Moskau: Gefangenenaustausch wegen Kiews Forderungen gestoppt

Der Gefangenenaustausch zwischen Moskau und Kiew sei wegen "fadenscheinigen Forderungen" der Ukraine ausgesetzt worden, sagte die russische Ombudsfrau für Menschenrechte, Tatjana Moskalkowa, am Mittwoch. Nähere Details nannte sie nicht. 

Moskau stehe im Dialog mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz und dem ukrainischen Ombudsmann. "Gemäß einer Vereinbarung machen wir am selben Tag Besuche: Der ukrainische Ombudsmann besucht unsere Kriegsgefangenen und ich besuche die ukrainischen Soldaten", sagte sie. Zuletzt sei vereinbart worden, den Gefangenen persönliche Gegenstände und Briefe aus der Heimat zu übergeben.

Vergangene Woche erklärte Moskalkowa, die Ukraine habe 500 ihrer Militärangehörigen seit mehreren Monaten nicht zurückgenommen. "Seit mehreren Monaten ist es nicht gelungen, die Ukraine dazu zu bewegen, ihre Gefangenen im Rahmen des Gefangenenaustauschs zurückzunehmen. Der ukrainischen Seite wurde eine Liste mit 500 Soldaten übermittelt, die nach Hause zurückkehren könnten. Aber die Militärführung hat es nicht eilig, sie zu ihren Familien und Freunden zurückzubringen", sagte sie.

Ihr ukrainischer Amtskollege Dmitri Lubinez schrieb auf Telegram, die Umstände für einen Austausch seien "kompliziert". "Russland blockiert diesen Prozess und weigert sich, die Listen zu genehmigen, die wir der russischen Seite für den Austausch zur Verfügung stellen", betonte er.

Der letzte Gefangenenaustausch fand am 8. Februar unter Vermittlung der Vereinigten Arabischen Emirate statt. Damals wurden jeweils 100 Personen ausgetauscht. Es war der zweite Gefangenenaustausch in diesem Jahr nach dem Absturz der Il-76 bei Belgorod. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte, der Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine werde trotz des Flugzeugabsturzes, für den er Kiew verantwortlich machte, fortgesetzt. "Wir werden den Austausch nicht stoppen, wir müssen unsere eigenen Leute rausholen", betonte er.

Papst Franziskus hatte im März in seiner traditionellen Osterbotschaft einen vollständigen Gefangenenaustausch zwischen der Ukraine und Russland gefordert. Das Oberhaupt der katholischen Kirche sagte: "Ich rufe zur Achtung der Prinzipien des Völkerrechts auf und hoffe auf einen vollständigen Austausch aller Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine: alle für alle!"

Mehr zum Thema - Russland und Ukraine vereinbaren Austausch von Kindern aus getrennten Familien

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