleibende Energiebedarf durch erneuerbare Energien viel leichter zu decken.
Deutschland ist nicht allein
Oft wird argumentiert, dass große Emittenten wie China nicht engagiert genug seien. Warum sollten kleinere Länder sich dann überhaupt anstrengen? Die Realität ist, dass der Ausbau von Wind- und Solarenergie in China inzwischen doppelt so groß ist wie im Rest der Welt zusammen. Zwar baut China weiterhin Kohlekraftwerke, doch relevant ist, dass der Anteil der Kohle an der Stromversorgung sinkt.
Statt zu behaupten, die Energiewende sei unmöglich, sollten wir uns darauf konzentrieren, wie weit wir schon gekommen sind. Ja, es gibt noch enorme Herausforderungen, und wir sind nicht auf Kurs, unsere Klimaziele zu erreichen. Aber die schnelle Transformation in vielen Ländern zeigt, dass das, was unmöglich scheint, tatsächlich machbar ist. Gemeinsam können wir fossile Brennstoffe hinter uns lassen – für immer.
So wirst du auch Energiewende-Optimist
Erfindungsreichtum im Energiesektor, unterstützt durch Politik sowie öffentliche und private Investitionen, wird weiterhin die Kosten für saubere Technologien senken. Laut Internationaler Energieagentur ist dieser Trend nicht mehr aufzuhalten. Der Ausbau und die Optimierung unserer Stromnetze sowie die Förderung der Elektrifizierung als wirtschaftlichste Option sind entscheidend. Wichtig ist auch, dass alle Menschen von der Wende profitieren können. Anders als die deutschen Energieversorger in den 1990ern sollten wir uns darauf konzentrieren, wie wir Dinge umsetzen können, statt Gründe zu suchen, warum es nicht geht.
Dieser Beitrag wurde mit maschineller Hilfe übersetzt. Artikelbild: canva.com
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