1. Angekündigte TV-Duelle sorgen für Unmut bei Parteien
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Für den anstehenden Bundestagswahlkampf planen die TV-Sender bereits die obligatorischen TV-Duelle mit den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten. Doch die angedachten Diskussionsrunden sorgen schon jetzt für Diskussionen, wie Timo Niemeier bei “DWDL” berichtet: “ARD und ZDF sowie RTL wollen in einem TV-Duell Olaf Scholz und Friedrich Merz gegeneinander antreten lassen. Kritik kommt nun von den Parteien, die zu diesem Schlagabtausch nicht eingeladen sind, vor allem die Grünen ärgern sich. Die AfD kündigt eine juristische Überprüfung an.”
Weiterer Lesetipp: Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) nimmt die vorgezogene Wahl zum Anlass, die politischen Parteien aufzufordern, die Themen Journalismus und Medien in ihre Wahlprogramme aufzunehmen. “Mit ihren Wahlprogrammen geben die Parteien die politischen Linien für den Fall einer Regierungsbeteiligung vor”, so der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster: “Deshalb ist es jetzt wichtig, klare Aussagen zu existenziellen Fragen des Journalismus zu treffen.” (djv.de, Hendrik Zörner)
2. Der falsche Kautabak
(taz.de, Martin Seng)
Martin Seng beschreibt in seinem “taz”-Artikel, wie Satire-Accounts bei X (ehemals Twitter) Politikerinnen und Politiker wie Karl Lauterbach parodieren und dabei mit Deepfake-Bildern arbeiten. Er berichtet von einem eigenen Moment der Täuschung durch den Satire-Account “Karl Kautabak” und betont, dass nicht jeder die Medienkompetenz hat, solche Fakes sofort zu erkennen. Seng warnt vor der wachsenden Gefahr von Falschinformationen in den Sozialen Medien und betont die Notwendigkeit, wachsam zu bleiben, da selbst kurze Momente der Verwirrung schwerwiegende Folgen haben können.
3. Medienunternehmen haftet für “Bürgerreporter”
(lto.de, Entela Hoti)
Das Landgericht Essen habe entschieden, dass Medienunternehmen für Inhalte von “Bürgerreportern” haften, wenn diese falsche Informationen verbreiten. Im konkreten Fall habe ein “Bürgerreporter” auf der Plattform “Lokalkompass” einen Kommunalpolitiker anlasslos verdächtigt, Beihilfe zu einem Kindesmissbrauch geleistet zu haben, und damit dessen Persönlichkeitsrecht verletzt. Da das Medienunternehmen die Inhalte ohne klare Abgrenzung zu professionellen Beiträgen veröffentlicht und sich die Inhalte durch Nutzungsrechte zu eigen gemacht habe, trage es die Verantwortung für die Berichterstattung.
4. Kann Gen Z kein ganzes Buch mehr lesen?
(boersenblatt.net, Jaqueline Weigl)
“Zunehmend berichten Professor:innen, dass junge Studierende Probleme damit haben, ganze Bücher zu lesen, auch Forscher:innen befassen sich mit mit dem Phänomen. Welche Ursachen hat das unangenehme Gefühl beim Lesen eines kompletten Buchs – und welche Konsequenzen drohen?” Jaqueline Weigl ist diesen Fragen nachgegangen und hat nicht unbedingt positiv stimmende Antworten gefunden.
5. Ausgezeichnete Beiträge: Journalismuspreis von unten 2024 vergeben
(armutskonferenz.at)
In Wien wurde zum 15. Mal der Journalismuspreis “von unten” für “tiefgründige und respektvolle Armutsberichterstattung” verliehen. In der Kategorie Print wurde Max Miller (“Profil”) für seinen Beitrag über Energiearmut ausgezeichnet, in der Kategorie Radio & Podcast Iris Haschek und Golli Marboe für “Armut ist unsichtbar” (“mental health radio”). Weitere Preise gingen unter anderem an Johannes Greß (wienerzeitung.at) in der Kategorie Online und Čedomira Schlapper (“ORF Aktuell nach Eins”) in der Kategorie Fernsehen.
6. DAZN sendet versehentlich Scientology-Werbung
(spiegel.de)
Der Streaminganbieter DAZN habe während der Übertragung der Darts-Weltmeisterschaft versehentlich einen Werbespot der umstrittenen Organisation Scientology ausgestrahlt und damit gegen den Medienstaatsvertrag verstoßen. Laut DAZN sei der Vorfall auf die automatisierte Werbevermarktung durch einen globalen Dienstleister für unverkaufte Werbeplätze zurückzuführen. Der Streamingdienst habe ausdrücklich um Entschuldigung gebeten, sich von den Inhalten des gesendeten Spots distanziert und betont, Maßnahmen ergriffen zu haben, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
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