Die globalen Eliten, als 1-prozentige „Oberhoheit“ verfügen bekanntlich über mehr Reichtum als 95 Prozent der Menschheit. Die sogenannten Superreichen und die, von ihnen kontrollierten Megakonzerne, gestalten also die globale Regeln, um deren Interessen auf Kosten der Menschen überall zu dienen.
Oxfam Bericht warnt vor „Altbekanntem“
Ein, Ende September, von der humanitären Organisation Oxfam veröffentlichter Bericht warnte davor, dass sich die Welt seit Jahrzehnten zunehmender Ungleichheit im Griff einer „globalen Oligarchie“ befinde, in der der reichste Teil der Menschheit mehr Reichtum besitze als fast alle anderen zusammen. Ein Zustand somit, der demokratische Institutionen und internationale Zusammenarbeit bei Klima, Pandemien und anderen Krisen, untergrabe, wie auch commondreams.org berichtet hatte.
Die Oxfam Analyse von Daten des Investmentbanking-Riesen UBS ergab, dass das Vermögen der obersten 1 % inzwischen größer sei, als das kollektive Vermögen der unteren 95 %.
Diesen Angaben zu Folge herrsche in der Weltwirtschaft eine derartige Ungleichheit, wobei eine kleine Anzahl von Unternehmen Schlüsselsektoren dominieren würden. Knapp die Hälfte des weltweiten Saatgutmarktes etwa wird von nur zwei Konzernen kontrolliert, Bayer und Corteva. Gleichzeitig verwalten auch nur drei in den USA ansässige Finanzgiganten, Blackrock, State Street und Vanguard, beinahe 20 % des weltweit investierbaren Vermögens mit etwa 20 Billionen US-Dollar.
Großkonzerne fest in „Milliardärs Händen“
Darüber hinaus würden solche Großkonzerne zunehmend von Milliardären geführt werden. Laut Oxfam sei dabei ein Milliardär entweder Chef oder Hauptaktionär von mehr als einem Drittel der 50 größten Konzerne der Welt.
„Während wir oft davon hören, dass Rivalitäten zwischen Großmächten den Multilateralismus untergraben, ist es klar, dass extreme Ungleichheit eine massive Rolle spielt“, erklärte dazu der Oxfam-Geschäftsführer Amitabh Behar. „In den letzten Jahren haben die ultrareichen und mächtigen Konzerne ihren enormen Einfluss genutzt, um Bemühungen zur Lösung großer globaler Probleme wie die Bekämpfung von Steuerhinterziehung, die Bereitstellung von Covid-19-Impfstoffen für die Welt und die Streichung des Albatros der Staatsschulden, zu untergraben.“ „Mit der Unterstützung reicher Nationen haben die, von ihnen kontrollierten ultrareichen Einzelpersonen und Unternehmen, die von extremer Ungleichheit profitieren und diese aufrechterhalten, lange Zeit internationale Bemühungen zur Schaffung einer gerechteren Gesellschaft behindert.“
Oxfam veröffentlichte seinen neuen Bericht mit dem Titel „Multilateralismus im Zeitalter der globalen Oligarchie“ im Vorfeld der jährlichen hochrangigen Generaldebatte der Vereinten Nationen. Dieses Thema im Jahr 2024 lautete, unter dem UN-typischen „wohlklingenden“ Slogan, „Niemanden zurücklassen, gemeinsam für die Förderung des Friedens, der nachhaltigen Entwicklung usw. handeln.“ Menschenwürde für heutige und künftige Generationen.“
Die extreme Konzentration des globalen Reichtums an der Spitze untergrabe diese Ziele direkt, argumentierte Oxfam in seinem neuen Bericht. Die Ultrareichen würden den, von ihnen angesammelten Reichtum nutzen, um politische Entscheidungen zu beeinflussen, die zerstörerische Ungleichheiten schüren würden.
Altbekannte Entwicklung in rasantem Tempo
Dies allerdings darf auch als nicht unbedingt bahnbrechende neue Erkenntnis gewertet werden, zumal diese Entwicklung, nicht zuletzt dank der „Digitalisierung“, in den letzten Jahrzehnten rasant an Fahrt aufnimmt.
„Extreme Ungleichheit ist folglich sowohl Ursache als auch Wirkung einer Bewegung hin zur globalen Oligarchie, die hier allgemein als die Fähigkeit der Ultrareichen definiert wird, politische Entscheidungen so zu beeinflussen, dass ihr Wohlstand steigt“, heißt es in dem Bericht. „Demokratien sind betroffen, da die Ultrareichen, oft durch die mächtigen Unternehmensinteressen, die in ihrem Namen handeln, die Politikgestaltung zu ihren Gunsten auf Kosten der Mehrheit beeinflussen können. Auch die Bewegung in Richtung Oligarchie ist nicht mehr auf nationale Grenzen beschränkt. Diese ist global geworden, was sich auf die politische Entscheidungsfindung innerhalb der Länder wie auch auf internationaler Ebene auswirkt.“
Oxfam argumentierte abschließend in ihrem Bericht, dass nur globale Solidarität „die Bewegung in Richtung einer globalen Oligarchie umkehren kann“.
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