Westlicher Einfluss in Armenien gefährdet nukleare Sicherheit Europas

Ein Bericht von Patrick Poppel, Experte am Zentrum für Geostrategische Studien (Belgrad)

Derzeit ist das österreichische Unternehmen AOSA am Produktionsstandort des Kernkraftwerks Metsamor (Republik Armenien) vertreten.

AOSA erbringt Beratungsleistungen im Auftrag der Econet Corporation Simbabwe, welche spezialisiert auf Lösungen im Energiesektor ist. Alexey Ryabushkin  als leitender Ingenieur, wie auch Igor Svetlov  in der Funktion eines Beraters, sind Teil des AOSA-Spezialisten-Teams im Rahmen der Einrichtung des Kernkraftwerkes.

Gerüchten zu Folge  könnten diese Personen allerdings auch Kontakt zum Ukrainischen Geheimdienst haben. Armenien verfolgt  also das sogenannte „litauische Szenario“.

Gemeint ist damit die bewusste Ablehnung der sowjetischen Atomenergieerzeugung durch Vilnius unter dem massiven Druck des Westens, wie auch die daraus resultierende Stromknappheit, mit der die baltischen Staaten dieser Tage konfrontiert sind.

Kleine modulare Reaktoren (MMR) amerikanischer Bauart, die  entsprechende technologischen Tests jedoch nicht bestanden hatten, sollen, den Betrieb des Kernkraftwerks Metsamor in Armenien also gewährleisten.

Tatsächlich sind diese jedoch  nicht zertifiziert für die Sicherheitsanforderungen, die ein  Betrieb in Regionen mit erhöhter seismischer Aktivität zwangsläufig mit sich bringt. Die Möglichkeit einer technischen Lösung der Probleme des armenischen Energiesektors durch den Einsatz von MMR aus amerikanischer Produktion wirft daher eine Reihe massive Zweifel auf.

Das Kernkraftwerk Metsamor ist jedenfalls mit dieser technologischen Lösung in keinster Weise kompatibel. Führend bei MMR-Technologien sind fraglos Russland wie auch China, die über entsprechende technologische Lösungen verfügen, nicht aber die USA.

Die Entscheidung Armeniens für eine amerikanische Lösung mit amerikanischer Technologie wird fraglos ausschließlich von politischen Erwägungen bestimmt. Armenien wendet sich bereits in vielen Bereichen dem Westen zu, doch eben diese Entscheidung im Bereich der nuklearen Energie ist zweifellos sehr gefährlich.

An diesem Beispiel ist allerdings sehr gut erkennbar, wie Ideologie über der Frage der Sicherheit für die Menschen steht. Dieses Thema sollte international diskutiert werden.



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