Laut einem Bericht der Abteilung für effektive Pflege des Nationalen Instituts für Kranken- und Invaliditätsversicherung (RIZIV) ist die Zahl der Einweisungen in die Notaufnahme von Krankenhäusern in Belgien zwischen 2021 und 2023 stark gestiegen.
Jedes Jahr nimmt fast jeder fünfte Belgier (18,9 Prozent) die Notfallversorgung in Anspruch.
Seit 2021 ist die Zahl der Notaufnahmen stark angestiegen, um durchschnittlich 8,13 Prozent pro Jahr. Am stärksten ist der Anstieg in Wallonien (10,99 Prozent), aber auch in Flandern und Brüssel werden die Rettungsdienste seit 2021 deutlich häufiger in Anspruch genommen.
Zum Vergleich: Im Corona-Jahr 2020 gab es einen leichten Rückgang. „Aber 2021 sind wir mit fast 11 Prozent im Plus. Die Überraschung kam 2022, als wir gegenüber 2021 noch einmal um 18 Prozent zulegten. Das war fast unerträglich“, sagte Dr. Tania Desmet, Leiterin des Rettungsdienstes am UZ Gent, gegenüber Artsenkrant, der belgischen Zeitschrift für Allgemeinmediziner und Fachärzte. Seit 2023 hat sich das Wachstum verlangsamt.
Auch Dr. Goedele Beckers, medizinischer Direktor des AZ Turnhout, stellt fest, dass die Inanspruchnahme der Notfallversorgung weiter zunimmt.
Wie lässt sich der Anstieg der Notaufnahmen erklären? Was wäre im Jahr 2021 passiert?
Als mögliche Erklärungen nennen Desmet und Beckers den Mangel an Allgemeinmedizinern, die Wartelisten für Fachärzte und die verstärkte Aufmerksamkeit für das psychosoziale Wohlbefinden.
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