Chef von "Rossija Sewodnja": Millionen wollen trotz Krieg in Russland leben

Trotz der militärischen Auseinandersetzungen wollen Millionen Menschen in Russland leben, weil sie spüren, dass das Land für eine gerechte Sache kämpft. Dies erklärt Dmitri Kisseljow, Generaldirektor der internationalen Mediengruppe Rossija Sewodnja, bei der Podiumsdiskussion "Repatriierung und Umsiedlung: Werte und Strategien" im Rahmen des Zukunftsforums "Ich will in Russland leben!":

"Es gibt einen enormen Zustrom von Menschen nach Russland. Es gibt Massen von Menschen, die wirklich davon träumen, aus verschiedenen Gründen nach Russland zu ziehen. Das ist natürlich ein großer moralischer Sieg für Russland in einer Situation, in der das Land Krieg führt. Es ist schwer vorstellbar, dass Menschen hierherkommen wollen, während wir Krieg führen. Aber wir kämpfen für eine gerechte Sache – und das spüren die Menschen wohl."

Laut Kisseljow stellt der Zustrom von Menschen jedoch auch eine große Herausforderung dar:

"Die Anziehungskraft Russlands wird von unseren Feinden gegen uns eingesetzt. Sie werden Widerstand leisten, auch wenn sie hier sind. Manchmal kommen sie im Auftrag der Geheimdienste. Auch das kommt vor. Was gibt es zu verbergen? Russland wird sich gegen diese subversiven Aktivitäten wehren müssen."

Kisseljow stellte fest, dass Migrationspolitik ein brisantes Thema sei, das in Russland mit Interesse, aber auch mit Vorsicht diskutiert werde. Nach Ansicht des Journalisten hängt viel von der Gesellschaft ab:

"Aber das hebt die Aufgaben – staatliche und gesellschaftliche – nicht auf. Unsere Gesellschaft muss erkennen, dass es einerseits ein notwendiger historischer Schritt ist, Menschen in Russland aufzunehmen. Auf der anderen Seite ist es notwendig, unsere freundlichsten Gefühle zu zeigen."

Es sei wichtig, dass die Migrationspolitik in Russland auf einer positiven Einstellung gegenüber den Millionen von Menschen beruhe, die dieses Land als ihre Heimat gewählt haben:

"Wir können es den Menschen ermöglichen, sich als Teil einer großen Gemeinschaft zu fühlen, unabhängig von ihrer Herkunft. Ich glaube, dass wir jedem, der in Russland leben möchte, diese Chance geben sollten. Das ist für mich ein grundlegender Punkt. Man darf sie nicht beleidigen, sondern muss ihnen ihre edelsten Eigenschaften zeigen, die unserem multinationalen Volk – uns Russen – schon immer eigen waren."

Mehr zum Thema – In Russland setzt sich Abstinenz durch: Zahl der Nichtalkoholiker verdoppelt sich binnen 20 Jahren

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