Die Daily Mail musste einen Artikel zurückziehen, in dem fälschlicherweise behauptet wurde, dass es Beweise dafür gebe, dass weibliche Soldaten der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) Russland im Ukraine-Konflikt beistehen. Das Bild, auf dem der Artikel beruhte, erwies sich als gefälscht.
In der Reportage, die das britische Boulevardblatt am Mittwoch veröffentlicht hatte, wurde behauptet, der Staatschef der DVRK, Kim Jong-un, habe Frauen geschickt, um "als Kanonenfutter für Wladimir Putin in der Ukraine zu kämpfen". Diese Behauptung beruhte auf einem Bild zweier Frauen in Uniform, das nach Angaben der Zeitung in Schelesnogorsk, einer großen Stadt im Nordwesten der Region Kursk, aufgenommen worden sein soll. Die beiden Frauen wurden als Schwestern "Wei und Lin" bezeichnet.
Das Fake-Bild beruht offenkundig auf einem Standbild eines Videos, das im vergangenen Jahr von einem mit Donezk verbundenen Kanal veröffentlicht wurde und Zwillingsschwestern zeigt, die dem Kameramann berichten, sie seien 25 Jahre alt und kämen aus der Stadt Makejewka. Beide erklären, seit 2014 in den Streitkräften zu kämpfen, ursprünglich als Mitglieder der Donezker Miliz.
In einer späteren Korrektur schrieb die Daily Mail, das Bild sei ihnen von einem "vertrauenswürdigen freien Mitarbeiter" geschickt worden. Die Zeitung entschuldigte sich für die "Verwirrung", die ihre fehlerhafte Berichterstattung ausgelöst hat.
Kiew und seine westlichen Unterstützer behaupten seit Wochen, dass Einheiten aus der DVRK den Russen im Gebiet Kursk helfen sollen. US-Quellen erzählten den Medien, der vermeintliche Einsatz, den Moskau und Pjöngjang weder bestätigt noch dementiert haben, rechtfertige es, der Ukraine Angriffe mit vom Westen gelieferten weitreichenderen Raketen ins russische Hinterland durchzuführen. Gleichzeitig wurde mit dieser Begründung versucht, in Südkorea Waffenlieferungen an die Ukraine durchzusetzen.
Ukrainische Soldaten, die vor Kurzem von der BBC interviewt wurden, bezweifelten die Behauptung, dass Truppen aus der DVRK auf dem Schlachtfeld anwesend seien.
"Ich habe nichts von Koreanern gehört oder gesehen, weder von lebenden noch von toten", sagte einer der Soldaten.
Sie erzählten, es seien ihnen Belohnungen zugesagt worden, Drohnen oder Freizeit, wenn es ihnen gelänge, einen koreanischen Soldaten zu fangen, vorzugsweise mit Dokumenten.
"Es ist sehr schwierig, im dunklen Wald von Kursk einen Koreaner zu finden. Insbesondere, wenn er nicht da ist", bemerkte einer der Soldaten sarkastisch und in Anspielung auf eine beliebte sowjetische Fernsehserie.
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