Westliche Mainstream Medien neigen dazu, den weltweiten Krieg des Wertewestens am liebsten nur schwarz-weiss zu malen. Im Interview durch Danny Haiphong zeigt Politanalyst Mark Sleboda auf, was sich hinter der brüchigen Fassade atlantischer NATO-Herrlichkeit so alles verbirgt.
Mark Sleboda über tödliche logistische Lücken, die den
atlantischen Hegemonen & seine Vasallen quälen – Teil II
Danny Haiphong: Mark, ich darf kurz unterbrechen, denn genau das ist passiert:
Tatsächlich hat das Vereinigte Königreich seine Rechtfertigung für den Einsatz von Storm Shadow gegen russisches Staatsgebiet an folgende Narrative geknüpft:
- dafür der Ukraine vermeintlich grünes Licht gegeben zu haben.
- das Narrativ aufzutischen, dass einige Hundert bis Zehntausend nordkoreanische Truppen vermeintlich an der Seite Russlands in Kursk kämpften.
Aber ich wollte Sie nach der Bedeutung dieses Raketeneinsatzes fragen: Wladimir Putin hat im September erklärt, dass es einer potenziellen Eskalation durch NATO gleichkäme, Russland direkt mit Marschflugkörpern beschiessen zu lassen. Er sagte auch, dass dies nicht zwangsläufig eine Veränderung auf dem Schlachtfeld bewirken würde.
Welchem Zweck genau dienen diese Waffen, zumal wir an dem Punkt angelangt sind, wonach besagte Marschflugkörper jetzt tiefer ins russische Staatsgebiet zielen? Glauben Sie, dass dies so weitergeht? Glauben Sie, dass die Vereinigten Staaten, Großbritannien und NATO die Eskalation noch weiter nach oben schrauben wollten? Wie Sie sagten, werde Russland mit Bedacht reagieren, doch glauben Sie, dass USA und NATO versucht sein könnten die Geduld Russlands, die von Wladimir Putin bzw. die der russischen Regierung überzustrapazieren?
Mark Sleboda: Ja – lassen Sie uns über das Wesen besagter Eskalation durch diese neuen Angriffe durch Marschflugkörper von USA und Großbritanniens jetzt sprechen. Beide dieser Waffen werden seit langem in diesem Konflikt eingesetzt – es sind keine neuen Waffen: Die ATACMS werden, ich meine seit fast einem Jahr eingesetzt – dazu kommen Storm Shadows und SCALPs . Britische luftgestützte Marschflugkörper befinden sich schon länger im Einsatz. Doch Russland hat inzwischen sehr effektive Luftverteidigungs- und elektronische Kampfführungsprofile gegen diese beiden Waffen entwickelt. Westlichen Medien haben zu ihrem Leidwesen berichtet, wie russische elektronische Kampfführung besagte „westliche Wunderwaffen“ weitgehend obsolet bzw. ineffektiv mache:
Russland kann die GPS-Signale blockieren, welche diese Waffen zum Ziel dirigieren. Das wird gegen reguläre HIMARS-Raketenwerfer angewandt und das wurde zuvor schon gegen ATACMS sowie auch bodengestützte Bomben kleinerer Ladung und eine ganze Reihe anderer Waffen, welche die USA dem Kiewer Regime lieferten, gemacht. Luftabwehr und ebenso seine elektronische Kriegsführung ist die beste der Welt!
Russische Systeme bilden die logische Fortentwicklung militärischer Projekte, die in der Sowjetunion ihren Anfang nahmen. Der Westen versucht aggressiv auf Macht zu setzen und hat sich entsprechend auf Machtprojektion konzentriert: Sie liessen eine mächtige Luftwaffe mit der Fähigkeit Langstrecken-Angriffe auszuführen, aufbauen. Die haben sie immer noch und scheint sehr mächtig! Russland bzw. die Sowjetunion hingegen konzentrierten sich schon damals auf asymmetrische Verteidigung bzw. entsprechende Kriegsführung. Das bewirkte:
Die russischef Luftverteidigung und elektronische Kriegsführung auszubauen, um sich dem damals wahrgenommenen westlichen Vorteil an Luftstreitkräften mit der Fähigkeit zu Langstreckenangriffen entgegenzustellen.
Das bringt uns zu dem Punkt, an dem wir heute stehen: Es ist nicht so, dass Russen über eine so viel bessere Technologie verfügen. Es geht vielmehr um die Allokation von Ressourcen – Forschungs- und Entwicklungsressourcen – auch in Bezug auf die Herstellung. Man kann das Ergebnis wie folgt zusammenfassen:
Russland verfügt heute über die beste Luftverteidigung und elektronische Kriegsführung der Welt – das wurde bewiesen. Hinzu kommt, dass der Westen über nur sehr begrenzte Bestände seines Waffenarsenals verfügt!
Die Financial Times – ein westliches Medium und mit Vorsicht zu genießen – berichtete, dass dem Kiewer Regime nur 50 ATACMS-Marschflugkörper zugingen. Es ging nicht hervor, ob es der Bestand einer Lieferung oder dieser eines ganzen Jahres umfasste. Wir wissen nicht, über wie viele ATACMS sie noch verfügen. Anfang dieser Woche jedenfalls haben sie sechs solcher Marschflugkörper gegen Brjansk verschossen – ohne oder mit nur geringer Wirkung: Russland behauptete, sie hätten alle ATACMS bis auf eine abgeschossen. Letztere sei abgestürzt und habe das Munitionsdepot, auf das sie gerichtet gewesen wäre, verfehlt. Es handelte sich beim Ziel um ein altes sowjetisches Munitionsdepot, das gemäss mir vorliegender Berichte in diesen Konflikt nicht einmal eingebunden ist.
Ein Maximum von 50 US-ATACMS – sechs sind bekanntlich weg – das hiesse, es blieben 44, die noch übrig wären. Ähnlich verhält es sich mit den Storm Shadows sehr geringer Stückzahl. Wir wissen dies – das Pentagon hat es klar ausgesprochen.
Russland hat schon früher unter Beweis gestellt, dass es diese Waffen – und es sind wiederum keine neuen Waffen – zum Absturz bringen kann, bevor sie, wie bisher auf dem Schlachtfeld ihre nur sehr begrenzte Wirkung entfalten könnten. Das Einzige, was sich wirklich veränderte ist, dass sie nicht mehr nur auf die Krim oder die Donbass-Region zielen, wo sie nichts Wesentliches bewirkten, sondern in der Region Brjansk oder jetzt gegen die Region Kursk eingesetzt wurden, die – mit oder ohne Streitkräften des Kiewer Regimes dort – nach wie vor nur zu strategischen Nebenkriegsschauplätzen zählen. Das Pentagon will diese Waffen also nicht aufgeben und äusserte sich sehr spezifisch und bestätigte, dass diese Marschflugkörper keinen entscheidenden Einfluss auf das Schlachtfeld ausüben können.
Es wird gar nichts verändern, zumal sie ihnen nicht eine ausreichende Menge davon zur Verfügung stellen können – ähnlich verhält es sich mit den Storm Shadows Marschflugkörpern!
Im Vergleich feuert Russland derzeit etwa 4.000 Raketen pro Jahr auf die Ukraine ab, wobei die Ukraine ein deutlich kleineres Land mit einer deutlich kleineren Bevölkerung und deutlich kleineren militärischen und strategischen Zielen ist. Letztere bieten eine Reihe von Zielen, die getroffen werden müssen, doch über eine viel weniger effektive Luftverteidigung und elektronische Kriegsführung als Russland verfügen.
Trotz dieser 4.000 russischen Raketen pro Jahr wehrt sich das Kiewer Regime immer noch: Ihre Streitkräfte lösen sich an einigen Frontabschnitten zwar auf und im besten Fall können sie die russischen Streitkräfte aufhalten. An einigen Frontabschnitten ist das derzeit noch der Fall: Das ist ihr Bestes und sie sind noch immer am Kämpfen.
Stellen Sie sich also vor, was 100, 200 oder sogar 300 solcher Raketen, die es schafften, die russische Luftverteidigung bzw. elektronische Kriegsführung zu durchbrechen, mit einer Reichweite von 300 Kilometern – 190 Meilen – ausrichten könnten? Nicht viel! Das Pentagon hat das klargestellt. Die Biden Administration musste diese dem gierigen Zugriff des Pentagons förmlich entreißen, denn das Pentagon zeigt sich sehr besorgt: Wir hatten diese Woche einen US-Admiral, welcher der Sorge des Pentagons über die schwindenden US-Vorräte an ballistischen Raketen Ausdruck verlieh.
Denn, die USA glauben, ihr Augenmerk auf den Konflikt mit China, welchen sie als unvermeidliche Thukydides-Falle vor Chinas eigener Küste in der Taiwanstraße und im Südchinesischen Meer in sehr naher Zukunft schon erwarten, richten zu müssen.
Eines der größten Probleme, über das sie bereits seit Jahren sprechen, ist jedoch:
Sie glauben, dass es eine Art Raketen-Lücke gäbe – eine konventionelle Lücke von Kurz-, Mittel- und Langstreckenraketen für diesen Konflikt .
Denn dieser Konflikt wird im Gegensatz zu dem landzentrierten, artillerieintensiven Zermürbungskrieg ein High-Tech Marinekrieg mit Luft-Drohnen und Langstreckenangriffen vor der Küste Chinas sein! Besagter Schlagabtausch wird sehr schnell und zerstörerisch ausfallen.
Das Pentagon will diese Marschflugkörper und andere Raketen, die sie für diesen Konflikt nicht vorhalten, möglichst selbst behalten. Sie wollen die Marschflugkörper jetzt nicht verschwenden speziell, weil sie wissen, dass diese nichts ausrichten können. Russland ist sich all dessen bewusst und es wird trotz Überschreitung, der von Russland definierten roten Linien und des Präzedenzfalls, dass NATO-Länder nunmehr ballistische Raketen auf Russland abfeuern liessen, ihre Antwort gewissen Erwägungen unterwerfen. Denn, das ist keine Bedrohung:
Russland gewinnt nach wie vor und will nicht durch Eskalation, die zu einer Gegeneskalation durch NATO führt und die bisherige Entwicklung des Konflikts in irgendeiner Weise verändern könnte, reagieren.
„Wir gewinnen: Lasst uns nicht zu viel Staub aufwirbeln!“, wird das Argument von einigen lauten. Das Argument, welches andere vorbringen, wird sich mehr auf das Thema Abschreckung und Glaubwürdigkeit beziehen: „Sie haben uns angegriffen – NATO hat uns angegriffen!“ Entlang solcher Linien also werden die Dinge im Kreml abgewogen.
Ich glaube schon, dass sie ihre Reaktion auf solche Weise abwägen, denn es gibt keine Wunderwaffe – beide Waffen wurden schon einmal gesehen. Selbst wenn man weiß, dass die nächste potenzielle Eskalation darauf hinausläuft, dass die deutsche Regierung, die zusammengebrochen ist – die Ampelkoalition – im Februar vorgezogene Wahlen in Deutschland abhalten wird: Alle Umfragen besagen, dass die Christlich-Demokratische Union zumindest eine Mehrheit erreichen und versuchen werde, die nächste Regierung zu bilden – wahrscheinlich wieder mit der SPD.
Der Vorsitzende der Christlich Demokratischen Union, Merz, ist Anti-Russland-Falke, wie wir wissen. Ich meine, er könnte genauso gut Zwillingsbruder von Baerbock sein oder wer weiss, etwas Ähnliches.
Er hat im Wesentlichen versprochen bzw. gedroht, Deutschlands Taurus-Marschflugkörper, die über eine größere Reichweite verfügen , zu liefern.
Man muss sagen, wie mit den ATACMS oder Storm Shadows, haben wir auch von deutschen Generälen gehört, dass sie dem Kiew-Regime nur etwa 150 oder vielleicht 200 dieser Raketen abgeben könnten. Das sind nicht annähernd so viele Lenkwaffen, wie Russland jedes Jahr in die Ukraine abfeuert. Sie bilden nur einen Bruchteil davon – sie werden nichts ändern, weil die Produktionszahlen dieser Waffen zu gering sind.
Soweit wir wissen, stellen die USA zurzeit keine ATACMS-Marschflugkörper her: Die Produktion wurde vor mehr als einem Jahrzehnt eingestellt. Es gibt eine neue ballistische Rakete der USA, welche die ATACMS ersetzen soll, aber sich noch in der Entwicklungsphase befindet!
So wird angeblich versucht, die Produktion von ATACMS wieder aufzunehmen. Die Storm Shadows und SCALPs werden in so geringen Stückzahlen hergestellt, dass sie praktisch in Einzelfertigung hergestellt werden und die Produktion der Taurus ist, wie ich meine, auf ähnlich extrem geringe Zahlen nur ausgelegt.
Der Westen verfügt also nicht über das Arsenal bzw. Produktionskapazitäten, um sich in einen Zermürbungskrieg mit Langstreckenwaffen gegen Russland einzulassen. Es bedeutet, dass dies letztendlich auf eine politische, doch keine militärische oder strategische Frage hinausläuft. Es entspricht einem politischen Kalkül! Das Ziel dieser Politik ist es einfach, den Konflikt so lange wie möglich hinauszuziehen: Jake Sullivan hat diese Woche gesagt: Kiew brauche nicht mehr Waffen, sondern ein Mehr an Mobilisierung. Erzwungene Massenrekrutierung, erzwungene brutale Gang-Zwangsrekrutierungen: Sie müssen das Rekrutenalter auf 18 Jahre senken, entgegen der demografischen Verengung der Bevölkerungsgruppe mit der sehr geringen Zahl von 18- bis 25-Jährigen in der Ukraine, was sie bewog, von der Rekrutierung dieser Altersgruppe in diesem Konflikt bisher abzusehen:
Es würde bedeuten, dass die Ukraine als Land keine Zukunft mehr hätte, falls man eine große Zahl solch einer Rekrutierung durchzöge. Sie könnten derzeit bis zu 500.000 neue, ungeschulte Rekruten zur Abschlachtung bereitstellen und das potenziell tun. Aber das würde bedeuten, dass die Ukraine als Staat in Zukunft praktisch aufhören würde zu existieren.
Doch, man weiss, dass die USA damit völlig klarkämen, denn es sind immer noch ein paar Ukrainer übrig, um sie für USA und Deutschland gegen Russland in der Ukraine kämpfen und sterben zu lassen. Aus diesem Blickwinkel sehen sie das!
Vielleicht hoffen sie zugleich auf ein Black-Swan-Ereignis: Sodass Sanktionen plötzlich Wirkung zeigten oder etwas in der Zukunft, das den Kurs verändern könnte. Oder vielleicht haben sie bestimmt, dass es im Moment nicht ums Gewinnen gehe. Denn gewinnen können sie offensichtlich nicht – es wird keinen Sieg des Kiew-Regimes geben – das wurde zugegeben. Doch zu gewinnen in diesem Konflikt läuft nicht nach einem binären Schema: Es geht nicht um ein Sieg-Niederlage Spiel – vielmehr um Gewinn in Abstufungen – es gibt eine fast unendliche Anzahl von Abstufungen des Gewinnens: Der Westen versucht derzeit, die Kosten für Russland zu erhöhen, damit sie früher aufhörten, um für Verhandlungen zu Bedingungen, die für den Westen vorteilhaft wären, bereitzustehen. Das ist es letztendlich, worauf sie hinauswollen.
Die Alternative wäre: Sie könnten irgendwann einen Schritt zurücktun und hoffen, dass Russland bei dem Versuch, die gesamte Ukraine zu schlucken, sich übernähme!
Das könnte eine weitere mögliche Option sein, um zum einen das Gesicht zu wahren und zum anderen zur ihrer partiellen Rechtfertigung beizutragen – gemäss einer echte Strategie auf längere Sicht: Falls Russland die gesamte Ukraine zu besetzen hätte, was meiner Meinung nach sehr wohl der Fall sein könnte, bevor dieser Konflikt ausgestanden und vorbei sein könnte, würden sehr viele Truppen mehr benötigt werden: Dazu würden mehr als die 800.000 bis 900.000 Soldaten notwendig sein, die Russland zurzeit für die SMO zur Verfügung stellt. Sie würden weitere 500.000 oder eine Million mehr benötigen, um die gesamte Ukraine zu besetzen.
Doch das würde Konsequenzen für die russische Wirtschaft, die russische Gesellschaft, die russische Politik, die diplomatischen Beziehungen Russlands zu seinen BRICS-Verbündeten und dergleichen nach sich ziehen. Das könnte sehr wohl die Strategie sein.
Dazu gesellten sich noch die Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine. Russlands Wirtschaft geht es trotz aller US-Sanktionen gut, aber nicht so gut. Es würde die Möglichkeiten Russlands bei Weitem übersteigen, die Ukraine wiederaufzubauen, falls es die gesamte Ukraine oder zumindest einen wesentlich größeren Teil davon im gleichen Umfang wiederaufbauen müsste, wie etwa Mariupol, Bachmut oder dergleichen.
Denn, China wird nicht mit einem magischen goldenen Ticket auftauchen und sagen: „Wir haben das verstanden – wir werden den Wiederaufbau übernehmen!“ – Ich meine, es besteht die Möglichkeit, dass China später einmal einspränge, aber man muss bei diesen Dingen realistisch bleiben. An dieser Stelle ist ein Ende dieses Konflikts nicht abzusehen:
Biden tut alles, um den Konflikt anzuheizen. Ich sehe keine Formel zur Einigung, die Trump Putin oder Selenskyj anbieten könnte, um für beide zu diesem Zeitpunkt akzeptabel zu sein.
Demnach werden Ideen von früheren Trump-Surrogaten, wie etwa die von Pompeo, die für ein Einfrieren des Konflikts stehen und durch die Medien geistern, von Russland abgelehnt. Russland ist gegen das Einfrieren des Konfliktes bzw. an einem Waffenstillstand nicht interessiert. Es sieht keinen Grund aufzuhören, zumal sie gewinnen: Warum sollten sie den Gegnern Zeit verschaffen, um sich neu zu bewaffnen und neue Rekruten auszubilden?
Man spricht von einer De-facto-Anerkennung des von Russland besetzten Teiles der Ukraine. De-facto? Nein – Russland fordert die Anerkennung, wonach diese Gebiete zu Russland gehörten. Bis es soweit ist, könnten noch weitere Gebiete dazukommen.
Dazu fordert Russland die Aufhebung aller westlichen Sanktionen: Doch das wird nicht geschehen. Es ist nur schwer vorstellbar, dass Trump sich von der bisherigen Linie distanzieren wollte, um zu sagen: „Nun, ich habe es versucht – sie wollten nicht verhandeln. Ich muss mich zurückziehen – und habe kein Geld mehr für die Ukraine. Ich bin damit fertig – was auch immer passiert!“
Kann ein US-Präsident das wirklich machen? Glaubt irgendjemand, dass Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten über die Macht verfügt, einen Krieg zu beenden, in den der Blob , Deep State oder die permanente Bürokratie , dies als eine Angelegenheit von höchster geopolitischer Bedeutung betrachten und definitiv darin verwickelt sind. Sie verstehen schon jene Art der Dinge, die ich hier andeute:
Das letzte Mal, dass ein Präsident versucht hat, sich mit den Mächten hinter dem Thron auf seine Weise anzulegen, um die Außenpolitik in solchem Maße zu beeinflussen, war John F. Kennedy. Sie wissen, was mit ihm passiert ist und Trump hat bereits zwei Attentate überlebt.
Ich bin mir demnach nicht sicher, wie weit Trump Themen aus seiner Wahlkampf-Rhetorik noch weiterverfolgen möchte. Seine Wahlkampfrhetorik aus seiner ersten Amtszeit hat die Beziehungen zu Russland jedenfalls nicht verbessert: Tatsächlich sind die Beziehungen auf den niedrigsten Stand, den sie je hatten, abgesunken:
Hunderte von Sanktionsrunden. Unter Trump hatten Lieferungen von Waffen – von tödlichen Waffen – an die Ukraine begonnen. Es gibt hier also keine Hoffnung, dass es trotz Trump zu einer wesentlichen Änderung der US-Politik kommen werde.
Wir können hoffen, falls man hoffen möchte. Es gab einige Äußerungen – es gibt einige Leute in Trumps Umfeld – die mit der alten Linie brechen wollen. Aber dann würde Trump als der Mann dastehen, welcher die Ukraine Putin einfach auslieferte:
Es wird so dargestellt werden, dass Trump schwach wäre und alle Neokonservativen würden Trump ins Ohr flüstern: „Putin hat Nein zu Deinem Deal gesagt: Wenn du deeskalieren willst, musst Du eskalieren. Du musst Stärke zeigen!
Das ist die Art von Gift, welches Trump in den kommenden Wochen und Monaten eingeträufelt werden wird.
Ich kann mir das einfach nicht vorstellen und für Russland ist die Sache klar:
Es wird keinen Waffenstillstand geben – die SMO wird fortgesetzt, bis alle Ziele erreicht sein werden.
Seien wir ehrlich: Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Möglichkeit, denn Selenskyj wird niemals an den Verhandlungstisch kommen. Er ist auf seine Weise genauso fanatisch geworden, wie die Bandera-Kräfte, die seine Militär- und Sicherheitskräfte und die Rada durchziehen, um zu verstehen, dass sie bis zum Ende gehen werden, selbst wenn die USA alle Waffenlieferungen einstellen wollten. Europa schreit unterdessen vom Gegenteil:
„Jetzt müssen wir die Last auf uns nehmen! Wir müssen den Kampf gegen Russland fortsetzen – wir müssen den Einsatz erhöhen!“
Das ist ihre Rhetorik! Ob sie dazu in der Lage sind – wirtschaftlich, politisch, militärisch – das ist eine ganz andere Frage. Doch, am Ende des Tages steht hinter der Parole zur europäischen Eskalation in diesem Konflikt immer noch ihr Traum:
„Oh – sollten wir dabei zu sehr unsere Hintern verbrennen, werden die USA über den Atlantik eilen, um uns zu retten!“
Ob es nun Trump ist oder auch nicht, das ist der ultimative Wunsch . Ich sehe leider keinen Frieden am Horizont, doch hoffe, mich geirrt zu haben – aber habe selbst keine Hoffnung!
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Fortsetzung mit Teil 3 folgt.
Übersetzung und Transkript-Erstellung: UNSER MITTELEUROPA
Teil 1 erschien: Hier
Das ganze Interview als Video auf Englisch via Danny Haiphong: Hier
Das ganze Interview als Video auf Englisch via Mark Sleboda: Hier
Von unserer Redaktion ‚Zeitgeschichte und Globalpolitik‘.
UNSER MITTELEUROPA + kritisch + unabhängig + unparteiisch +
UNSER-MITTELEUROPA-Beiträge unter «Zeitgeschichte und Globalpolitik» mögen deutschsprachigen Lesern wie auch Historikern als ergänzende Zeitdokumente dienen, nachdem die gängige Massenberichterstattung im deutschen Sprachraum zu politischen Themen oftmals von Tendenzen einer mehr oder weniger lückenhaften Darstellung, wenn nicht immer stärker werdenden Zensurbestrebungen geprägt ist.
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