Um diese Behauptung mit Beispielen zu stützen, sei an das Scheitern der Inbetriebnahme des ersten und letzten österreichischen Kernkraftwerkes in Zwentendorf erinnert. Dieses Desaster ist eng mit der Entstehung der österreichischen Grün-Bewegung vor etwa 50 Jahren verbunden.
Von FRANZ FERDINAND | Am 11. November 1969 wurde der Bau des Kernkraftwerks Zwentendorf von der damaligen Bundesregierung Klaus II genehmigt. Geplant war ein Siedewasserreaktor der Baulinie 69 mit einer Nettoleistung von 692 Megawatt; Am 4. April 1972 wurde mit dem Bau begonnen. Nach der Volksabstimmung über die Inbetriebnahme am 05. November 1978 wurde die Einmottung des fertiggestellten Kernkraftwerks beschlossen. Was war passiert?
Den zweiten Schritt vor dem Ersten gemacht!
Der Regierung Klaus (ÖVP) und danach der Regierung Kreisky (SPÖ) unterlief ein verhängnisvoller Fehler, indem sie von Anfang an die Frage der Endlagerung des Atommülls entweder außen vorließen, oder zumindest sträflich vernachlässigten. Jedenfalls war nach Fertigstellung des Kraftwerkes unklar, wo der Atommüll deponiert werden sollte. Hätte man diese Frage gleich in der Planungsphase adressiert, wären höchstwahrscheinlich die Gemeinden, die von der Geologie her für eine Endlagerung in Frage gekommen wären, Schlange gestanden, um an diesen Kuchen mitzunaschen. Da man aber erst in der Fertigstellungsphase des Kraftwerkes mit der ernsthaften Suche nach einem Endlager für den Atommüll begann, hatten inzwischen alle infrage kommenden Gemeinden kalte Füße bekommen, da der Widerstand gegen das Atomkraftwerk in der Zwischenzeit auch in Österreich Fahrt aufgenommen hatte.
Nun war die Situation völlig verfahren. Sogar Kreisky selbst erklärte einmal, dass das Atomkraftwerk erst nach Klärung der Endlagerfrage in Betrieb gehen könnte! Da sich allerdings in Österreich zu dieser Zeit kein Bürgermeister mehr fand, der sich dafür aus dem Fenster lehnen wollte, überlegte man sogar eine Endlagerung des österreichischen Atommülls in Ägypten oder Persien!
Aus dieser Sicht war es sogar verwunderlich, dass das NEIN der Österreicher bei der Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes mit 50,47 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 64 Prozent eher knapp ausfiel!
Im Grunde offenbarte die Planung und Durchführung dieses Projektes durch die österreichische Politik ein katastrophales Politikversagen. Die österreichische Politik demonstrierte kabarettreife Inkompetenz! Man hätte jetzt erwarten können, dass sich die Politiker in der ganzen EU diese Erfahrung hinter die Ohren geschrieben hätten! Doch weit gefehlt, wenn man einen Blick auf den Verlauf der sogenannten „Energiewende“ blickt, kam es in der Zwischenzeit noch viel dicker:
Wie jeder weiß, ist das Ziel der Energiewende die Versorgung Europas mit nachhaltiger Energie, also Wind, Wasser und Sonne, wobei sogar die Gewinnung von Strom aus Wasserkraft von den grünen „Naturschützern“ in Frage gestellt wird, wenn auch nur der Lebensraum eines einzigen Frosches beeinträchtigt wird.
Wo stehen wir derzeit auf dem Weg zur Energieautarkie?
Der Flatterstrom aus Wind und Sonne liefert derzeit etwa 16,6 Prozent der Primärenergie in Deutschland. Dazu ist zu bemerken, dass der Ausbau von Windkraftanlagen stagniert. Der weitere Ausbau der Wind- und Sonnenkraftanlagen hapert einerseits an der Verteilung der Energie vom windstarken Norden in den windschwachen Süden, aber noch viel mehr an der völlig ungelösten Frage der Speicherung der elektrischen Energie, um die täglichen und jahreszeitlichen Schwankungen des Angebots auszugleichen. Zur Stromspeicherung kommt nur die Wandlung des Stromes in Wasserstoff über Elektrolyse, Speicherung des Wasserstoffes und Rückwandlung des Wasserstoffes über Brennstoffzellen in Strom in Frage – abgesehen von den Speicherkraftwerken in den Alpen. Bei diesem Vorgang gehen etwa 60 bis 70 Prozent der elektrischen Energie verloren. Es müsste also dafür etwa drei Mal so viel Strom produziert werden. Aus den sich dadurch ergebenden Strompreise müsste man Deutschland als Industriestandort zusperren! Jeder vernünftige Mensch würde also an dieser Stelle feststellen, dass das Ziel der sogenannten „Energiewende“ unerreichbar ist, zumindest wenn man auch noch auf die Kernenergie verzichten will.
Trotzdem verhalten sich die Politiker in der EU und insbesondere in Deutschland so, als ob das Ziel der Energiewende nahezu erreicht wäre:
- Man verordnet ein Verbrennerverbot bis 2035, ohne dass die Versorgung mit Ladepunkten, den dazugehörigen Verteilerleitungen und die dafür notwendige Energie zur Verfügung steht. Mutti-Merkel hatte dereinst den deutschen Autofirmen eine Million Ladepunkte versprochen. Derzeit gibt es 130 000!
- Das Wärmegesetz schreibt für Deutschland bis 2028 vor, dass 65 Prozent der Energie für neue Heizungen durch erneuerbares Quellen erzeugt werden muss. In der Praxis bedeutet dies, dass neue Heizungen nur noch Wärmepumpen sein dürfen. Wieder gilt dasselbe wie bei den Ladepunkten für die Elektroautos. Die elektrische Energie sowie die Verteilerleitungen sind nicht vorhanden!
Die Dummheit der österreichischen Politiker in den siebziger Jahren wird von der heutigen Politikerkaste in der EU, aber vor allem in Deutschland um Zehnerpotenzen getoppt. Das damilige Verhalten der Österreicher konnte noch mit der üblichen „Schlamperei“ erklärt werden, das Verhalten der heutigen Akteure jedoch nur noch mit krimineller Arroganz und Ignoranz.
Das Verbrennerverbot in der EU und das Heizungsgesetz in Deutschland sind planwirtschaftliche Totgeburten! Hier wird ökosozialistische Planwirtschaft ohne funktionierenden Plan betrieben!
Brüssel treibt die gesamte europäische Autobranche in den Ruin
Die Marktwirtschaft wird durch das Verbrennerverbot für die Autoindustrie de facto abgeschafft! Die Folgen sind bekannt: Die europäischen Autofirmen müssten jetzt aus Gründen der Effizienz ihrer Fertigung und Entwicklung, schon in Hinblick auf die chinesische Konkurrenz, möglichst schnell auf die ausschließliche Fertigung und Entwicklung von Elektroautos umstellen. Nur so könnten die Kosten minimalisiert werden. Der Kunde kauft aber nur Verbrennermodelle. Der Absatz von Elektroautos ist im Jahre 2024 gegenüber 2023 sogar zurückgegangen! Die Vorgaben der Ökokommunisten in Brüssel treibt die gesamte europäische Autobranche in den Ruin! Als „Lösung“ stellt sich Ursula von der Leyen Zölle auf chinesische Elektroautos vor! Dümmer geht es nimmer: um ein unerreichbares Ziel weiter zu verfolgen provoziert man einen Handelskrieg mit China!
Das Schicksal der Autoindustrie ist jedoch nur beispielhaft für das Desaster, das vor allem die deutsche und österreichische Wirtschaft derzeit durchlebt. Die Anzahl der Insolvenzen betrugen im Jahre 2024 in Österreich 6550 und in Deutschland gar 121000. Diese Pleiten sind in der Hauptsache eine Folge der Russlandsanktionen, die uns von den Ökosozialisten zwangsverordnet wurden.
Es ist schier unglaublich: 35 Jahre nach dem Zerfall des Ostblocks und dem darob verhallten Jubels hat sich in Europa wieder ganz „demokratisch“ ein ökosozialistisches Regime, allerdings ohne funktionierenden Plan etabliert. Vergessen sind all die Folgen und Katastrophen der Planwirtschaft im Ostblock!
Der Unterschied ist bloß der, dass man im Ostblock eine zentrale Planwirtschaft hatte, die EU hingegen ihre unsinnige Ökoagenda über unzählige Vorschriften und Regularien indirekt, aber ohne Plan umsetzen möchte. Der für die Wirtschaft immer lähmender werdende Bürokratismus ist der Gleiche!
***
***
Meist kommentiert