Blutregen und Hitzewellen: So gehet nun hin und habet Angst

Von Tom J. Wellbrock

Genaugenommen waren es nur ein paar Tage, die dem April 2024 so viel Nachrichtenwert verliehen. Aber wenn es um die Erstellung neuer und vor allem bedrohlicher Rekorde geht, muss man eben kreativ werden. Der letzte wirklich wärmste April war laut Medien der im Jahr 2018. Mit einer Durchschnittstemperatur von 12,4 Grad Celsius lässt sich aber nun wirklich nichts anfangen. Auch wenn es damals hieß, das sei der krasseste Scheiß seit 1881, bekanntlich (so ungefähr) das Jahr, in dem mit dem Turmbau zu Babel begonnen wurde, der dann aber wegen Sprachverwirrungen und schlechten Wetters gestoppt werden musste.

Der April 2024 kam mit mehr als 30 Grad um die Ecke, und das klingt schon vielversprechender. Nun ja, das war nur die Durchschnittstemperatur der ersten 10 Tage, aber hey, wir wollen mal nicht kleinlich werden. Am Ende waren es dann doch nur 10 Grad im Durchschnitt, aber da waren die Klimapaniker bereits weitergezogen und mit dem Lastenfahrrad auf der Suche nach Stürmen und Überschwemmungen. 

Jetzt mal ehrlich 

Denken Sie womöglich, ich sei so ein Klimaleugner? Mitnichten! Ich glaube an das Klima, ich glaube an den Wandel, und selbst der Klimawandel erscheint mir ziemlich vernünftig. Wenn man sich die Temperaturen der Jahre seit Babel (also 1881, so ungefähr) anschaut, sind die im Schnitt nach oben gegangen. Das sagt sogar der Jörg Kachelmann – den ich nicht für einen Sympathieträger halte (hatte da mal ein Erlebnis mit ihm, aber lassen wir das), der aber durchaus kluge Dinge sagt, zumindest wenn er keine dummen Dinge sagt, weil er sich in Themengebiete wagt, die seine eingeschränkten Fähigkeiten überfordern.

Der Kachelmann sagt zum Beispiel, dass wärmeres Klima auch nasseres Klima bedeutet. Ich wollte das nur mal kurz loswerden, denn es zeigt, dass die kindlichen Gedankenspiele etwa einer Luisa Neubauer, stets in quiekender und warnender Stimmlage vorgetragen, aber dadurch nicht wahrer werden. 

Wo war ich? Ach ja, Klimawandel. Den gibt es, ich bin kein Leugner, ich bin kein Leugner! Auf einer Webseite las ich neulich: 

"Das durchschnittliche Wetter hat nach dem langjährigen Mittelwert von 1961 und 1990 einen Mittelwert von +7,4 Grad. In den vergangenen 30 Jahren sind die Aprilmonate wärmer geworden und weisen in der Vergleichsperiode von 1991 und 2020 eine durchschnittliche Temperatur von +9,0 Grad aus."

Möglich, dass das stimmt, auch möglich, dass andere zu anderen Zahlen kommen, und sogar möglich, dass alle recht haben, auf die eine oder andere Art und Weise. Ist ja immer die Frage, wie man misst, wo man misst, wann man misst, sogar was man misst. Um es mit dem offiziellen Facebook-Beziehungsstatus auszudrücken: Es ist kompliziert. 

Ich denke aber schon, dass die Durchschnittstemperaturen in den letzten Jahren angestiegen sind. 

Und was jetzt folgt, ist das berühmt-berüchtigte "Aber!"

Ich will ja nix sagen, aber … 

Nun ist es das eine, an den Klimawandel zu glauben. Das andere sind zwei andere Dinge. Erstens, ob der Klimawandel menschengemacht ist. Da sind sich natürlich laut Neubauer & Co. 99,9 Prozent aller Wissenschaftler einig. So einig wie bei Corona, schätze ich. Das zweite Ding ist aber für mich viel gravierender. Denn jetzt mal ehrlich, wer glaubt denn tatsächlich daran, dass Deutschland – dieser Furz auf der Weltkarte – in der Lage ist, im Zeitraum X die Erderwärmung auf den Wert Y zu beschränken? 

Schon beim Schreiben dieser Zeilen denke ich: Echt jetzt? Das ist doch völlig absurd. Das ist wieder dieser deutsche Größenwahn, alles beeinflussen zu können, was man beeinflussen möchte, nachdem man festgestellt hat, dass etwas beeinflusst werden muss, von dem man festgestellt hat, dass es beeinflusst werden kann. Und wehe, irgendjemand auf der ganzen Welt sieht das in irgendeiner Form anders!

Fast vergessen: der Blutregen 

Ich wollte ja noch was zum Blutregen sagen. Da geistern aktuell nämlich Meldungen durchs Netz, die die Bedrohung noch etwas steigern sollen. Die Rede ist vom Blutregen. Mit dem muss der ohnehin schon geplagte Deutsche jetzt nämlich auch noch rechnen. Also nicht, dass es sich dabei um echten Blutregen handeln würde, nein, damit müssen wir nicht rechnen. Aber das Wort an sich macht schon was her, das kann man nicht anders sagen. 

Die Frankfurter Rundschau macht gleich mal klar, wo der Hammer hängt: 

"Offenbach – In weiten Teilen Deutschlands erwartet die Menschen in den kommenden Tagen ein erster richtiger Vorgeschmack auf den Sommer. 'Verbreitet steigt das Quecksilber über die meteorologische Sommermarke von 25 Grad', sagte der Meteorologe Adrian Leyser vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Montag (29. April) voraus. Allerdings könnte der Saharastaub den sonnigen Eindruck regional ein wenig trüben, zudem könnte es in einigen Teilen Deutschlands zu einem sogenannten 'Blutregen' kommen."

Schockschwerenot! Erst diese Hitze von 25 Grad, und dann auch noch Blutregen! 

Liebe Leser, wenn womöglich ihr Job auf dem Spiel steht (oder Ihr Zweit- oder Drittjob), Sie die Miete nicht mehr zahlen können, sich die Energiekosten wie ein Leichentuch über Ihre Kontoauszüge legen, Ihr Kind sich plötzlich als ein junger Fuchs oder eine dumme Gans identifiziert und Ihr Kühlschrank Ihnen zeigt, was innere Leere wirklich bedeutet, dann vergessen Sie diese Kleinigkeiten bitte ganz schnell wieder. Denn all das ist ein Ponyhof im Vergleich mit dem Blutregen, der Sie erwartet. 

Ja, Sie sollen Angst haben, Angst ist das Gebot der Stunde. Aber nicht vor Dingen, die man ändern könnte, also Ihr mickriges Gehalt, Ihre grauenvollen Lebenserhaltungskosten, Ihren leeren Kühlschrank. Sie müssen Angst haben vor dem Klimawandel. Und vor dem Blutregen! Beides in Kombination ist echt die Apokalypse, und Sie sollten dankbar sein, dass es grüne Schulabbrecher gibt, die Ihnen versprechen, das Problem für Sie zu lösen. 

Denken Sie immer daran, dass Blutregen immer schon als schlechtes Omen galt. Schon die Bibel sprach von dem roten Wasser, das die 10 Plagen ankündigte. Es war Mose, der das Wasser des Nils in Blut verwandelte und für sieben Tage ungenießbar machte. 

Heute haben wir andere Leute für das Ungenießbare, zum Beispiel den Hofreiter, Toni: 

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Tom J. Wellbrock ist Journalist, Sprecher, Texter, Podcaster, Moderator und Mitherausgeber des Blogs neulandrebellen.

Mehr zum Thema - Petersberger Klimadialog: Solidaritätsforderungen in Zeiten deutscher Konfrontationspolitik






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