Nostalgie als Waffe, Gniffkes Selbstverpflichtung, Entführte Maus

1. Wenn Nostalgie zur Waffe wird – das Gottschalk-Syndrom
(moment.at, Natascha Strobl)
Natascha Strobl kritisiert in ihrer Kolumne die Art und Weise, wie Personen wie Thomas Gottschalk Nostalgie als Mittel benutzen, um gewalttätiges und übergriffiges Verhalten der Vergangenheit zu verharmlosen und sich darüber zu beklagen, dass derartiges Verhalten heute nicht mehr akzeptiert wird. Der einstige TV-Star Gottschalk illustriere diese Haltung mit seinen Geschichten über sein früheres, unangemessenes Verhalten gegenüber Frauen und das Schlagen seiner Kinder, die er ohne Reue und “beinahe stolz” erzähle.
Dazu auch Hörtipp in eigener Sache: Im aktuellen Medienkommentar bei radioeins geht es am Rande auch um die Causa Gottschalk: “Gottschalk ist das Paradebeispiel eines TV-Dinosauriers, der die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat. Seine antiquierten Ansichten, die gelegentlichen Fehltritte und seine trotzige Uneinsichtigkeit sind legendär – aber nicht im positiven Sinne.” (radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:47 Minuten)

2. ARD-Chef Gniffke will mit Verlegern Frieden schließen
(spiegel.de)
Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke habe eine Selbstverpflichtung der öffentlich-rechtlichen Sender vorgeschlagen, die die Zeitungsverlage unterstützen und deren Geschäft schützen soll. Sie würde beispielsweise vorsehen, dass die Sender gezielt auf Zeitungsangebote verlinken. Mit seinem Vorschlag gehe Gniffke auf die Gegenseite zu. Das könnte den Öffentlich-Rechtlichen an anderer Stelle in der Debatte über den Rundfunkstaatsvertrag helfen. Mit Blick auf die von den Bundesländern geplanten Staatsvertragsregeln gebe es Sorgen um den Fortbestand der Social-Media-Formate für junge Menschen: “Die ‘Tagesschau’ ist die erfolgreichste Medienmarke bei TikTok und bei Insta. Das würde ich ungern beschädigen, weil es unserem Auftrag entgegenlaufen würde, der Dominanz von polarisierenden und von emotionalisierenden Inhalten etwas entgegenzusetzen. Das muss doch in unser aller Interesse sein.”

3. Tierquälerei-Vorwurf: Produktionsfirma nimmt Rosin in Schutz
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Anfang der Woche wiesen wir in den “6 vor 9” auf einen Artikel hin, laut dem der Deutsche Tierschutzbund den bekannten Fernsehkoch Frank Rosin angezeigt haben soll. Rosin soll in einer Sat.1-Kochsendung lebende Flusskrebse in heißem Fett gebraten haben, was als Tierquälerei einzustufen sei, da Krebstiere Schmerzen empfinden können. Wie “DWDL” berichtet, habe sich nun die Produktionsfirma Endemol Shine Germany zu den Vorwürfen geäußert und versucht, die Verantwortung auf einen Dienstleister abzuschieben.

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4. NRW: Zusammenschluss im Zeitungsmarkt
(verdi.de, Frank Biermann)
“Die Konzentration im NRW-Zeitungsmarkt, insbesondere in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL), setzt sich fort. Die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt streben eine Kooperation an. Auch die Lippische Landes-Zeitung und das Mindener Tageblatt planen, ihre Verlagsaktivitäten künftig in einer gemeinsamen Holding zu bündeln.” Frank Biermann fasst die hinsichtlich Presse- und Meinungsvielfalt unerfreulichen Vorgänge im Gewerkschaftsmagazin “M” zusammen.

5. Bubble Tea in Taipei
(journal-nrw.de, Lima Fritsche)
Die Kölner Journalistikstudentin Lima Fritsche erzählt von ihrem Auslandssemester in Taiwans Hauptstadt Taipeh, wo sie nicht nur ihre Chinesischkenntnisse verbessert, sondern auch in die lokale Kultur und das Nachtleben eintaucht. Sie studiert an der National Chengchi University, nehme an kleinen, interaktiven Kursen teil und nutze die Gelegenheit, sich journalistisch weiterzuentwickeln.

6. “Maus”-Figur aus Köln taucht wieder auf – in Mainz
(faz.net)
Nun sei klar, wer die beliebte Mausfigur vor dem WDR-Gebäude in Köln, nun ja, entführt habe: die Kampagnenorganisation Campact. Mit dem “Maus-Kidnapping” wolle diese auf die drohenden Kürzungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk aufmerksam machen. Man plane, die Maus im Rahmen einer Tour durch mehrere Städte als Symbol gegen diese Kürzungen einzusetzen. Der WDR poche auf die Rückgabe der Figur.

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