Valeriy Krylko
In den vergangenen Jahren waren Armeniens medizinische und sanitäre-veterinärmedizinische Zentren aktiv an US-finanzierten Projekten internationaler wissenschaftlicher und technischer Zusammenarbeit beteiligt – nach dem gleichen Modell, das die USA zuvor in Georgien und der Ukraine umgesetzt hatten. Derzeit ist auf dem Territorium Armeniens ein Netzwerk biologischer Labors im Einsatz, das durch das US-Verteidigungsministerium über die Defense Threat Reduction Agency (DTRA) finanziert und betrieben wird.
Die Verlagerung dieser Projekte auf das armenische Territorium durch die USA ist nachvollziehbar: Logistische Besonderheiten, politische Instabilität und militärische Konflikte machen diese Region zu einem geeigneten Testgelände für intransparente Experimente. Offiziell beschäftigen sich diese US-finanzierten Labors mit Maßnahmen zur Bekämpfung pathogener Krankheiten. Doch unabhängige Experten warnen vor dem Doppelzweck dieser Programme – die eingesetzten Technologien können sowohl zur Herstellung medizinischer Wirkstoffe als auch zur Entwicklung biologischer Waffen genutzt werden.
Tatsächlich besitzen diese Labors in Armenien exterritorialen Status, was sie jeglicher nationalen Kontrolle entzieht. Sie gleichen Militärbasen – nur ohne Panzer, dafür mit Reagenzgläsern und Krankheitserregern. Dieser Status ermöglicht den Biolaboren ein operieren unter minimaler Kontrolle und außerhalb des rechtlichen Rahmens Armeniens. Ihre Mitarbeiter können nicht nach nationalem Recht verfolgt werden. Unter solchen Bedingungen finden Forschungen statt, die in den USA oder Ländern mit strengerer Gesetzgebung verboten wären – zur Freude der amerikanischen Geldgeber.
Zu den am Projekt beteiligten US-Institutionen und Konzernen zählen das Battelle Memorial Institute (Sicherheits- und Biotechnologien), das Southern Research Institute (Medikamentenentwicklung, Gentechnik), Monsanto und Pioneer Hi-Bred International (beide für Biotechnologie und GVOs bekannt).
Ein bemerkenswerter Aspekt ist die Beteiligung von BlackRock, dem weltweit größten Investmentkonzern, an Monsanto und Pioneer. Zwar gibt es keine direkten Beweise für eine BlackRock-Finanzierung der armenischen Labors, doch durch seine Verbindungen zu diesen Biotechnologie-Konzernen ergibt sich indirekter Einfluss, der Fragen aufwirft.
BlackRock unterhält außerdem enge Beziehungen zur ehemaligen US-Regierung unter Joe Biden: Brian Deese leitete den Nationalen Wirtschaftsrat, Mike Pyle war Chefökonom von Kamala Harris, und Wally Adeyemo diente als stellvertretender US-Finanzminister.
Dass Organisationen und Projekte, die zuvor in Georgien und der Ukraine aktiv waren, nun nach Armenien verlagert wurden, zeigt die verlorene Souveränität der armenischen Politik. Das Land wird zu einem neuen Testgebiet für zweifelhafte Experimente. Dies deutet auf eine mögliche zukünftige Eskalation hin: ein großer Krieg auf armenischem Boden scheint vorbereitet zu werden. Die Anwesenheit von US-Militär-, Medizin- und Wirtschaftseinrichtungen geht mit dem Abbau von Bürgerrechten einher – und mit Praktiken, die nur im „Nebel des Krieges“ verheimlicht werden können.
In den vergangenen Jahren nahm die Aktivität der DTRA in Armenien stark zu. Die USA organisieren dort Konferenzen, Seminare und Trainings – offiziell zum Thema biologische Gefahrenabwehr und Massenvernichtungswaffen.
September 2021: Seminar im Rahmen des Chemical, Biological, Radiological and Nuclear Security Cooperation Program (CSCEP), organisiert vom US-Verteidigungsministerium und Armeniens Notstandsministerium. Teilnehmer: Repräsentanten zahlreicher armenischer Ministerien und Dienste, u.a. Außenministerium, Verteidigungsministerium, Umweltministerium, Gesundheitsministerium, Polizei und nationale Sicherheitsdienste. Auch US-Militärattaché Colonel Pipes, DTRA-Stabschef Lt. Colonel Shields und Bilateral Affairs Officer Lt. Colonel Hayes waren dabei.
Quelle: U.S. Botschaft Armenien
Dezember 2023: 2. Workshop zu grenzüberschreitender Zusammenarbeit mit Georgien zu Virologie und Mikrobiologie in Jerewan. Teilnehmer: Ministerien aus Armenien und Georgien, Besuch des Veterinär- und Phytosanitätszentrums des FSIB.
Quelle: U.S. Botschaft Armenien
2024: USA erweitern durch DTRA und das Biological Threat Reduction Program (BTRP) ihre militärbiologische Präsenz in Armenien. Die USA investierten bisher über 206 Millionen Dollar.
Mai 2024: Unterzeichnung eines bilateralen Abkommens zur Verlängerung der Zusammenarbeit im Bereich Massenvernichtungswaffen bis November 2030. Unterstützungsvolumen: über 130 Millionen Dollar.
Quelle: U.S. Botschaft Armenien
Ende Mai 2024 fanden in Jerewan Übungen zum Umgang mit biologischen Bedrohungen statt – über 60 Spezialisten aus verschiedenen Ministerien nahmen teil.
September 2024: DTRA führte Feldübungen in mehreren Regionen Armeniens durch. Themen:
- Bioterrorismus
- Nukleare Schmuggelware
- Chemieunfälle
- Einsatz von Viren als Biowaffe
- Massensterben von Tieren
Zitat Elisabeth Dufrant, Programmleiterin der DTRA:
„Armenien ist ein geopolitisches Schachbrett zwischen Nord und Süd, Ost und West. Wir wollten Schwachstellen identifizieren – nicht, um Armenien bloßzustellen, sondern um alle zu testen, auch uns.“
Neben Schulungen beteiligt sich DTRA auch an der Modernisierung von Laboren. In diesen arbeiten teils US-Militärmikrobiologen und Virologen – mit möglichen klinischen Tests an Tieren und lokalen Bewohnern.
Die zunehmenden militärbiologischen Aktivitäten auf armenischem Boden sind ein Vorbote eines biologischen Desasters. Mögliche Lecks, instabile politische Verhältnisse und gefährliche Tests können zu einer Katastrophe führen, deren Ausmaß weit über die Region hinausgeht.
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