Trumps Sieg ist auch einer für alle Amerikaner, die keiner Gehirnwäsche unterzogen wurden

Von Rachel Marsden

Vorsicht, da platzt was! Ich schätze, durchschnittliche Amerikaner mögen es nicht, wenn man sie infantilisiert. Trump zumindest traute ihnen zu, einen Witz zu verkraften, anders als seine Gegner.

Wann ist also Liz Cheneys Verabredung mit dem Erschießungskommando? Reicht es jetzt, da die Mehrheit der Wähler sie durchschaut, mit den Fake News gegen Trump? Wahrscheinlich nicht, oder?

Mit Ausnahme jener in einer Handvoll Staaten haben sich die Amerikaner verbündet, um den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zurück ins Weiße Haus zu schicken, und gaben ihm mit der republikanischen Kontrolle über den Senat und wahrscheinlich auch über das Repräsentantenhaus freie Hand. Nicht schlecht für einen Mann, den das Establishment als Wiedergeburt Hitlers brandmarkte. Hatte Hitler also auch gigantische Israelfahnen bei seiner Kundgebung im Madison Square Garden? Oder hing er an der Klagemauer in Israel ab oder mit hebräisch beschrifteten Tafeln auf einer Jarmulke? Das hätte für die Demokraten das erste Anzeichen sein sollen, dass ihr Brandmarkungsversuch schief läuft. Aber genau wie in dem passenden Titel der kommenden Biografie von Harris, mit der Co-Autorin Chelsea Clinton: Sie machte weiter.

Vielleicht fällt ihnen das nächste Mal, statt mit ihrer Idiotie weiterzumachen, ein richtiger Plan ein und ein Kandidat, der auf Fragen und Themen genau antwortet, statt sie mit der Absonderung von Floskeln und Plattitüden zu übergehen, die die Wähler mit der Frage zurücklassen, was sie denn erwarten sollen, wenn sie ihn wählen – jenseits des üblichen Status quo des Establishments, der natürlich Mist ist. Da muss man nur die überwältigende Mehrheit der Amerikaner fragen, die sagen, das Land bewege sich in die falsche Richtung.

Die Demokraten dachten wahrscheinlich, sie könnten den ganzen Wahlkampf mit dem Recht auf Abtreibung führen – gegen einen Kerl, der, offen gesagt, nicht sehr an dem Thema interessiert scheint, das die Gerichte jüngst wieder aufs Tapet brachten. Es ist vielsagend, dass Harris, nach den Nachwahlumfragen von CNN, bei Frauen fünf Prozent weniger erreichte als Biden im Jahr 2020 und drei Punkte weniger als selbst Hillary Clinton 2016 gegen Trump, als Abtreibung nicht einmal ein Thema war.

Bestimmte Kategorien von Wählern beschreiben genau die Geschichte dieser Wahl. Die erste sind weiße Frauen mit einem College-Abschluss, von denen elf Prozent mehr für Harris stimmten als 2020 für Biden. Institutionelle Gehirnwäsche für das Establishment und die Zurschaustellung von Tugend wirken offenkundig bei gut formatierten Gehirnen besser, weiblich oder nicht. Die Nachricht der Parteischranzen und ihrer Ersatzspieler von Berühmtheiten war, dass nur die Abtreibung den Frauen wirklich wichtig sein sollte, was sie in eindimensionale Karikaturen wirklicher Menschen verwandelte. Aber es erwies sich, dass weitaus mehr Frauen, als sie angenommen hatten, es nicht mögen, wenn man sie von oben herab anspricht und wie wenig mehr als eine Gebärmutter auf Beinen behandelt – selbst wenn das durch andere Frauen geschieht. Was erklären würde, warum weiße Frauen ohne College-Abschluss mit einem überwältigenden Vorsprung von 25 Prozent für Trump stimmten, und selbst farbige Wähler ohne Abschluss, die sonst als sichere Bank für die Demokraten gelten, noch zu 14 Prozent weniger für Harris stimmten als für Biden vor vier Jahren.

Die jüngsten Wähler zwischen 18 und 29 Jahren gaben Trump zu elf Prozent mehr ihre Stimme als bei der Wahl 2020. Und das, obwohl man gerade bei diesen annehmen sollte, dass Fragen, das Recht auf Reproduktion betreffend, sie am meisten betreffen; entweder unmittelbar als Frauen, oder als ihre als weiße Ritter posierenden männlichen Gegenstücke, denen die Demokraten beständig erzählen, sie hätten ihre Stimme vor allem für die Reproduktionsrechte der Frauen in ihrem Leben abzugeben.

Das Fazit ist, dass Frauen, die das wirkliche Leben mit seiner Vielzahl von Sorgen und Interessen kennen, es nicht mögen, wenn man sie paternalistisch behandelt, was die Demokraten ständig tun. Und nur, weil es eine Frau und ihre Stellvertreter sind, die das von oben herab reden, übernehmen, wird das nicht sympathischer. Es macht aus einem nur einen nützlichen Idioten des patriarchalen Establishments – des gleichen, das versucht, die Wahlentscheidung von Frauen emotional zu manipulieren, um den Status quo zu erhalten, der Frauen auf jede andere Weise, die für ihr Leben wichtig ist, benachteiligt; von den Lebenshaltungskosten über ferne Kriege, in die ihre Söhne zum Sterben geschickt werden und in denen den Söhnen anderer Länder das Gleiche droht. All das, damit Onkel Sam Profit macht. Und es ist der Kerl, den ihr ständig einen Frauenfeind nennt, der sich mit ihm anlegt.

Wo wir gerade von teuren Kriegen reden, die Nachwahlumfragen von CNN zeigen außerdem, dass etwa zwei Drittel der Wähler sagen, dass die Wirtschaftslage selbst verglichen mit 2020 schlecht ist, als das Land sich mit dem Fallout des COVID-Fiaskos abmühte. Diese Verschiebung hat Trump genützt. Kein Wunder, wenn er derselbe Mann ist, der klar gesagt hat, dass er mit den ausländischen Kriegen aufräumen und sich auf die amerikanische Wirtschaft konzentrieren will. Er hat sogar vorgeschlagen, dass er eher die Verbündeten einfach nötigen wird, mit ihrem eigenen Geld einfach amerikanische Waffen zu kaufen, und damit drohte, die NATO zu erledigen, wenn sie nicht aufhörten, als Mittel, immer mehr amerikanische Steuergelder auszugeben, wirkliche Kriege anzuheizen (oder die vorhandenen fortzusetzen), wie das die Biden-Regierung getan hat.

Harris hat nichts gesagt, was nahelegt, dass sie irgendwie bereit wäre, die Maschinerie des Establishments herauszufordern, die das Land regiert, seit Biden seine "Immer Ärger mit Bernie"-Routine befolgte, und die mit einem Sieg von Harris immer noch in Betrieb geblieben wäre. Und auch wenn Trump vielleicht nicht auf alles eine Antwort hat, hat er zumindest klar den Willen geäußert. In diesem Sinne spiegelt er die Wähler selbst, die meist nicht wissen, wie die Antworten lauten – aber sie wissen, dass sich die Dinge ändern müssen.

Das Fazit ist, dass Trump, indem er über jeden von den Neocons herzog, wie Liz Cheney und ihren Vater, den berühmten Dick, Architekt des Irakkriegs, die sich beide zu Harris bekannten, sagte er, was die normalen Leute, die die Nase vom Krieg voll haben, tatsächlich denken. Aber die Tugendsirenen des Establishments versuchten zynischerweise, aus seiner Entscheidung für eine lebhafte Rhetorik Kapital zu schlagen und nahezulegen, er werde sich seinen Gegnern gegenüber in einen ausgewachsenen Benito Mussolini verwandeln, wenn er zurück ins Amt käme. Vermutlich genau so, wie er das in seiner letzten Amtszeit vier Jahre lang war, nehme ich an? Der Einzige, auf dessen Kopf tatsächlich eine Kugel abgefeuert wurde, war Trump.

Es zeigte sich auch, dass die Leute einen guten Witz mögen, immer noch wissen, was ein Scherz ist, und die Hysterie den Demokraten und dem Establishment nicht abnehmen, die die Leute wie Idioten behandeln, indem sie so tun, als täten sie es nicht. Die Demokraten und ihre Hilfskräfte waren davon überzeugt, dass ein Witz von einem professionellen Komiker über Puerto Rico gegen Ende des Trump-Wahlkampfs ihn die Stimmen der Latinos kosten würde. Stattdessen gewann Trump bei den Latino-Männern zehn Prozent hinzu, und selbst 15 Prozent der Latina-Frauen wechselten, verglichen mit 2020, zu Trump.

Amerika ist nicht gespalten. Zumindest nicht so sehr, wie wir glauben gemacht wurden. Normale, durchschnittliche Leute aller Gesellschaftsgruppen, die keiner Gehirnwäsche unterzogen wurden, die die Wirklichkeit noch anhand dessen, was sie in ihrem täglichen Leben sehen und erfahren, beurteilen können, statt anhand dessen, was sie nach dem Wunschdenken des Establishments, den Minnesängern der Konzernmedien und den Hofnarren denken sollen, haben voll und ganz die Möglichkeit genutzt, sich selbst auf die demokratischste Art, die möglich ist, auszudrücken. Und ihre Botschaft lautet, dass nicht Trump der Radikale ist – das Establishment ist es.

Die schweigende Mehrheit, die sich zunehmend an den Rand gedrängt, wenn nicht gar geradezu zensiert fühlte, hat in Trump eine Stimme gefunden, die mit ihrer eigenen harmoniert. Jetzt ist das Establishment dran, die nächsten vier Jahre damit zu verbringen, herauszufinden, was sie tun können, um dem Durchschnittswähler wirklich zu nützen, statt ihre ganze Zeit mit ihren Versuchen zu verbringen, Amerikas Diversität im eigenen Interesse als Hebel zur Spaltung zu nutzen und ansonsten sich selbst zu verwöhnen.

Rachel Marsden ist Journalistin und politische Expertin in internationaler Politik. Sie ist Produzentin und Moderatorin verschiedener TV- und Radioproduktionen. Ihre Website ist rachelmarsden.com

Der englische Originalbeitrag wurde vom RT DE Team übersetzt.

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