Unterseekabel zwischen Finnland und Deutschland beschädigt: Ursache unbekannt

Ein Internet-Tiefseekabel, das Finnland mit Kontinentaleuropa verbindet, ist so schwer beschädigt worden, dass keine Daten mehr durchfließen können. Dies meldete Yle, die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Finnlands, am Montag auf ihrer Website.

Das Unterseekabel C-Lion1 war im Jahr 2015 zwischen Deutschland und Finnland verlegt und im darauffolgenden Jahr in Betrieb genommen worden. Es verläuft auf einer Länge von mehr als 1.170 Kilometern von der finnischen Hauptstadt Helsinki bis nach Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Es ist das einzige Untersee-Datenkabel, das direkt von Finnland nach Mitteleuropa führt.

Der finnische Sicherheits- und Geheimdienst (Supo) ließ gegenüber Yle verlauten, dass es für eine Beurteilung der Ursache des Kabelbruchs zu früh sei. Von vermuteter Sabotage oder anderweitiger äußerer Einwirkung war zunächst keine Rede. Eine "vorsätzliche Handlung" sei nach Meinung des von Yle zitierten finnischen Experten für Cybersicherheit Tapio Frantti jedoch nicht ausgeschlossen.

Samuli Bergström, Kommunikationschef des finnischen Nationalen Cybersicherheitszentrums Traficom, bestätigte, dass die Unterbrechung die internationalen Verbindungen Finnlands beeinträchtige.

"Man sollte jedoch bedenken, dass die Datenverbindungen aus Finnland von mehreren verschiedenen Orten ausgehen. Nun ist eine dieser Verbindungen unterbrochen, was andere belasten kann, die Auswirkungen sind jedoch für den Durchschnittsbürger wahrscheinlich nicht sichtbar." 

Im Herbst 2023 war die Ostsee-Erdgaspipeline Balticconnector zwischen dem NATO-Neumitglied Finnland und dem weiteren NATO-Staat Estland beschädigt worden – nach Angaben der finnischen Ermittler höchstwahrscheinlich vom Anker eines chinesischen Containerschiffs namens "Newnew Polar Bear". Ob es sich bei dem Vorfall um einen Unfall oder um bewusste Sabotage handelte, ist bis heute nicht geklärt. In dem Zuge war damals auch ein Datenkabel zwischen den beiden EU-Staaten beschädigt worden.

Mehr zum Thema - Russischer Geheimdienst: Angelsachsen an Sprengung der Nord-Stream-Pipelines beteiligt

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